checkAd

    Parsytec  301  0 Kommentare Kunden investieren nicht

    Der am Neuen Markt notierte Hersteller von Qualitätskontrollsystemen, , enttäuscht. Das Unternehmen hat im ersten Quartal einen Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 1,9 Mio. Euro erwirtschaftet. Im Vorjahr wurde noch ein Plus von 600.000 Euro erzielt. Der Umsatz halbiert sich nahezu von 10,7 auf 5,7 Mio. Euro. Der Gewinn nach Steuern fällt von plus 600.000 auf minus 1,7 Mio. Euro.

    1

    Bisher sagte das Unternehmen für das Gesamtjahr eine Umsatzsteigerung von 30 bis 50 Prozent voraus. Die Prognose wird nun auf 10 bis 30 Prozent Wachstum revidiert. Zur Begründung wird vorgebracht, einige Kunden hätten ihre Investitionsbudgets immer noch weitgehend eingefroren und demzufolge ihre großen Infrastrukturentscheidungen verschoben. Stattdessen befriedigten sie ihren dringendsten Bedarf durch sequentielle Routinekäufe von Parsytec-Technologie, wie es heißt. Das führt jetzt dazu, dass die Aachener erwartete Blockaufträge nicht mehr in die Umsatzplanung des laufenden Jahres einbeziehen.

    Um der veränderten Lage gerecht zu werden, wurde das Personal um 15 Prozent reduziert. Damit soll die Gesellschaft auch ohne schnelle Markterholung auf der reduzierten Kostenbasis ihre unverändert starke Marktposition behaupten, heißt es. Das soll die Voraussetzung schaffen, nach der aktuellen Übergangsphase am späteren starken Marktwachstum überproportional zu partizipieren. Der, so wörtlich, vollständige Turnaround wird auf das vierte Quartal 2002 verschoben. Die verbesserte Kostensituation soll im dritten Quartal voll wirksam werden und so zusammen mit den dann wieder steigenden Umsätzen zur „Annäherung an den Breakeven“ beitragen. Das zweite Quartal wird von der Erlösseite auf der Höhe des ersten erwartet, sodass das erste Halbjahr im roten Bereich abschließen wird. Die Liquidität bewegt sich bei sicheren 12,6 Mio. Euro.

    Der Auftragseingang ist in den ersten drei Monaten von 11,1 auf 7,7 Mio. Euro zurückgegangen. Das Book-to-Bill-Verhältnis kommt damit auf sehr gute 1,35. Im Vorjahr hatte der Wert mit 1,04 gerade noch über der kritischen Marke von eins gelegen, die mittelfristig Expansion von Kontraktion im Geschäftsverlauf trennt. Die Bedeutung dieser Maßzahl relativiert sich allerdings etwas, weil der gegenwärtige Geschäftsschwerpunkt zu relativ kurzen internen Durchlaufzeiten führt. Der Auftragsbestand liegt bei ordentlichen 14,9 Mio. Euro. Hier dürften allerdings auch einige Bestellungen enthalten sein, die von den Kunden auf die lange Bank geschoben worden sind.

    Das Unternehmen stellt sich mit seiner Kostenstruktur auf ein Worst-Case-Szenario ein und gibt auch durch wachsweiche Formulierungen in der heutigen ad-hoc-Meldung zu erkennen, sich lieber nicht auf einen genauen Zeitplan für den möglichen Turnaround festlegen zu lassen. Offenbar sind die Aachener von der fortbestehenden Investitionszurückzuhaltung kalt erwischt worden, sahen sie doch zunächst die Gespräche über Blockaufträge im Jahr 2002 gut fortgeschritten. Sie nehmen allerdings Befürchtungen den Wind aus den Segeln, Kunden könnten abwandern, und betonen die gute Marktakzeptanz der im ersten Quartal in den Markt eingeführten Parsytec 4.1 Toolsuite Edition. Hier seien bereits 15 Installationen vorgenommen worden.

    Das Unternehmen sollte von einer Erholung der Konjunktur in einem recht frühen Stadium profitieren können. Nach Darstellung des Unternehmens haben die Kunden aber zurzeit offenbar nicht mehr genügend wirtschaftliche Zuversicht, die sie schon im laufenden Jahr investieren lässt.

    Die Aktie fällt um fast 19 Prozent auf unter 3 Euro.


    Klaus Singer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
    Mehr anzeigen


    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige


    Verfasst von Klaus Singer
    Parsytec Kunden investieren nicht Der am Neuen Markt notierte Hersteller von Qualitätskontrollsystemen, , enttäuscht. Das Unternehmen hat im ersten Quartal einen Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 1,9 Mio. Euro erwirtschaftet. Im Vorjahr wurde noch ein Plus von 600.000 …