Aktiv durch die Krise
Nur wenige Fondsmanager schafften im Herbst letzten Jahres eine rechtzeitige Reduktion des Risikos und im März 2009 die Erhöhung der Aktienquote in gemischten Portfolios. Carmignac Gestion in Paris
arbeitete sich aktiv durch die Krise und war damit erfolgreich. Eric le Coz, Carmignac, im Gespräch mit e-fundresearch.com in Paris.
e-fundresearch.com: "Die Marktentwicklungen in den letzten Monaten waren sehr herausfordernd. Wo befinden wir uns heute?"
e-fundresearch.com: "Die Marktentwicklungen in den letzten Monaten waren sehr herausfordernd. Wo befinden wir uns heute?"
Eric Le Coz: "Dazu muß man die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen beleuchten. In den letzten Monaten gab es wichtige Veränderungen. Ein aktueller Lichtblick ist die Abschwächung des
Lagerabbaus der globalen Wirtschaft. Das bedeutet zwar noch nicht, dass bereits wieder richtige Nachfrage und ein Aufbau der Lagerbestände stattfinden würde. Um das umfassend zu beurteilen ist es
noch etwas zu früh. Im IT Bereich sehr wir jedoch schon wieder einen Anstieg der Aufträge und Lieferungen. Der Aufbau der Lager sollte wieder etwas frische Luft in die globale Wirtschaft bringen und
dabei helfen, die globale Wirtschaft zu stabilisieren. In den USA ist das Bankensystem jetzt auf etwas festeren Beinen wie zu Beginn des Jahres. Ein Phänomen, mit dem wir in Europa leider noch
kämpfen werden müssen. Die EZB hat den Banken umfangreiche, günstige Liquidität zur Verfügung gestellt aber die Restrukturierungen benötigen sicher noch mehr Zeit. Die Maßnahmen auf der Fiskalseite,
die von der Obama Administration gesetzt wurden - und evt. noch nicht ausreichen werden - sollten sich erst im dritten und vierten Quartal auswirken. Ein wirklich positives Signal ist, dass sich
große Schwellenländer gut erholen und deren Wachstum ziemlich robust ist und zu einem wichtigen Teil vom Inlandskonsum getrieben ist. Der große Unterschied zwischen den Industrieländern und
Schwellenländern ist, dass es strukturelle Probleme in den Industriestaaten und OECD Ländern gibt, weil der generelle Deleveraging Prozess noch anhält. Dies wird die Erholung der Konjunktur noch
einbremsen. Wenn sich dann die Wirtschaft erholt hat, werden die Regierungen und Zentralbanken allerdings wieder Schritte setzen um die Verschuldung und die Zinsenbelastung wieder zu reduzieren."