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     2608  0 Kommentare Auf dem Weg zur Normalisierung?

    “Wir befinden uns wieder auf dem Weg der Normalisierung”. Dies ist ein geflügelter Satz, den man jetzt oft bei Analysten, Börsenbriefen und sogar Geschäftsberichten findet. Gemeint ist damit, dass es einigen Unternehmen in der Tat gelungen ist, das Vor-Krisen-Niveau wieder zu erreichen. Genauso abrupt wie der Abschwung war auch wieder die Erholung, die „v-förmig“ verlief. Massenarbeitslosigkeit konnte durch kostspielige Konjunkturprogramme vermieden werden. Allerdings ist die Jugendarbeitslosigkeit weltweit steigend, was ein Alarmsignal ist.

    Viele Unternehmen der Welt haben jetzt wieder hohe Cash-Positionen, so dass das Übernahme-Monopoly von neuem beginnt. Ich bin kein Freund von solchen Übernahmenschlachten a la BHP Billiton, die jetzt Potash für 39 Mrd. USD übernehmen wollen, auch wenn damit für Düngemittelunternehmen weltweit Kursfantasie entstanden ist. Die großen schlucken wie immer die Kleinen. Im Bankensektor ist hingegen eine Zerschlagung von Großbanken sinnvoll, da im Fall von Schieflagen von Großbanken ganze Volkswirtschaften zerstört werden können. Großbanken haben daher eine besondere volkswirtschaftliche Verantwortung und sie gehören, wenn sie zu risikoreiche Geschäfte machen, unter staatliche Kontrolle. Nun will sich die Commerzbank aber schon wieder aus den Fesseln des Staates befreien und damit bescheinigen, dass sie s ich schon wieder auf dem Weg der Normalisierung sich befindet. Ich finde das verfrüht.

    Ebenso finde ich das geplante Mega-IPO von General Motors, das größte in der US-Geschichte, verfrüht, die im letzten Jahr noch unbedingt deutsche Staatsbürgschaften für Opel haben wollten. Der Autoabsatz in den USA ist immer noch weiter unter dem Durchschnitt, auch hier kommt die wahre Fantasie von China als nächsten Mega-Automarkt. GM ist clever einen Teil der Pensionen los geworden und will nun wieder auf den Kapitalmarkt. Wenn das man gutgeht. Normal ist das jedenfalls nicht, auch wenn GM jetzt wieder schwarze Zahlen schreibt! Im Falle eines „Double Dips“ müsset GM sofort wieder verstaatlich werden. Auch was sich gegenwärtig im US-Hypothekenmarkt abspielt ist nicht normal. Fannee Mae und Freddie Mac sind immer noch von staatlichen Hilfsaktionen abhängig und hängen am seidenen Faden. US-Hauskäufe sind immer noch auf dem niedrigsten Stand in der Nachkriegszeit. Normal ist das keinesfalls!
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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
    Auf dem Weg zur Normalisierung? “Wir befinden uns wieder auf dem Weg der Normalisierung”. Dies ist ein geflügelter Satz, den man jetzt oft bei Analysten, Börsenbriefen und sogar Geschäftsberichten findet. Gemeint ist damit, dass es einigen Unternehmen in der Tat gelungen …

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