DAX und EUR/USD - Ausblick von actior zum Wochenstart
Unser Wochenausblick vor der Berichtssaison mit konkreten Chartmarken.
DAX vor Entscheidung
Zu Beginn der letzten Handelswoche handelte der Dax noch weit über der 6000er-Marke, allerdings letzten Montag bereits mit einem Abwärtsgap bei 6070 Punkten eröffnend. Auslöser der schwachen Eröffnung und der sich daran anschließenden weiteren Kursverluste waren die Sorgen um die chinesische Wachstumsdynamik, ausgelöst durch das US-Forschungsinstitut Confererence Board. Möglicherweise ist bei dieser Gelegenheit einigen erstmals aufgefallen, daß die chinesische Leitbörse in Shanghai schon seit Monaten fällt, möglicherweise also irgendetwas an dem Wunderglauben "China rettet die Welt" faul ist. Es ist ja seltsamerweise so, daß Wunder nur denjenigen passieren, die ohnehin an Wunder glauben - und so ist der China-Mythos eine Art Religionsersatz für die wachstumsgläubigen Jünger aus dem Westen. Nicht untypisch ist auch, daß Wundergläubige - einmal mit der Realität konfrontiert - zumindest kurzfristig eindeutige Symptome von Ernüchterung zeigen, und diese Ernüchterung spiegelt sich im Dax-Chart in der letzten Woche sehr schön wider: Nach dem Montags-Schock fiel der deutsche Leitindex kontinuierlich weiter und erreichte am Freitag die 5800er-Marke. Am heutigen Montag, an dem die US-Börsen geschlossen sind, kann sich der Dax bislang nur unwesentlich erholen.
Noch einmal zu China: es ist schon ein "Wunder", daß die Wachstumsgläubigen ausgerechnet einer Staats- und Wirtschaftsform das Heil zutrauen, die eine Mischung aus Kapitalismus und staatlich gelenkter Planwirtschaft darstellt. Sucht man Paralleleln zu dieser eigenartigen Symbiose, stößt man überraschenderweise auf die deutsche Wirtschaft zur Zeit der NS-Diktatur: auch damals herrschte grundsätzlich Kapitalismus, doch waren wichtige Teile faktisch in staatlicher Hand (in China steigt derzeit die faktische staatliche Kontrolle über viele Wirtschaftszweige rasant an). Nun herrscht hierzulande auch der Irrglaube, daß eine solche Wirtschaftsform - weil totalitär und daher von langen demokratischen Diskussionen befreit - besonders effektiv sei. Das genaue Gegenteil ist der Fall! Da eine kritische Öffentlichkeit (durch investigativen Journalismus) fehlt, entstehen enorme Reibungsverluste, die sich früher oder später katastrophal bemerkbar machen. Meist existieren mehrere Institutionen nebeneinander her, die praktisch eine identische Aufgabe haben, mithin also überflüssig sind, aber jede Menge Bürokratie erzeugen. Um die eigene Existenz zu rechtfertigen, versuchen diese rivalisierenden bürokratischen Institutionen durch Regulierung Macht zu erhalten, mit der Folge, daß einige ihrer Günstlinge unternehmerisch aufsteigen, während man die Günstlinge der (bürokratischen) Konkurrenz versucht zu behindern. Das alles hat dann im Endeffekt wenig mit effektiver Marktwirtschaft zu tun, und es braucht einige Zeit, bis auch dem letzten Wachstumsjünger im Westen auffallen wird, daß innerhalb solcher Strukturen dauerhaft kein nachhaltiges Wachstum entstehen kann. Meist wird erst im Niedergang dieser Systeme klar, warum sie scheitern mußten - und China ist nicht mehr sehr weit von diesem Punkt entfernt!
DAX vor Entscheidung
Zu Beginn der letzten Handelswoche handelte der Dax noch weit über der 6000er-Marke, allerdings letzten Montag bereits mit einem Abwärtsgap bei 6070 Punkten eröffnend. Auslöser der schwachen Eröffnung und der sich daran anschließenden weiteren Kursverluste waren die Sorgen um die chinesische Wachstumsdynamik, ausgelöst durch das US-Forschungsinstitut Confererence Board. Möglicherweise ist bei dieser Gelegenheit einigen erstmals aufgefallen, daß die chinesische Leitbörse in Shanghai schon seit Monaten fällt, möglicherweise also irgendetwas an dem Wunderglauben "China rettet die Welt" faul ist. Es ist ja seltsamerweise so, daß Wunder nur denjenigen passieren, die ohnehin an Wunder glauben - und so ist der China-Mythos eine Art Religionsersatz für die wachstumsgläubigen Jünger aus dem Westen. Nicht untypisch ist auch, daß Wundergläubige - einmal mit der Realität konfrontiert - zumindest kurzfristig eindeutige Symptome von Ernüchterung zeigen, und diese Ernüchterung spiegelt sich im Dax-Chart in der letzten Woche sehr schön wider: Nach dem Montags-Schock fiel der deutsche Leitindex kontinuierlich weiter und erreichte am Freitag die 5800er-Marke. Am heutigen Montag, an dem die US-Börsen geschlossen sind, kann sich der Dax bislang nur unwesentlich erholen.
Noch einmal zu China: es ist schon ein "Wunder", daß die Wachstumsgläubigen ausgerechnet einer Staats- und Wirtschaftsform das Heil zutrauen, die eine Mischung aus Kapitalismus und staatlich gelenkter Planwirtschaft darstellt. Sucht man Paralleleln zu dieser eigenartigen Symbiose, stößt man überraschenderweise auf die deutsche Wirtschaft zur Zeit der NS-Diktatur: auch damals herrschte grundsätzlich Kapitalismus, doch waren wichtige Teile faktisch in staatlicher Hand (in China steigt derzeit die faktische staatliche Kontrolle über viele Wirtschaftszweige rasant an). Nun herrscht hierzulande auch der Irrglaube, daß eine solche Wirtschaftsform - weil totalitär und daher von langen demokratischen Diskussionen befreit - besonders effektiv sei. Das genaue Gegenteil ist der Fall! Da eine kritische Öffentlichkeit (durch investigativen Journalismus) fehlt, entstehen enorme Reibungsverluste, die sich früher oder später katastrophal bemerkbar machen. Meist existieren mehrere Institutionen nebeneinander her, die praktisch eine identische Aufgabe haben, mithin also überflüssig sind, aber jede Menge Bürokratie erzeugen. Um die eigene Existenz zu rechtfertigen, versuchen diese rivalisierenden bürokratischen Institutionen durch Regulierung Macht zu erhalten, mit der Folge, daß einige ihrer Günstlinge unternehmerisch aufsteigen, während man die Günstlinge der (bürokratischen) Konkurrenz versucht zu behindern. Das alles hat dann im Endeffekt wenig mit effektiver Marktwirtschaft zu tun, und es braucht einige Zeit, bis auch dem letzten Wachstumsjünger im Westen auffallen wird, daß innerhalb solcher Strukturen dauerhaft kein nachhaltiges Wachstum entstehen kann. Meist wird erst im Niedergang dieser Systeme klar, warum sie scheitern mußten - und China ist nicht mehr sehr weit von diesem Punkt entfernt!
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Ausblick Dax
Doch zurück zu den westlichen Märkten: fast sämtliche Daten aus den USA waren in den letzten Wochen mehr als enttäuschend, vieles deutet darauf hin, daß wir recht nah vor der zweiten Tsunami-Welle stehen. Wir vermuten, daß die US-Märkte bereits die ab Mitte Juli beginnende US-Berichtssaison antizipieren, deren Ergebnisse wahrscheinlich miserabel ausfallen werden. Das alles aber hindert die überwätigende Mehrheit der Analysten nicht daran, von einer kleinen Korrektur auszugehen, die sehr bald vorüber sein wird - man weigert sich etwa standhaft, im S&P eine Schulter-Kopf-Schulter zu erkennen bzw. vermutet darin ein klares Fehlsignal. Es ist diese Mischung aus charttechnisch bedenklicher Ausgangssituation bei gleichzeitigem Optimismus, die in den nächsten Wochen zu einem weiteren scharfen Abverkauf führen sollte. Auftakt einer solchen Bewegung wäre ein nachhaltiges Unterschreiten der 5800er-Marke, sodaß bereits der Bereich 5550-5600 ins Blickfeld geriete. Unser erstes Kursziel liegt dann bei 5400 Punkten. Auf der Oberseite müßte der Dax über 6150 Punkte steigen, um das sich immer stärker manifestierende Doppeltopp im Dax zumindest fraglich erscheinen zu lassen. Schon der Bereich 5980-6000 aber dürfte nur sehr schwer zu überwinden sein.
Skepsis im EUR/USD
Seit längerer Zeit ist es dem Euro-Dollar in der letzten Woche wieder einmal gelungen, eine positive Wochenkerze zu generieren. Dabei hatte die Woche recht schwach begonnen: nach einem Start in Sichtweite der 1,24 verlor die Gemeinschaftswährung kontinuierlich an Boden und erreichte am Dientag das von uns mehrfach erwähnte kurzfristige Ziel bei 1,2150. In der Folge erholte sich der Euro bis zur 1,23, konnte diese Marke jedoch auch im zweiten Anlauf nicht überbieten. So sah vieles nach einem Doppeltopp bei 1,23 aus, zumal der Euro am Donnerstag vormittag wieder unter die 1,22 fiel. Was dann aber geschah, hat durchaus Seltenheitswert: der Euro stieg ohne jede erwähnenswerte Korrektur im Laufe des Tages von knapp unter 1,22 bis zur 1,2540. Am Freitag konnte dann sogar kurz der Widerstand bei 1,26 zumindest kurzzeitig überboten werden, seitdem pendelt der Euro zwischen 1,25 und 1,26.
Was aber war der Auslöser für diese heftige Bewegung? Nun, in den Medien wurde verbreitet, daß eine Art Umdenken, ein Paradigmenwechsel stattgefunden habe und sich der Markt zunehmend auf die gigantischen Defizite in den USA fokussiere. Das halten wir für unwahrscheinlich. Natürlich sind die Verschuldungsprobleme in den USA mindestens ebenso drastisch wie in Teilen Europas, doch bleiben wir bei unserer These, daß der Dollar auf absehbare Zeit die letzte Papierwährung bleiben wird, die untergeht. Solange die USA die Hegemonie über die Welt ausübt - und daran ändert auch China auf absehbare Zeit nichts - werden die USA alles dafür tun, den Greenback am Leben zu halten, und sei es auf Kosten anderer Währungen wie etwa dem Euro. Viel wahrscheinlicher ist, daß hier einige große Player ihre Short-Positionen glattgestellt und so diesen massiven Aufschwung des Euro verursacht haben. Daß die Gemeinschaftswährung nach dem konstanten Fall von 1,50 auf 1,18 eine technische Reaktion zeigt, ist mehr als normal und sollte nicht gleich mit einem Paradigmenwechsel erklärt werden. Wir rechnen jedenfalls spätestens ab Ende Juli/Anfang August mit einem harschen Ende der Euro-Erholung.
Ausblick Euro-Dollar
Kurzfristig aber, und das legt der Kursverlauf nahe, ist noch weitere Luft nach oben, zumindest solange die 1,24 bzw. 1,2450 nicht nachhaltig unterschritten wird. Der Euro hat mit der 1,26 zunächst einmal ein logisches Ziel erreicht, ein nachhaltiger Bruch der 1,26 würde dann als nächste Zielmarke schon die 1,28-1,2850 aktivieren. Es wäre andererseits typisch, wenn die Gemeinschaftswährung vor einem weiteren Anstieg noch einmal bis 1,24-1,2450 fällt, um dann die nächste Aufwärtswelle zu starten. Dabei sollte jedoch die 1,24, auf gar keinen Fall jedoch die 1,2340/50 nachhaltig unterschritten werden, da sich sonst der Anstieg der letzten Woche als Fake herausstellen würde. Trotz der jüngsten Erholung, die noch etwas weiter laufen kann, bleiben wir mittel- bis langfristig sehr skeptisch für den Euro.
Haben Sie Fragen? Weitere Informationen unter anderem zu Seminaren direkt vom Autor auf
www.actior.de
Markus Fugmann
Doch zurück zu den westlichen Märkten: fast sämtliche Daten aus den USA waren in den letzten Wochen mehr als enttäuschend, vieles deutet darauf hin, daß wir recht nah vor der zweiten Tsunami-Welle stehen. Wir vermuten, daß die US-Märkte bereits die ab Mitte Juli beginnende US-Berichtssaison antizipieren, deren Ergebnisse wahrscheinlich miserabel ausfallen werden. Das alles aber hindert die überwätigende Mehrheit der Analysten nicht daran, von einer kleinen Korrektur auszugehen, die sehr bald vorüber sein wird - man weigert sich etwa standhaft, im S&P eine Schulter-Kopf-Schulter zu erkennen bzw. vermutet darin ein klares Fehlsignal. Es ist diese Mischung aus charttechnisch bedenklicher Ausgangssituation bei gleichzeitigem Optimismus, die in den nächsten Wochen zu einem weiteren scharfen Abverkauf führen sollte. Auftakt einer solchen Bewegung wäre ein nachhaltiges Unterschreiten der 5800er-Marke, sodaß bereits der Bereich 5550-5600 ins Blickfeld geriete. Unser erstes Kursziel liegt dann bei 5400 Punkten. Auf der Oberseite müßte der Dax über 6150 Punkte steigen, um das sich immer stärker manifestierende Doppeltopp im Dax zumindest fraglich erscheinen zu lassen. Schon der Bereich 5980-6000 aber dürfte nur sehr schwer zu überwinden sein.
Skepsis im EUR/USD
Seit längerer Zeit ist es dem Euro-Dollar in der letzten Woche wieder einmal gelungen, eine positive Wochenkerze zu generieren. Dabei hatte die Woche recht schwach begonnen: nach einem Start in Sichtweite der 1,24 verlor die Gemeinschaftswährung kontinuierlich an Boden und erreichte am Dientag das von uns mehrfach erwähnte kurzfristige Ziel bei 1,2150. In der Folge erholte sich der Euro bis zur 1,23, konnte diese Marke jedoch auch im zweiten Anlauf nicht überbieten. So sah vieles nach einem Doppeltopp bei 1,23 aus, zumal der Euro am Donnerstag vormittag wieder unter die 1,22 fiel. Was dann aber geschah, hat durchaus Seltenheitswert: der Euro stieg ohne jede erwähnenswerte Korrektur im Laufe des Tages von knapp unter 1,22 bis zur 1,2540. Am Freitag konnte dann sogar kurz der Widerstand bei 1,26 zumindest kurzzeitig überboten werden, seitdem pendelt der Euro zwischen 1,25 und 1,26.
Was aber war der Auslöser für diese heftige Bewegung? Nun, in den Medien wurde verbreitet, daß eine Art Umdenken, ein Paradigmenwechsel stattgefunden habe und sich der Markt zunehmend auf die gigantischen Defizite in den USA fokussiere. Das halten wir für unwahrscheinlich. Natürlich sind die Verschuldungsprobleme in den USA mindestens ebenso drastisch wie in Teilen Europas, doch bleiben wir bei unserer These, daß der Dollar auf absehbare Zeit die letzte Papierwährung bleiben wird, die untergeht. Solange die USA die Hegemonie über die Welt ausübt - und daran ändert auch China auf absehbare Zeit nichts - werden die USA alles dafür tun, den Greenback am Leben zu halten, und sei es auf Kosten anderer Währungen wie etwa dem Euro. Viel wahrscheinlicher ist, daß hier einige große Player ihre Short-Positionen glattgestellt und so diesen massiven Aufschwung des Euro verursacht haben. Daß die Gemeinschaftswährung nach dem konstanten Fall von 1,50 auf 1,18 eine technische Reaktion zeigt, ist mehr als normal und sollte nicht gleich mit einem Paradigmenwechsel erklärt werden. Wir rechnen jedenfalls spätestens ab Ende Juli/Anfang August mit einem harschen Ende der Euro-Erholung.
Ausblick Euro-Dollar
Kurzfristig aber, und das legt der Kursverlauf nahe, ist noch weitere Luft nach oben, zumindest solange die 1,24 bzw. 1,2450 nicht nachhaltig unterschritten wird. Der Euro hat mit der 1,26 zunächst einmal ein logisches Ziel erreicht, ein nachhaltiger Bruch der 1,26 würde dann als nächste Zielmarke schon die 1,28-1,2850 aktivieren. Es wäre andererseits typisch, wenn die Gemeinschaftswährung vor einem weiteren Anstieg noch einmal bis 1,24-1,2450 fällt, um dann die nächste Aufwärtswelle zu starten. Dabei sollte jedoch die 1,24, auf gar keinen Fall jedoch die 1,2340/50 nachhaltig unterschritten werden, da sich sonst der Anstieg der letzten Woche als Fake herausstellen würde. Trotz der jüngsten Erholung, die noch etwas weiter laufen kann, bleiben wir mittel- bis langfristig sehr skeptisch für den Euro.
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Markus Fugmann
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