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    GK Software  970  0 Kommentare Übernahmephantasie nach SAP-Deal

    Zum Börsengang im Juni letzten Jahres standen die Aussichten des Softwareanbieters auf „Sturm“ – zu teuer, zu unattraktiv und obendrein ein zu unvorteilhaftes Marktumfeld (siehe auch Performaxx-Anlegerbrief 25/2008 vom 21.06.2008). Unsere damalige Analyse hätte kaum treffender sein können: Vom Ausgabepreis bei 21 Euro ging es bis auf 8,33 Euro im März dieses Jahres praktisch konstant bergab. Jetzt aber steht der Kurs bei über 30 Euro fast viermal so hoch. Wiederum zurecht, wie unser Update im Folgenden zeigen sollte.

    Stark mit Standard-Software

    GK Software beschäftigt sich seit rund zehn Jahren mit der Entwicklung und dem Vertrieb einer plattformunabhängigen Standardsoftware. Über einzelne Module kann die Software in ihren Funktionen erweitert werden. Anwendung findet sie vor allem in Kassenlösungen, in größeren Filialbetrieben und bei Einzelhändlern wie zum Beispiel Lidl, Kaufhof, Tchibo oder Douglas. Neben Erlösen aus dem Lizenzgeschäft steuern Dienstleistungen (mehr als 50 %) sowie Wartung und Support (ca. 10 bis 15 %) zum Umsatz bei. Die Gesellschaft verfügt nach eigenen Angaben im deutschen Zielmarkt bei großen Einzelhändlern über einen Marktanteil von rund 20 %, im deutschen Lebensmitteleinzelhandel zuletzt von etwa 40 %. Die Softwarelösung wurde nach Firmenangaben zum Jahresende 2008 über 55.000 Mal von rund 13.000 Filialen in 25 Ländern genutzt.

    Anfangs gepatzt...

    Schade, dass das Unternehmen aus Schöneck seinen Börsenstart Mitte 2008 so verpatzte. Die angestrebte Emissionsbewertung war zunächst klar zu hoch, anschließend wurde sie um rund ein Drittel herunter gefahren und die Aktien zu 21 Euro platziert. Nichtsdestotrotz zu ambitioniert, zumal ein desaströses Sekundärmarktumfeld ab dem dritten Quartal letzten Jahres ein Übriges bewirkte. Auch waren Vergleichsunternehmen wie Wincor Nixdorf, auch Fujitsu, ferner SAF und InVision günstiger als Börsenneuling GK Software. Dabei überzeugte GK schon 2007 mit einem starken Umsatzplus von mehr als 50 % bei einem positiven operativen Ergebnis. Verbesserungsfähig war die Eigenkapitalquote von nur wenig über 20 %, die im Zuge des IPOs auch adressiert wurde.

    ...dann der Mega-Deal

    Der Kursbooster war die kürzliche Bekanntgabe eines Reseller Agreements mit SAP. Ein erster Paukenschlag. SAP werde im Rahmen dieses Vertrages zwei GK-Retail-Lösungen für „Store Device Control" und „Offline-fähige mobile Filialprozesse" direkt vertreiben. Ein zweiter Paukenschlag dann der Edeka-Auftrag: GK wird im Rahmen des Projekts wohl nicht nur Lizenzen verkaufen, sondern auch Dienstleistungen beisteuern: Es geht um 6.000 auszurüstende Filialen, was angesichts von bislang durch GK ausgestattete 13.500 Standorten erheblich ist. Genaue Eckdaten wie über die Projektlaufzeit gab es zwar nicht offiziell, doch die Kursentwicklung lässt darauf schließen, dass beide Kooperationen tatsächlich so wirksam sind, wie sie sich anhören.

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    Verfasst von 2Performaxx
    GK Software Übernahmephantasie nach SAP-Deal Zum Börsengang im Juni letzten Jahres standen die Aussichten des Softwareanbieters auf „Sturm“ – zu teuer, zu unattraktiv und obendrein ein zu unvorteilhaftes Marktumfeld (siehe auch Performaxx-Anlegerbrief 25/2008 vom 21.06.2008). Unsere …