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    Smart Investor Weekly 21/2009  1980  0 Kommentare Eine bittere Wahrheit - Selbst Langfristig lohnt sich die Aktienanlage nicht!

    Ob die Düsseldorfer Zeitung aufgrund dieser „neuen“ fundamentalen Erkenntnis demnächst ihre Berichterstattung über DAX & Co. einstellt, wurde nicht verlautbart.

    Kaufen und Halten ist entzaubert
    Wir würden es etwas anders formulieren: Nicht die Aktienanlage, wohl aber die passive „Kaufen- und Halten-Strategie“ ist entzaubert. Langsam aber sicher setzt sich die Erkenntnis durch, dass bei der Aktienanlage selbst eine langfristige Herangehensweise kein Erfolgsgarant ist: Über die letzten 10 Jahre haben deutsche Standardaktien erheblich schlechter abgeschnitten als 10jährige deutsche Staatspapiere und selbst über die letzten 20 Jahre hat sich das deutlich höhere Kursrisiko im Vergleich zu Anleihen nicht ausgezahlt. Dabei ist der Vergleich zwischen DAX und Staatsanleihen noch recht schmeichelhaft, kommt es doch bei Aktien zu mehr als nur unerheblichen Verwaltungskosten. Schließlich ist die Zusammensetzung des DAX von heute kaum noch mit der von vor 20 Jahren vergleichbar und die Verwaltungskosten (selbst mit ETFs) sind deutlich höher als bei Rentenpapieren. Bedenkt man, dass es vielen Anlegern und Fondsmanagern nicht einmal gelingt, die DAX-Rendite langfristig zu erreichen, fällt das Ergebnis noch schlechter aus.



    Abb. 1: Über 10 Jahre schlägt der Performance-Index für 10-jährige deutsche Staatsanleihen, der REX-P, den DAX um längen.



    Abb. 2: Auch über 20 Jahre hat der REX-P die Nase vorn: Sollte man daher die Finger von Aktien lassen und nur noch in Renten anlegen?

    Sollte man es angesichts dieser erdrückenden Beweislast machen wie Günther Schild (www.bundeswertpapiere.de)? Der als Finanzexperte getarnte Schildkröterich wirbt bereits seit einiger Zeit für die Kapitalanlage in Bundeswertpapieren. Die Kröte sei – so kann man einem TV-Spot entnehmen – seit über 100 Jahren im Finanzgeschäft und habe mit Bundeswertpapieren immer nur gute Erfahrungen gemacht. Da sei doch heute mal die Frage erlaubt, welche Bundeswertpapiere Günther Schild vor 100 Jahren im Effektendepot hatte? Vielleicht die „Kaiser-Rente“ oder den „Wilhelm-II-Sparbrief“? Welche Bundeswertpapiere hatte Herr Schild vor 88 Jahren (1921) im Depot? Eventuell die „Weimarer-Demokratie-Anleihe“? Was Herr Schild in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts im Depot hatte, ist dann wohl auch klar. Wenn man all das bedenkt, relativiert sich schnell die Glaubwürdigkeit dieses „Finanzexperten“. Natürlich hat die Bundesrepublik Deutschland in den letzten 60 Jahren noch keinen einzigen Gläubiger enttäuscht. Doch dies galt auch für Wilhelm II – bis zum Schluss. Regierungen enttäuschen ihre Gläubiger in der Regel nur sehr, sehr selten, dann aber dafür umso gründlicher.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 21/2009 Eine bittere Wahrheit - Selbst Langfristig lohnt sich die Aktienanlage nicht! Ob die Düsseldorfer Zeitung aufgrund dieser „neuen“ fundamentalen Erkenntnis demnächst ihre Berichterstattung über DAX & Co. einstellt, wurde nicht verlautbart. Kaufen und Halten ist entzaubert Wir würden es etwas anders formulieren: …