Egbert Prior
WMF: Riechen Sie den Braten?
Zahlreiche substanzstarke Konzerne können Sie derzeit für ´n Appel und ´n Ei kaufen. Nehmen Sie WMF. Seit Generationen hantieren wir Deutschen mit dem Besteck und den Töpfen der Schwaben. Doch an der
Börse ist die Aktie in Ungnade gefallen. Innerhalb von zwei Jahren stürzten die Stämme (WKN 780300) von 36 auf 19 Euro ab. Börsenwert lausige 239 Millionen. Kaum zu fassen! Denn das Eigenkapital
summiert sich auf 275 Millionen Euro, sprich Sie bekommen den Titel unterhalb des Buchwerts. Dabei hat WMF den Konjunkturabschwung bislang gut überstanden. Im vorigen Jahr stieg der Umsatz zum
vierten Mal in Folge auf nun 796 Millionen Euro. Das waren fünf Prozent mehr als 2007. Zwar lag der Überschuß mit 22,5 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahr, doch kann sich das Resultat noch
sehen lassen. Vorstandschef Thorsten Klapproth kehrte vor drei Wochen eine Dividende von 1,05 Euro je Aktie aus. 2007 schüttete er zwar noch 1,20 Euro aus, dennoch ist die Dividende mit einer
Rendite von 5,5 Prozent „saftig“. Von den Stammaktien befinden sich
elf Prozent im Streubesitz, bei den Vorzügen sind 90 Prozent breit gestreut. Mit einer Eigenkapitalquote von 53 Prozent ist die Bilanz ohne Kratzer. Langfristige Schulden gibt es keine, wenn man von
Rückstellungen und latenten Steuerschulden einmal absieht. Nur sieben Prozent des Gesamtkapitals finanziert WMF über kurzfristige Bankdarlehen, was konservativ ist. Das Geschäft verläuft im laufenden
Turnus recht stabil: Zwischen dem 1. Januar und 31. Mai sank der Umsatz lediglich um drei Prozent. Firmenlenker Klapproth will bis Ende Dezember Umsatz und Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres
halten. Er ordnete einen Einstellungsstop an und straffte Kosten. Gleichzeitig erhöht er die Vertriebsaktivitäten. Dazu gehört etwa die Ausdehnung der 270 Shop-in-Shop-Systeme. Von der
Karstadt-Pleite sieht sich WMF nicht wesentlich beeinflußt. Langfristig will Klapproth die Umsätze um mindestens fünf Prozent p.a. ausweiten und eine operative Marge von fünf Prozent und mehr
herausholen. So gesehen dürfte die Unterbewertung der Aktie bald vorbei sein.
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