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    Roth & Rau  1858  0 Kommentare 50% Wachstum in 2010?


    Mit der Übernahme der niederländischen Solaraktivitäten von OTB hat sich der Solarzulieferer massiv gestärkt. Durch den Zukauf erhöht das Unternehmen den Marktanteil als Equipmentanbieter für die kristalline Solartechnologie und im Turnkey-Geschäft. „Die Übernahme stärkt und ergänzt unser Geschäft. Wir sind nunmehr die Nummer eins im Verkauf von Inline-Produktionsequipment für Solarzellen“, sagt CFO Carsten Bovenschen uns im Hintergrundgespräch. Für die Akquisition bezahlt der Finanzchef 35,5 Millionen Euro. 5,5 Millionen fließen davon in bar und der Rest in Aktien. Insgesamt erhalten die Anteilseigner von OTB rund eine Million Aktien Der Kaufpreis in Aktien liegt bei 30 Millionen Euro. Die Bewertung der Roth & Rau (DE000A0JCZ51)- Aktie lag bei 29,21 Euro. Die neuen Aktien gegen Sacheinlage unterliegen einer Sperrfrist von 16 Monaten und sind nicht handelbar. Zusätzlich übernimmt das Unternehmen Schulden in Höhe von rund 25 Millionen Euro.

    Im Jahr 2009 erzielte der Zukauf einen Umsatz von 30 Millionen Euro nach 65 Millionen Euro im Vorjahr. Aktuell hortet OTB Solar einen Orderbestand von 50 Millionen Euro, bis Vollzug des Vertrages könnte er auf mehr als 60 Millionen Euro ansteigen. Bovenschen schätzt den Umsatz für 2010 auf 50 bis 55 Millionen Euro. Da erst ab April konsolidiert wird, wird sich der Umsatzanteil für Roth & Rau auf circa 45 Millionen Euro belaufen. In 2010 wird OTB das Ergebnis noch leicht belasten. „Ab 2011 rechnen wir mit signifikanten Gewinnbeiträgen und streben mittelfristig EBIT-Margen aus diesem Geschäft von zehn Prozent an“.

    Zusätzlich hat der Solarzulieferer jüngst eine Kapitalerhöhung platziert. 1,4 Millionen Aktien wurden zu 26 Euro platziert. Aus der Emission wandert frisches Geld von mehr als 35 Millionen Euro in die Kasse der Gesellschaft. Das Placement wurde in kurzer Zeit vollzogen und war mehrfach überzeichnet. „Die Barkapitalerhöhung dient im Wesentlichen der Finanzierung unseres weiteren Wachstums. Auch die Übernahme von OTB samt des hohen Orderbestandes erfordert ein erhöhtes Working Capital“, erklärt Bovenschen. Zudem soll die Bilanz stark bleiben. Der Barbestand von Roth & Rau liegt aktuell bei 55 Millionen Euro. Dringend nötig war die Maßnahme nicht. „Wir wollen eigenkapitalfinanziert bleiben und uns nach Möglichkeit nur gering verschulden. Die übernommenen Schulden von OTB wollen wir zügig reduzieren“.

    Das Jahr 2009 wurde laut dem CFO wie erwartet abgeschlossen. Wir rechnen weder mit positiven noch mit negativen Überraschungen. Bei Umsätzen von rund 200 Millionen Euro sollte eine EBIT-Marge von etwa acht Prozent erreicht worden sein. „Wir liegen im Rahmen unserer Planung“. Stark präsentierte sich indes der Auftragseingang im Schlussquartal. Nach lediglich 18,2 Millionen Euro an neuen Aufträgen in Q3, zog das Geschäft im Schlussquartal massiv an. „Wir haben Orders von mehr als 100 Millionen Euro erhalten und haben das Jahr mit einem Auftragseingang von rund 195 Millionen Euro abgeschlossen“, sagt der CFO. Q4 war keine Eintagsfliege. „Wir spüren ein starkes Momentum. Der Januar war ein guter Monat“. Dort konnten hochmargige Aufträge für Equipment im Wert von mehr als 20 Millionen Euro begrüßt werden. Treiber ist China, Asien, Südeuropa und der Mittlere Osten. Insgesamt zeigt sich Bovenschen sehr zuversichtlich für das Jahr 2010. „Wir erwarten ein starkes Wachstum bei guten Margen“.

    Nach unseren Berechnungen dürfte Roth & Rau den Umsatz in 2010 inklusive Teilkonsolidierung von OTB um rund 50 Prozent auf gut 300 Millionen Euro steigern. Die Zielmarge von zehn Prozent wird das Unternehmen in 2010 aber nicht erreichen. Grund sind vor allem Integrationskosten und Kaufpreisallokationen, die das EBIT belasten. Auf EBITDA-Basis wird der Gewinn deutlich besser aussehen. Die EBIT-Marge erwarten wir in diesem Jahr bei circa acht Prozent. Auch die mögliche Sonderkürzung für die Solarindustrie in Deutschland, die derzeit die Regierung plant, wird Roth & Rau beim Wachstum nicht bremsen. „Aus zwei Gründen: Erstens. Unser Umsatzanteil in Deutschland ist mit unter 15 Prozent gering. Zweitens. Unsere Anlagen sind die Antwort auf den Folgeeffekt der wahrscheinlichen Kürzung. Unternehmen müssen effizienter werden und die Kosten senken. Wir bieten die dazu notwendigen Anlagen. Vielleicht können wir von dieser Kürzung sogar profitieren“, erklärt Bovenschen.

    Roth & Rau steht laut dem Finanzchef vor rosigen Zeiten. Mittelfristig könnte das Unternehmen gut eine halbe Milliarde Euro umsetzen, ohne massiv in die Kapazitäten investieren zu müssen. Inklusive der Aktien aus der Sacheinlage und der jüngsten Kapitalerhöhung beläuft sich das Aktienkapital auf rund 16,3 Millionen Aktien. Der Börsenwert: 423 Millionen Euro. Unsere Kaufempfehlung im letzten Januar bei Kursen um elf Euro hat sich prächtig bezahlt gemacht. Wir raten nunmehr auf aktuellem Kursniveau wieder erste Positionen aufzubauen und bei Schwäche den Bestand auszubauen.

    Viele Grüße

    www.tradecentre.de



    Verfasst von 2TradeCentre
    Roth & Rau 50% Wachstum in 2010? Mit der Übernahme der niederländischen Solaraktivitäten von OTB hat sich der Solarzulieferer massiv gestärkt. Durch den Zukauf erhöht das Unternehmen den Marktanteil als Equipmentanbieter für die kristalline Solartechnologie und im …