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     1371  0 Kommentare Währungs-Turbulenzen

    Seit Tagen markiert der Dollar/Yen Stärke (siehe Chart!). Er war am 4. Dezember über die langfristig wichtige Marke bei rund 88,40 ausgebrochen, vor einigen Tagen dorthin zurückgekehrt. Die aufkommende Schwäche im Yen war begleitet von Äußerungen der japanischen Notenbank und japanischer Politiker, alles zu tun, um die deflationären Tendenzen im Land zu bekämpfen. Ein staatliches Anreizprogramm wurde schon neu aufgelegt, weitere Maßnahmen in dieser Richtung angekündigt.

    Als am Mittwoch dieser Woche der Fed über ihre Zinspolitik beratschlagte, bekam Dollar/Yen neuen Schub. Die Fed beließ zwar den Leitzins auf dem bekannten historischen Tief und schwor zum x-ten Male, die Zinsen weiter tief zu halten. Allerdings sollen die meisten “special liquidity facilities” (z.B. Ankaufprogramm für hypothekenbesicherte Papiere im Volumen von 1,25 Bill. Dollar) zur Stützung des Bankensystems früh in 2010 auslaufen. Das verstimmte die Akteure, weil sie ein Teil der kostenlosen liquiden Mittel, mit denen es sich so herrlich an der Börse zocken ließ, “flöten” gehen sehen.

    Dass die Märkte eine Verknappung oder Verteuerung im Dollar-Raum antizipieren, ergibt sich auch aus dem Kursverlauf eines ETFs, der die Rendite einer täglich rollierten Einlage zur Federal Funds Effective Rate abbildet. Seit eben jenem 4. Dez steigt der Kurs steil an (siehe Chart!).

    Der starke Dollar/Yen führte in Verbindung mit dem zuletzt dahindümpelnden Euro/Yen zu einer Belastung des Währungspaares Euro/Dollar. Das sackte in den vergangenen immer tiefer ab, konnte sich schließlich gestern gerade noch an einer leichten Unterstützung 1,4350 festhalten, heute morgen gelingt keine überzeugende Absetzbewegung. Das u.a. deshalb, weil Dollar /Yen weiter nach oben läuft, während und Euro/Yen wenig Dynamik zeigt, sich von der wichtigen Marke 129 weg zu bewegen.

    Meiner Meinung nach läuft hier, was ich vor einigen Wochen an dieser Stelle mit „Pferdewechsel bei Carry-Trades“ bezeichnet hatte. Interessanterweise laufen Dollar/Yen und der Kurs des genannten ETFs seit Mitte April recht gut zusammen abwärts und seit Anfang Dezember aufwärts (siehe Chart!): Mit sinkenden Geldmarktrenditen (=immer billigerem Geld) werden Carry-Trades in Yen auf gelöst, was den Yen gegen Dollar stärkt. Seit die Erträge in einer Fed Funds Rate Anlage steigen (also kurzfristige Mittel teurer werden), geht das Spiel genau andersherum und Dollar/Yen wird durch neue Carry-Trades fester.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Währungs-Turbulenzen Seit Tagen markiert der Dollar/Yen Stärke (siehe Chart!). Er war am 4. Dezember über die langfristig wichtige Marke bei rund 88,40 ausgebrochen, vor einigen Tagen dorthin zurückgekehrt. Die aufkommende Schwäche im Yen war begleitet von …