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    Neue Nachfragequellen könnten Silberpreis erheblich steigen lassen

    Die Nachfrage nach Silber aus neuen Quellen wie der Solarbranche, dem Medizinsektor und der Wasseraufbereitung wird sich in den kommenden 10 Jahren voraussichtlich vervierfachen. Das besagt eine der Prognosen des von der VM Group und der Fortis Bank Nederland neu aufgelegten Silver Book. Der Untersuchung zufolge wird die Nachfrage nach solchen Produkten auf mindestens 230 Mio. Unzen steigen und so rund 25% der weltweiten Silbernachfrage ausmachen.

    Und angesichts der anhaltenden Zuflüssen in Silber-ETFs (Exchange Traded Funds) bedeute dies, dass die Fundamentaldaten für das „weiße“ Metall mittel- und langfristig so überzeugend bullish seien, wie seit Langem nicht mehr. Teil des Grundes für diese Entwicklung sei, dass ein solches Anziehen der Industrienachfrage, die deutlich gesunken war, da die Fotographieindustrie immer weniger und weniger Silber verbraucht, zu einer Reduzierung des aktuellen Silberüberschusses führen sollte, so das Silver Book weiter.

    Jahrelang sei der Silbermarkt durch die fallende Nachfrage aus dem Fotobereich und den schwachem Schmuckabsatz gekennzeichnet gewesen, während das Angebot schnell stieg. Das daraus resultierende Überangebot auf dem Markt sei von 1.800 Tonnen im Jahr 2000 auf geschätzte 7.200 Tonnen im laufenden Jahr gestiegen.

    Man muss nur den Aluminiumpreis betrachten, um zu erkennen, was normalerweise in einem Sektor geschieht, in dem ein so großer Angebotsüberhang besteht. Doch der Silberpreis hat sich trotzdem ziemlich gut entwickelt – vor allem auf Grund der massiven Nachfrage nach Silber ETFs. Wie das Silver Book erläutert, ist die Investmentnachfrage nach Silber seit Auflegung des ersten mit physischem Silber unterlegten ETF 2006 erheblich gestiegen und mache nun mehr als 400 Mio. Unzen bzw. 12.440 Tonnen des Silber aus, das in den Tresoren der Banken lagert. Zudem hätten physische Investments in Form von Münzen und Barren ebenfalls geholfen, den Preis trotz des explosiven Angebotanstiegs zu stützen.

    Das Problem dabei ist, wie die Studie anführt, dass der Preis mehr und mehr von der Investmentnachfrage abhängt, besonders, weil die Angebotsseite des Silbermarktes im Großen und Ganzen nicht von den Fundamentaldaten abhängig ist. Das resultiert aus der Tatsache, dass ein erheblicher Teil der Silberproduktion aus der Beiproduktion anderer Metalle stammt.

    Wie im Silver Book weiter erläutert wird, stammen lediglich 30% des gesamten Silberausstoßes aus der Primärproduktion. Und dieser Wert wird nach Ansicht der Experten bis 2020 auf ein Tief von 23% fallen. Insgesamt, heißt es weiter, rechnet man mit einer jährlichen Wachstumsrate des Silberangebots von rund 2,4% in den kommenden zehn Jahren – von über 22.000 Tonnen 2009 auf mehr als 28.500 Tonnen 2020. Den großen Abstand des Angebots zur potenziellen Nachfrage im aktuellen Maß aufrecht zu erhalten, dürfte also sehr schwierig werden, so das Silver Book.

    Die Schätzungen in Bezug auf das Silberangebot enthalten auch fortgeschrittene Projekte sowie bestehende Minen und Minenausbauten. Darin enthalten sind auch identifizierte Projekte, deren Entwicklung noch nicht beschlossen ist, die aber in den nächsten zehn Jahren in Betrieb gehen könnten. Und es seien diese Projekte, die 2020 über das Marktgleichgewicht entscheiden dürften, so das Silver Book weiter. Sollte keines dieser noch nicht beschlossenen Projekte in Betrieb gehen, aber die ETF-Nachfrage leicht auf beispielsweise 1.500 bis 2.500 Tonnen pro Jahr sinken, rechne man dann nur noch mit einem Überschuss von 800 Tonnen.

    Sollte die ETF-Nachfrage zwischen 2014 bis 2020 über das Niveau von 2009 hinaus steigen (mehr als 4.000 Tonnen), gehen die Experten von einem Silberdefizit am Markt von bis zu 2.400 Tonnen im Jahr 2020 aus. Wenn aber das gesamte geschätzte Angebot ohne Verzögerungen auf den Markt komme und die ETF-Nachfrage auf bis zu 1.500 Tonnen pro Jahr zurückgehe, dann würde der Markt einen Überschuss von rund 4.900 Tonnen ausweisen. Nach Aussage der Analysten entstünde ein ausgeglichener Markt, wenn alle noch nicht beschlossenen Projekte in Betrieb gingen und die Investmentnachfrage steigen würde.

    Das Silver Book warnt allerdings, dass, obwohl ein Anstieg der Nachfrage aus den oben genannten neuen Quellen von 12% pro Jahr in den nächsten zehn Jahren wahrscheinlich sei, ein signifikanter Anstieg des Silberpreises zu einem Rückgang der Nachfrage in einigen dieser Bereiche führen dürfte.

    Je höher der Silberpreis steige, desto stärker würde man sich bemühen, für diese neuen, Silber verbrauchenden Technologien billigere Ersatzstoffe zu finden, führte der Bericht aus. Die Experten fügen aber hinzu, dass ein Szenario mit nur geringem Silberüberschuss oder einem Defizit sehr wahrscheinlich zu einem Anstieg der Investmentnachfrage führen würde. Man gehe davon aus, dass mit dem Rückgang des bestehenden Überhangs in den nächsten Jahren eine Reaktion der Investmentgemeinde erfolge, die dazu führen sollte, dass die ETF-Nachfrage aller Wahrscheinlichkeit neue Rekordhöhen erreichen – was wiederum zu einem Angebotsdefizit führen könne. Sollte dies der Fall sein und der Silberpreis steigen, wäre das aber auch ein Anreiz für die Silberproduzenten, ihren Ausstoß zu erhöhen.

    Das Nachfragewachstum in den neuen Endverbrauchsbereichen sowie die Investmentnachfrage (Münzen, Barren oder ETFs) werden mittel- und langfristig einen immer entscheidenderen Einfluss auf das Marktgleichgewicht – und damit den Silberpreis – haben, lautet das Fazit des Silver Book.

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