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    Smart Investor Weekly 20/2010  4147  0 Kommentare Das Prinzip Bayern München – Österreichische Schule in Reinkultur

    Angesichts dessen, dass am kommenden Samstag der FC Bayern München im Finale der Champions League gegen Inter Mailand antritt und zwei Drittel der Smart Investor-Redaktion Bayern-Fans sind, gibt es heute einen „sportlichen“ Weekly zu lesen.

    Nun mögen die Anhänger einiger anderer Clubs berechtigerweise jammern und monieren dies ist ein Börsen- und Finanznewsletter, da habe Fußball wenig verloren und die arroganten Bayern mag eh keiner sehen…aber darum soll es hier nicht gehen. Vielmehr ist der FC Bayern ein wunderbares Beispiel dafür, wie ein auf den Prinzipien der Österreichischen Schule der Nationalökonomie basierendes Wirtschaften ein Unternehmen langfristig und dauerhaft erfolgreich macht.

    Eigenfinanzierung
    Als erstes wäre da das schon legendäre Festgeldkonto der Bayern zu nennen. Die meisten Investitionen, die der Club tätigt, kann er also aus sich selbst heraus finanzieren. Falls er doch einmal auf Kreditfinanzierung angewiesen sein sollte (wie im Falle des Stadionbaus), dann in einem angemessenen Maße und keinesfalls so, dass am Ende die Existenz des Vereins auf dem Spiel steht. Wie einsam stehen die Bayern mit diesem Verhalten da. Nicht nur unter ihrer direkten Konkurrenz im Fußball, auch überall sonst in der Wirtschaft hat die Fremdfinanzierung maßgeblich Einzug gehalten (vgl. Smart Investor 5/2010 S. 23). Wer sich aber primär mittels Krediten finanziert, der gerät im Falle eines Misserfolgs sehr schnell in Schieflage. Das mussten etliche Konkurrenten der Bayern bereits erfahren und auch diejenigen, die sich nicht für Fußball interessieren, haben mit dem aktuellen Fall Griechenland ein schönes Anschauungsobjekt für diese ökonomische Tatsache.
    (Übrigens und nur zur Erinnerung: in den vergangenen vierzig Jahren gelang es der BRD lediglich ein einziges Mal einen ausgeglichenen Haushalt zu präsentieren)

    Zu seinen Prinzipien stehen und langfristig denken
    Lange Jahre hat sich der FC Bayern (bzw. der ihn personifizierende Manager des Vereins Uli Hoeneß) geweigert über ein vernünftiges Maß hinaus Geld auszugeben und sich für teure Stars zu verschulden. Und dies obwohl er fürchten musste insbesondere von internationalen Clubs wie Madrid oder Chelsea abgehängt zu werden. Die langfristige Strategie zahlte sich jedoch aus, der FC Bayern ist nach wie vor schuldenfrei und absolut unabhängig. Dies sind natürlich Attribute, die gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten immer gefragter sind. Schließlich ist es für die Angestellten ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass man am Monatsende sein Gehalt pünktlich und in voller Höhe ausgezahlt bekommen wird. Außerdem verfügen die Bayern nun, da vielen Clubs die Schulden bis zum Hals stehen, über genug Kapital, um ihrerseits am Transfermarkt tätig zu werden und relativ günstig Spieler anzuwerben.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 20/2010 Das Prinzip Bayern München – Österreichische Schule in Reinkultur Angesichts dessen, dass am kommenden Samstag der FC Bayern München im Finale der Champions League gegen Inter Mailand antritt und zwei Drittel der Smart Investor-Redaktion Bayern-Fans sind, gibt es heute einen „sportlichen“ Weekly zu …