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    Egbert Prior  2014  0 Kommentare Eiserner Sparkurs könnte Alno retten

    Einen knallharten Restrukturierungsplan setzt der Vorstands-Chef des Küchenherstellers (WKN 778840) Jörg Deisel um. So sollen am einstigen Hauptstandort Pfullendorf am Bodensee 450 Stellen gestrichen und nicht mehr benötigte Liegenschaften veräußert werden. Obwohl der Betriebsrat gegen den tiefen Einschnitt protestiert, rückt Deisel von seinen Plänen nicht ab. Eine Sprecherin sagte der Prior Börse, die Maßnahme sei unumstößlich. „Der Vorstand läßt sich nicht von Emotionen leiten.“

    Am Standort Pfullendorf sollen nur noch Nischenaufträge wie Lack- oder Hochglanzküchen gefertigt werden. Die Führungsspitze verlegt die Mitarbeiter der Holding nach Düsseldorf ¬ in die Nähe des Flughafens, um jederzeit mobil zu sein. Alno ist mit 7.000 Vertriebspartnern in 64 Ländern präsent. Neben der Kernmarke Alno zählen Küchen von Wellmann, Impuls und Pino für die Unterschicht zum Portfolio. In Deutschland wird an vier Standorten produziert: Neben Klieken (Sachsen-Anhalt) werden die Küchen der Marken Pino und Impuls auch in Brilon (NRW) gefertigt. Hier soll sich kaum etwas ändern. Im ostwestfälischen Enger, kann ein Teil der Belegschaft aus Pfullendorf unterkommen. Jedoch werden erfahrungsgemäß nicht viele Mitarbeiter vom „Umzugsangebot“ Gebrauch machen. Alles in allem wird Deisel also massive Kosten einsparen. Zudem führt der Manager eine einheitliche IT-Struktur und Buchhaltung ein.

    Der Kurs geht durch die Decke. Seit Silvester schoß die Aktie von 2,50 auf 4,59 Euro. Mit 72 Millionen erschien der Börsenwert aber immer noch winzig. Immerhin dürfte Alno letztes Jahr schätzungsweise 490 Millionen Euro umgesetzt haben. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis mickrige 0,15. Die Zahlen für 2009 müssen bis Ende April vorgelegt werden. Klar ist schon jetzt, daß die positive Trendwende im zweiten Quartal begann und sich im dritten fortsetzte. So stiegen die Auftragseingänge um 6% und der Umsatz um 3% auf 121 Millionen Euro. Das operative Ergebnis drehte leicht ins Plus. Jedoch hat die Bilanz tiefe Kratzspuren: Die Netto-Finanzschulden türmen sich auf 120 Millionen. Mißmanagement und eine schwache Nachfrage führten über viele Jahre hinweg zu einem akkumulierten Verlustberg von 126 Millionen Euro. Das Konzerneigenkapital ist mehr als aufgezehrt! Bislang hing die Zukunft des Küchenbauers am seidenen Faden. Nun zeichnet sich die Rettung ab.




    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior Eiserner Sparkurs könnte Alno retten Einen knallharten Restrukturierungsplan setzt der Vorstands-Chef des Küchenherstellers (WKN 778840) Jörg Deisel um. So sollen am einstigen Hauptstandort Pfullendorf am Bodensee 450 Stellen gestrichen und nicht mehr benötigte Liegenschaften …