Cisco

Hut ab!

Der weltgrößte Netzwerkausrüster hat in seinem dritten Geschäftsquartal den Gewinn im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht und damit die Analystenerwartungen übertroffen. Vor Sonderposten wurden 838 Mio. Dollar oder 11 Cent je Aktie verdient. Der Markt rechnete wie im Vorquartal mit 9 Cent. Netto hat Cisco 729 Mio. Dollar oder 10 Cents je Aktie verdient. Im Vorjahreszeitraum war ein Verlust nach Sonderposten von 2,7 Mrd. Dollar, bzw. 37 Cent je Aktie angefallen. Der Umsatz blieb mit 4,82 Mrd. Dollar knapp unter den Schätzungen. Gegenüber dem Vorquartal legte er um 2 Prozent zu.

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Das musste gefeiert werden: Die Aktie sprang nach Bekanntgabe der Quartalszahlen außerbörslich um mehr als 12 Prozent auf 14,68 Dollar hoch und zog auch den gesamten technologielastigen Nasdaq-Index um mehr als ein Prozent ins Plus.

Cisco-Chef John Chambers zeigte sich zuversichtlich, dass das Unternehmen sich in einer guten Ausgangslage befinde, wenn die US-Konjunktur wieder in Schwung kommt. Cisco profitiert davon, dass es im Gegensatz zu seinen Konkurrenten nur rund 20 Prozent seiner Umsätze mit Telekommunikationsprovidern macht. Dieser Sektor fährt seine Investitionen drastisch zurück 271353.

Dennoch wurden Optimisten, die auf einen mittelfristigen Ausblick des Technologiebarometers gehofft hatten, enttäuscht. „Die aktuelle Wirtschaft ist vom Typ Zeig-es-mir, “ sagte Chambers. Die Entscheider in den Großunternehmen würden mit ihren Investitionen warten, bis sie die eigenen Einnahmen steigen sehen. Diese Haltung gelte weltweit.

Wenigstens eine über den Quartalshorizont hinausgehende Tendenz deutete Chambers aber doch an: Die Investitionen für Informationstechnologie hätten sich im Einzelhandel, im Erziehungswesen, im Gesundheitswesen und in bestimmten Segmenten des Bankensektors gesteigert. In der produzierenden Wirtschaft sei eine Bodenbildung festzustellen.

Das alles sei ein mittelfristiger Hoffnungsschimmer nach einem „brutalen“ vergangenen Jahr, wie Chambers wörtlich sagte. Für das laufende Quartal stellt er für sein Unternehmen eine flache bis leicht ansteigende Umsatzentwicklung in Aussicht. Aber auch wenn er mit einem um 5 Prozent zulegenden Bestellniveau im laufenden Quartal rechnet, lehnte er es ab, von einer Wende zu sprechen.

UBS Warburg Analyst Nikos Theodosopoulos hatte einen positiven Eindruck von der Analystenkonferenz: „Finanziell haben sie einen ziemlich guten Job gemacht und die allgemeine Stimmung war besser als im vergangenen Quartal. Da sind einige Lichter am Ende des Tunnels.“

Die Bruttomarge hat sich im abgelaufenen Quartals aufgrund von Stellenstreichungen und Einsparungen bei Forschung und Entwicklung besser als erwartet entwickelt. Zumindest die Reduktion der Belegschaft soll noch in moderatem Umfang noch weitergehen, sagte Chambers.

Die mit den Quartalszahlen deutlich werdende Entwicklung der Ertragslage ist insgesamt beeindruckend. Fast scheint es so, als hätte das Unternehmen die deutlich gestiegene Produktivität der US-Wirtschaft für sich besonders gut nutzen können.