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     1948  0 Kommentare Gute Politiker, böse Spekulanten

    Es ist populär geworden, für wirtschaftliche Probleme schnell Sündenböcke zu benennen. Auf Stammtischniveau, gelegentlich verkleidet in pseudowissenschaftliche Argumentationen, werden die „wahren“ Schuldigen für ökonomische Missstände an den Pranger gestellt. Medien, die sich diesem Thema kritisch und abwägend nähern, finden leider kaum Gehör.

    Dauerbrenner sind Banken, Versicherungen und natürlich die bösen Spekulanten. Staaten, die durch jahrzehntelange Misswirtschaft glänzen, lenken des Volkes Zorn geschickt in diese Richtung. Kann man besser von den eigenen Verfehlungen ablenken?

    Die Hetzjagd geht an den Ursachen vorbei. Statt nach den wahren Ursachen zu forschen, wird an den Symptomen laboriert und polarisiert. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die nächsten Probleme (oder muss ich sagen „die gleichen“) uns beglücken.

    Klar, Banken und Versicherungen sind nicht die Heilsarmee. Hier wünsche ich mir mehr Verantwortlichkeit bei den Entscheidungsträgern für ihr Tun (also bei Verfehlungen muss es kräftig ans eigene Portemonnaie gehen oder hinter schwedische Gardinen). Dann wird sich mancher Firmenlenker nicht mehr auf riskante Geschäfte einlassen, die er zum Wohl der Firma oder Allgemeinheit besser unterlassen hätte.

    Und die lieben Politiker? Kaum eine andere Berufsgruppe kann derart ungestraft sagen und tun was sie will. Nicht eingehaltene Wahlversprechen sind nur ein Beispiel. Gibt es Politiker, die für katastrophale wirtschaftspolitische Entscheidungen in Regress genommen werden? Eher droht die Beförderung auf ein abseits gelegenes Pöstchen.

    Die bösen Spekulanten machen sich Gedanken zu den Märkten und lukrativen Gelegenheiten. Machen sie Fehler, stehen sie für die Konsequenzen mit dem eigenen Geld dafür ein. Was soll daran verwerflich sein, wenn legale Möglichkeiten zur Wohlstandsmaximierung genutzt werden?

    Verwerflich wird es erst, wenn gesetzliche und moralische Grenzen überschritten werden oder die Handelnden (z.B. mit unserem Geld) nicht für die Konsequenzen unangemessen eingegangener Risiken haftbar gemacht werden. Stellen Sie sich vor, Sie könnten an der Börse spekulieren und eine Glücksfee füllt ihr Konto immer wieder auf. Wer könnte da der Versuchung widerstehen, zu große Risiken einzugehen? Es gehört nicht viel Fantasie dazu, dass man vorsichtiger agiert, wenn der eigene Geldbeutel betroffen ist, den leider keine Glücksfee automatisch auffüllt.

    Meine Gedanken und Einschätzungen schildere ich in meinem Börsenblog www.trading4living.de

    Mit den besten Wünschen

    Ihr Heiko Aschoff
    Diplom-Kaufmann
    www.HeikoAschoff.de






    Heiko Aschoff
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    Dreißig Jahre Börsenbegeisterung und professionelle Tätigkeiten im Investmentbereich zeichnen den Diplom-Kaufmann Heiko Aschoff aus. Das spannende Geschehen fordert ihn als Investor und leidenschaftlicher Aktionär täglich auf ein Neues heraus.
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    Verfasst von Heiko Aschoff
    Gute Politiker, böse Spekulanten Es ist populär geworden, für wirtschaftliche Probleme schnell Sündenböcke zu benennen. Auf Stammtischniveau, gelegentlich verkleidet in pseudowissenschaftliche Argumentationen, werden die „wahren“ Schuldigen für ökonomische Missstände an …