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     2579  0 Kommentare Diese heiße Software-Aktie kaufen?


    Das Wiener Softwarehaus hat einen Strategiewechsel angekündigt. Der CRM-Spezialist setzt mit update.revolution auf ein Software-as-a-Service (SaaS) Modell. Seit dieser Ankündigung hat der Titel rund 15 Prozent an Boden preisgegeben. Finanzchefin Monika Fiala zeigt sich darüber im Hintergrundgespräch mit TradeCentre enttäuscht. Investoren aus dem deutschsprachigen Raum schauen eher auf den kurzfristigen Ausblick als auf die längerfristige Vision. Denn für 2010 erwartet Fiala gegenüber 2009 einen stagnierenden Umsatz und ein lediglich ausgeglichenes Ergebnis. Hier wurde offensichtlich mehr erwartet. Angelsächsische oder US-Investoren hätten bei der Nachricht bezüglich des Strategiewechsels hingegen gejubelt. Die Österreicher verfolgen nun dasselbe Modell wie in den USA Salesforce. Jahrelang hat die Firma hohe Verluste geschrieben. Erst 2009 wurde die Gewinnzone erreicht. Die Bewertung war jedoch von Anfang an astronomisch.

    Künftig wird Update Software die CRM-Lösungen im Wege eines SaaS-Konzepts verkaufen. Die Software wird nicht mehr beim Kunden betrieben, sondern dem Kunden wird diese über Internet zur Verfügung gestellt und je nach Nutzung abgerechnet. Mit diesem Modell ist die Firma in Europa übrigens Pionier. Der klassische Lizenzverkauf inklusive Wartungsmodell rückt in den Hintergrund. „Wir verkaufen nach wie vor unsere Lizenzen mit Wartungsmodell, da vor allem in der Finanzbranche das SaaS-Modell nicht gerne genutzt wird“, sagt Fiala. Gut 60 Prozent der Neukunden sollen sich nach Erwartungen des Unternehmens jedoch bereits in 2010 für das neue Modell entscheiden. Auch Bestandskunden dürften nach Ablauf des Wartungsvertrages in SaaS wechseln. Die Vorteile für SaaS passen in die momentane IT-Phase wie die Faust aufs Auge. Unternehmen sparen wo sie nur können. Vor allem kleine und mittelständische Firmen sparen an IT, die aber immer notwendiger wird. Anstatt sich nunmehr eine teure Lizenz zu kaufen, können Firmen die Lösung zunächst für den Einstieg günstig nutzen. Der Kunde generiert dann steigende Erlöse, mit zunehmender Nutzerzahl und weiteren Funktionen. „Hohe Investitionen schrecken eher ab. Wir haben nunmehr die Chance bei Mittelständlern zum Zuge zu kommen, die CRM brauchen, aber bisher die Investition gescheut haben. Unsere Strategie ist die Antwort auf die Krise“.

    Bereits drei Kunden hat Update Software für das Modell gewonnen. „Der erste Akt eines Kunden war, dass er die Mitarbeiter in den USA und Kanada umgestellt hat“, sagt Fiala. Das zeigt, dass dieses Modell vor allem in den Staaten sehr beliebt ist. Update Software will sodann auch in den USA Gas geben und dort verstärkt Kunden gewinnen. „Wir sind zwar in Amerika vertreten, haben dort aber kaum Kunden. Das wollen wir mit SaaS ändern und dort stärker wachsen“. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte sich Update Software für den US-Markt einen Vertriebspartner mit ins Boot nehmen.

    Der Strategiewechsel kommt zur richtigen Zeit. „Wir spüren nach wie vor keine Belebung im Markt“. Das ist auch der Grund für die verhaltene Prognose für 2010. Die Transformation des Geschäftsmodells kostet nur wenig Geld. „Wir haben bisher rund 20 Prozent unserer Erlöse in Forschung und Entwicklung gesteckt und werden dieses Niveau beibehalten. Lediglich unser Aufwand für Marketing wird verdoppelt. Insgesamt erwarte ich aber eine stabile Kostenstruktur und keine Ausweitung“, erklärt die Finanzchefin. Nach über zehn Millionen Euro Cash zum Ende des Jahres 2009, soll die Cashposition Ende 2010 ebenfalls auf diesem Niveau bleiben. Geld wird somit keines verbrannt.

    Kräftig Gas geben will das Unternehmen ab 2011. „Vorausgesetzt das wirtschaftliche Umfeld verbessert sich, erwarten wir ab 2011 Wachstumsraten von 20 Prozent plus X pro Jahr“. Die Marge wird bereits ab dem kommenden Jahr vernünftig ausfallen. Eventuell sogar knapp zweistellig. „Ab 2012 erwarten wir wieder EBIT-Margen von 15 Prozent“, sagt Fiala. Bei der Margenzahl hat das Unternehmen sogar Luft bis 20 Prozent, ergänzt die Finanzchefin. Wenn nicht in 2012, dann soll der Umsatz spätestens in 2013 die Marke von 50 Millionen Euro knacken. Unterstellen wir eine Marge von 15 Prozent, verdienen die Wiener operativ 7,5 Millionen Euro. Bei 20 Prozent sogar zehn Millionen Euro!

    Uns gefällt der Strategiewechsel. Der Ausblick für 2010 ist natürlich nicht berauschend, ist aber dem Marktumfeld geschuldet. Im Kurs sollte dies nun verdaut sein. Wir raten im Bereich 2,20 Euro zum Kauf der Aktie.

    Viele Grüße

    www.tradecentre.de




    Verfasst von 2TradeCentre
    Diese heiße Software-Aktie kaufen? Das Wiener Softwarehaus hat einen Strategiewechsel angekündigt. Der CRM-Spezialist setzt mit update.revolution auf ein Software-as-a-Service (SaaS) Modell. Seit dieser Ankündigung hat der Titel rund 15 Prozent an Boden preisgegeben. Finanzchefin …