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    IWF  1668  0 Kommentare Die Bankenkrise ist noch nicht vorbei – Alles short?

    Der IWF erwartet in seinem jetzt vorgelegten Financial Stability Report bis Ende 2010 durch die Finanzkrise entstandene und noch entstehende Verluste von 3,4 Bill. Dollar. Wegen der jüngst positiven Entwicklungen der Wertpapierkurse fällt die Schätzung um rund 600 Mrd. Dollar geringer aus als im vorherigen Report. „Die globale Finanzstabilität hat sich verbessert, doch bleiben die Risiken hoch“, heißt es.

    Bei den Banken habe die Krise von Mitte 2007 bis Mitte 2009 1,3 Bill. Dollar Abschreibungen auf Kredite und Wertpapiere nötig gemacht. Darüber hinaus seien bis Ende 2010 noch einmal 1,5 Bill. Dollar an Abschreibungsvolumen möglich.

    Bezogen auf die noch nicht verarbeiteten Abschreibungssummen sei die Lage der europäischen Banken schlechter als die der US-Institute. US-Banken haben bereits etwa 60 % der Verluste abgeschrieben, die europäischen hingegen erst rund 40 %.

    Bei einer Eigenkapitaldecke von 4 % der Aktiva, der Mindestanforderung der Bankenaufsicht, müssen die Banken der Eurozone 310 Mrd. Dollar, die amerikanischen 130 Mrd. Dollar an frischem Kapital auftreiben. Der IWF bezweifelt, dass die Erträge aus dem laufenden Geschäft ausreichen, auch wenn sich Kapitalposition und Aussichten für die Banken signifikant verbessert haben.

    Die Verfügbarkeit von Krediten für die private Wirtschaft werde vermutlich weiterhin ein Problem bleiben, sagt der IWF weiter. Die Kreditkanäle seien verstopft und der sich anbahnende Aufschwung dürfte schwach bleiben. Deshalb dürfte es nötig sein, dass die Zentralbanken weiter dabei helfen, diese Situation zu entspannen. Damit warnt der IWF vor einer vorzeitigen Exit-Strategie.

    Der IWF zeigt sich wegen des im Zuge der Krisenbekämpfung erfolgten Transfers von Risiken aus der Privatwirtschaft in die Staatshaushalte besorgt, dass die langfristigen Zinsen unter Aufwärtsdruck kommen. Auch wenn die staatliche Kreditaufnahme in den Jahren 2010 bis 2012 gemessen an den Erwartungen für 2009 wieder zurückgehen sollte, werde sie immer noch deutlich über dem Durchschnitt zwischen 2002 und 2007 bleiben. Aus der Analyse historischer Daten ergebe sich, dass eine anhaltende Erhöhung des Staats-Defizits um 1 % zu einer Erhöhung der Langfrist-Zinsen von 10 bis 60 Basispunkten führt.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    IWF Die Bankenkrise ist noch nicht vorbei – Alles short? Der IWF erwartet in seinem jetzt vorgelegten Financial Stability Report bis Ende 2010 durch die Finanzkrise entstandene und noch entstehende Verluste von 3,4 Bill. Dollar. Wegen der jüngst positiven Entwicklungen der Wertpapierkurse fällt die …