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    Geldmanagement  10350  0 Kommentare Der Rumrutschfaktor

    Da ist zum einen die Theorie, und dann ist da noch … die Praxis!

    Ich fange einmal so an: Theoretisch kann man es ja so manchem Tradinganfänger nicht verübeln, wenn er von Haus aus mit hohen Kontrakt- oder Stückzahlen tradete, schließlich handelte es sich doch oftmals, bedingt durch den immensen Druck eines fallenden Kontostandes, immer um so eine Art »Konto-Notfall«, gleich einer Autobahnfahrt mit schwer verletztem Beifahrer: Sofern davon ausgegangen werden konnte, dass Kurven, Fahrbahn, Reifen, mithin die vom eigentlichen Können des Fahrers nicht beeinflussbaren Faktoren der »Lieblingsstrecke« identisch sind, was spricht dann dagegen, mit der Tachonadel am Anschlag der Notaufnahme entgegenzurasen? Oder wurde da etwas vergessen? – Aber wenn ja, was genau?

    … ein seltsamer Begriff taucht auf

    Würde man die Kamera hinter so manchen Trader aufstellen, so hätte man die Möglichkeit, einen der dümmsten Tradingfehler eines Tradinganfängers mitzuerleben. Auch benannt als »Traden jenseits des Rumrutschfaktors«. Zugegebenermaßen ein eigentümlicher, oft belächelter Begriff – gleichwohl klar sein muss, dass dessen Inhalt und nicht ein akademisch-hochtrabender Begriff wichtig ist. Und genau dieser Terminus »Rumrutschfaktor« wird für eine der riskantesten Sachen, verwandt: Ein jeder Händler »rutscht« ab einem gewissen Betrag auf seinem Stuhl herum. Denn ab irgendeinem Betrag schlägt das Herz eines jeden Händlers schneller. Irgendeiner absoluten Zahl in Euro oder Dollar huldigen wir alle, weswegen der Rumrutschfaktor durch jenen Geldbetrag definiert ist, bei dem die »subjektive Leidenschaft« eine »objektive Ungewissheit« für markttechnische Gegebenheiten erfährt und damit die Erfüllung und Sicherheit des Lieblingshandelsstils einer unsicheren, ungewissen Zukunft überantwortet. Bei Erreichen beziehungsweise Überschreiten seines Rumrutschfaktors hält ein jeder Trader im ersten Augenblick die Maus plötzlich fest umklammert, während er im zweiten bereits verwirrt überlegt: »Was hat der Drecksmarkt mit meiner Position v-o-r ?«, während im dritten Augenblick der Dämon »Aber in diesem einzelnen Trade mach ich mal …« bereits interveniert und das weitere Handeln an sich gerissen hat, sodass der Wille zum fachlich richtig vorgenommenen Handeln im Treibsand der Gefühle versinkt.

    Michael Voigt
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    Michael Voigt ist Berufshändler und Autor mehrerer Trading-Bestseller. Die Buchserie DER HÄNDLER verbindet fachliches Wissen, viele praktische Hinweise und psychologische Aspekte in genialer Weise. Laut Traders' Magazin sind sie "ein wundervolles Auffanglager für tradingfaszinierte Seelen!".
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    Verfasst von 2Michael Voigt
    Geldmanagement Der Rumrutschfaktor Da ist zum einen die Theorie, und dann ist da noch … die Praxis! Ich fange einmal so an: Theoretisch kann man es ja so manchem Tradinganfänger nicht verübeln, wenn er von Haus aus mit hohen Kontrakt- oder Stückzahlen tradete, schließlich …

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