S P 500 - Nicht zu gierig werden!

Als wir uns im Depot unseres Strategisch-Anlegen-Magazin am 03.03. mit einem Wave Call auf den S&P 500 „long“ positionierten, dürfte sich so mancher unserer Abonnenten an den Kopf gefasst haben. Wir konnten den Einstieg zwar von unserem Standpunkt aus klar begründen, doch es ist nicht immer einfach, gegen den Strom zu schwimmen und die Leser dazu zu bringen, die Augen auf zu machen und sich die Dinge kritisch, aber neutral anzusehen, statt den Kopf in den Sand zu stecken, wie es Anfang März gang und gäbe war. Wie dem auch sei. Am 06.03. markierte der S&P 500 mit 667 Punkten sein Tief. Aktuell steht der Index knapp 200 Punkte oder 30 Prozent höher.

Angesichts der zurückliegenden Rallye beschleicht uns ein komisches Gefühl. Die Gier ist zurück! Trotz einer Reihe sicherlich positiver Signale von Seiten der Konjunktur hat der Markt bereits viel vorweggenommen; womöglich sogar zu viel. Dass noch Einiges im Argen liegt, zeigten unter der Woche die US-Einzelhandelsumsätze, die nach den guten Januar- und Februar-Daten für März nicht zu überzeugen wussten. Das Rückschlagspotential ist nicht unerheblich. Eine gradlinige Erholung der Konjunktur darf nicht erwartet werden. Die nächste Woche gibt in Bezug auf den aktuellen Stand der konjunkturellen Erholung wieder jede Menge Anhaltspunkte, denn der Markt erwartet zum Wochenauftakt die US-Frühindikatoren für März.

Unter technischen Aspekten ist der S&P 500 extrem überkauft, aber das war er auch schon mit Erreichen der 800 USD Marke. Im Bereich von 883 USD verläuft ein massiver Widerstand. Sehr wahrscheinlich wird der Index diesen Bereich noch antesten. Ob er darüber gehen kann, wird maßgeblich vom konjunkturellen Umfeld und den Quartalszahlen der Unternehmen abhängen. Wir nutzen gegenwärtig die Stärke an den Aktienmärkten, um unsere Long-Positionen abzubauen. Angesichts der hohen Gewinne wollen wir nicht zu gierig werden. Doch man sollte jetzt auch nicht den Fehler machen, die Long-Positionen komplett zu schließen. Einen Fuß in der Tür zu behalten, ist nicht falsch. Denn, wer weiß denn schon, wohin die Börsen gehen werden. In jedem Fall sollte man die verbleibenden Positionen über enge Stopps absichern oder über die ersten Short-Positionen zur Absicherung nachdenken.

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