checkAd

     1999  0 Kommentare Öl-Terrorismus auf dem Vormarsch

    Schon mehrfach habe ich Sie auf die Problematik der Straße von Hormus aufmerksam gemacht. Die Straße von Hormus ist die wichtigste Seeroute für Rohöl weltweit. Vor allem ein Konflikt um den Iran könnte diese wichtige Route lahmlegen und somit enorme Auswirkungen auf die Versorgung mit Rohöl und den Rohölpreis haben. Am vergangenen Mittwoch zeigte sich eine zusätzliche Gefahr für Tankschiffe in dieser Region. Eine Untergruppe von Al-Quaida verübte nach eigenen Angaben einen Terroranschlag auf einen japanischen Supertanker. Bei dem Zwischenfall wurden mehrere Menschen verletzt, die Außenhülle des Supertankers erlitt jedoch nur geringe Schäden. Öl-Terrorismus – ein neues Operationsgebiet von Terrorvereinigungen.

    Italien kehrt zur Atomkraft zurück. Das verkündete Präsident Berlusconi vor kurzem in Rom. Italien hatte sich im Jahre 1987 per Volksabstimmung für die Abschaffung der Kernenergie ausgesprochen und alle Atommeiler abgeschaltet. Nun sollen vor allem auf Grund des stark ansteigenden Energieverbrauchs baldmöglichst acht neue Kernkraftanlagen gebaut werden. Die italienische Regierung hat nach den Worten Berlusconis bereits eine Anfrage an den französischen Kernkraftspezialisten Areva gerichtet und dem Unternehmen die Abnahme von vier Reaktoren zugesichert. Alle acht geplanten Reaktoren sollen bis 2020 ans Netz gehen.

    In der letzten Ausgabe der Rohstoff-Woche hatte ich schon einmal angesprochen, dass die Schwarzmeeranrainerstaaten auf Grund von schlechten ernten ihre Weizen-Exporte limitieren könnten. Dasselbe wird nun auch Russland durchführen. Sogar von einem generellen Exportstopp ist die Rede. Grund dafür sind die anhaltenden Waldbrände im ganzen Land, die bereits große Flächen Wald und Ackerland in Asche gelegt haben. Russland ist i8mmerhin der drittgrößte Weizenexporteur der Welt. Der europäische Weizenpreis stieg dementsprechend gestern um 10% auf ein 2,5-Jahreshoch von über 230 EUR je Tonne. Auch Kasachstan, ebenso einer der größten Weizenproduzenten weltweit dürfte in Kürze einen Exportstopp verkünden. Linderung könnte aktuell wohl nur aus den USA kommen, die eine sehr gute Weizenernte einbringen konnten.

    Eine kleine Elefantenhochzeit erlebt gerade der Goldsektor. So verkündeten in dieser Woche Kinross Gold und Red Back Mining, dass man sich zu einem Unternehmen zusammenschließen werde. Nach Vollzug dieser Fusion werden die ehemaligen Red Back Aktionäre 37% an Kinross halten. Die Fusion selbst wird mittels Aktientausch geregelt. Das neue Unternehmen wird dann auch zu den fünf größten Goldproduzenten weltweit aufschließen können und peilt eine Jahresproduktion von vier Millionen Unzen Gold an. Die Gesamte Transaktion besitzt ein Volumen von rund sieben Milliarden USD, wobei alle Red Back Mining Aktionäre einen ordentlichen Aufschlag erhalten. Für Kinross lohnt sich das Geschäft dennoch, da das Unternehmen zum einen händeringend nach neuen Projekten sucht und Red Back Mining diese zum anderen vorzuweisen kann. Vor allem die günstigen Produktionsstätten in Westafrika dürften Kinross‘ Portfolio stark positiv beeinflussen.
    Seite 1 von 2



    Verfasst von 2Tim Roedel
    Öl-Terrorismus auf dem Vormarsch Schon mehrfach habe ich Sie auf die Problematik der Straße von Hormus aufmerksam gemacht. Die Straße von Hormus ist die wichtigste Seeroute für Rohöl weltweit. Vor allem ein Konflikt um den Iran könnte diese wichtige Route lahmlegen und somit …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer