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     2361  0 Kommentare Märkte mit langer Leitung

    Die Äußerungen des US-Notenbankchefs vom letzten Freitag hatten das Zeug dazu, dem Markt einen Trendschub zu verpassen. Sie kamen in einer Phase, wo die großen Aktienmärkte auf entscheidende Unterstützungen in ihrer Trading Range gefallen waren. Ein Bruch dieser von vielen Technikern und Fondsmanagern mit Argusaugen beobachteten Unterstützungszonen kann schnell einen kollektiven Schub in die nächste Kelleretage auslösen.

    Der legendäre Spekulant Jesse Livermore bezeichnete solche Marken als Pivotpunkte. An Pivotpunkten gilt es zu beobachten, ob das Ereignis (“Pivotereignis“, in diesem Fall Bernankes Äußerungen) die bis dato vorherrschende Marktrichtung umkehren kann. In diesem Fall konkret darum, ob der Markt die von mir subjektiv als Pivotereignis wahrgenommene Nachricht bestätigt oder verneint.

    Ich hatte erwartet, dass der US-Markt auf die versteckte Botschaft des US-Notenbankchefs „Geld zu drucken“ mit Kursgewinnen reagiert. Quasi als Startschuss einer mehrwöchigen Aufwärtsbewegung wenigstens bis an den oberen Rand der Trading Range. Warum Kursgewinne bei einer „unsoliden“ Politik des lockeren Geldes? Eine expansive Geldpolitik begünstigt Anlageklassen mit Substanz, während Papiergeld an Wert verliert.

    Mit Spannung habe ich den Wochenstart erwartet. Rutschen die Märkte durch? Das wäre ein sehr negatives Zeichen für die nächsten Wochen gewesen angesichts der „Drohung“, im Notfall Geld zu drucken. Die Börsenwoche begann zunächst mau. Als der Börsenhimmel immer düsterer wurde, kam am Mittwoch der überraschende Paukenschlag. DAX, Dow & Co. sprangen in die Höhe.

    Jetzt kommt es darauf an, das Terrain zu verteidigen. Dann sehe ich gute Chancen, dass das Pivotereignis vom letzten Freitag der Startschuss für eine mehrwöchige Rallye war. Eine Rallye, die bei geschickter Aktienselektion nicht auf heißer Luft beruht. Allein in Deutschland gibt es viele gut geführte Unternehmen, deren Gewinne florieren, aber der Aktienkurs das nicht annähernd widerspiegelt. Bei meinen Aktienscans manövrieren sich immer mehr Werte in eine bullische Startposition. Ginge es nach den deutschen Nebenwerten, ist die Hausse Teil zwei gestartet. Bleibt zu hoffen, dass die großen Köche an der Wall Street den Brei nicht verderben.

    Meine Gedanken und Einschätzungen schildere ich in meinem Börsenblog www.trading4living.de

    Mit den besten Wünschen

    Ihr Heiko Aschoff
    Diplom-Kaufmann
    Institutionell.info



    Heiko Aschoff
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    Dreißig Jahre Börsenbegeisterung und professionelle Tätigkeiten im Investmentbereich zeichnen den Diplom-Kaufmann Heiko Aschoff aus. Das spannende Geschehen fordert ihn als Investor und leidenschaftlicher Aktionär täglich auf ein Neues heraus.
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    Verfasst von Heiko Aschoff
    Märkte mit langer Leitung Die Äußerungen des US-Notenbankchefs vom letzten Freitag hatten das Zeug dazu, dem Markt einen Trendschub zu verpassen. Sie kamen in einer Phase, wo die großen Aktienmärkte auf entscheidende Unterstützungen in ihrer Trading Range gefallen …