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    Eisenerz  1528  0 Kommentare Bricht Chinas Nachfrage bald ein?

    China ist der bedeutendste Eisenerz-Importeur der Welt. Das Land verbraucht zurzeit mehr als die Hälfte des weltweit geförderten Eisenerzes. Trotz der globalen Krise sind seine Erz-Importe im April gegenüber dem Vorjahr um 33 Prozent nach oben geschnellt. Sie lagen bei 57 Millionen Tonnen, und damit den dritten Monat in Folge auf Rekordniveau. 

    Das beeindruckende Wachstum Chinas hat nicht nur die China-Börsen selbst, sondern auch die Rohstoffnotierungen und die Titel der internationalen Minanbetreiber nach oben gebracht. Dies gilt speziell für den Bereich Stahl und Eisenerz. Dass sich hier die Kurse so gut erholt haben, ist fast ausschließlich das Verdienst der hohen chinesischen Nachfrage. Allerdings spricht in diesem Sektor jetzt einiges für eine Trendwende. Für Anleger, die auf die Aktien der großen Erzförderer setzen, wird damit möglicherweise bald die Luft dünner.

    Trotz Krise verzeichnet China immer noch ansehnliche Wachstumsraten. Vor allem die Bauindustrie, die Autobranche und die staatlichen Infrastrukturprogramme heizen dort den Stahlverbrauch an. Allerdings haben viele chinesische Stahlkocher ihren Bedarf überschätzt. In den vergangenen Monaten war es eine kluge Strategie, die vergleichsweise günstigen Spotpreise beim Eisenerz zu Hamsterkäufen zu nutzen. Vor allem die kleineren Stahlwerke haben sich reichlich mit Erz eingedeckt. 

    Noch läuft in den chinesischen Häfen Frachter um Frachter ein, doch die Lager füllen sich rapide. Über 70 Millionen Tonnen Eisenerz liegen dort inzwischen auf Halde, während im vergangenen Jahresdurchschnitt nur 54 Millionen Tonnen bevorratet wurden. Gleichzeitig sitzen die Stahlkocher selbst auf weiteren 20 Millionen Tonnen, für die sie zurzeit keine Verwendung finden.

    Auch ein Blick auf die Akteure des neuen Eisenerz-Booms ist aufschlussreich. Im vergangenen Jahr waren unter den 20 größten Stahlabnehmern Chinas lediglich 3 Handelsgesellschaften. Inzwischen halten sich die Stahlkonzerne vermehrt zurück. Die größten fünf Käufer (nach Volumen) sind durch die Bank Händler und Handelsgesellschaften. Dies ist ein klares Indiz dafür, dass ein wachsender Teil der Nachfrage auf Spekulation, und nicht auf konkretem Bedarf beruht.

    Chinas Stahlbranche selbst ist von beeindruckender Größe, und erzielte in den letzten Jahren hohe Wachstumsraten. Der Sektor ist allerdings nicht unproblematisch. Der größte Schwachpunkt sind die erheblichen Überkapazitäten. Zwar ist die Nachfrage robust, doch das Angebot wächst noch stärker. Das Ministerium für Industrie und Informationsstechnologie schätzt, dass die Stahlproduktion in diesem Jahr 25 bis 30 Prozent über dem Absatz liegen wird. Dieses Missverhältnis schlägt sich massiv auf die Margen nieder. Im ersten Quartal haben die 48 größten Stahlunternehmen zusammen einen Verlust von 4,4 Milliarden Yuan oder umgerechnet rund 640 Millionen Dollar hinnehmen müssen. Die Regierung hat es den chinesischen Banken bereits untersagt, Kredite an Stahlfirmen auszureichen, die weiter expandieren wollen.

    Obwohl also die Eisenerz-Notierungen inzwischen wieder stark gestiegen sind, setzen viele Anleger immer noch auf entsprechende Rohstofftitel. In der Regel verfolgen sie damit die Strategie, von Chinas hohem Wachstum „indirekt“ zu profitieren. In den letzten Monaten hat diese Vorgehensweise gute Renditen erbracht. Angesichts der strukturellen Probleme, die Chinas Stahlindustrie aufweist, halten wir sie allerdings allmählich für riskant. Und auch Chinas Stahlwerte selbst sind wieder mit Vorsicht zu genießen. 

    Letztlich ist der jüngste Stahlboom nur das indirekte Ergebnis eines ganz anderen Phänomens: Des ungebrochenen und beindruckenden Wachstums Chinas. Dieses Wachstum stammt aus Chinas riesigem Binnenmarkt und speist sich aus robusten und nachhaltigen Trends: Dem zunehmenden Wohlstand einer Milliardenbevölkerung, einer rapide wachsendem Mittelschicht, einer unaufhaltsamen Urbanisierung und stetig wachsenden ausländischen Direktinvestitionen. 

    Wir empfehlen, jetzt direkt in chinesische Werte zu investieren, denn hier liegt das eigentliche Wachstum der kommenden Jahrzehnte. Seien es der chinesische Immobiliensektor, der Autosektor, der Einzelhandelssektor oder viele andere Bereiche – hier finden Sie als Anleger noch echte Chancen vor. Lesen Sie dazu unsere konkreten Empfehlungen in ASIEN-TRENDS.

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
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