Hoffen auf ein blaues Auge
WealthCap-Policen-Fonds bereiten Stress
Versichern kommt von sicher - doch bei Policen-Fonds ist gar nichts garantiert. Das erleben nun die Anleger der beiden britischen Lebensversicherungs-Fonds „Life Britannia” eins und zwei der
WealthCap. Sie haben insgesamt 116 Millionen Euro investiert und bekommen - wenn sie Glück haben - ihren Einsatz in zehn bis zwölf Jahren zurück. Mehr nicht, auf Pfund-Basis. Zu allem Unglück ist die
britische Währung im Vergleich zum Euro zusätzlich kräftig gesunken.
Das Unternehmen der UniCredit-Gruppe hat die rund 7.000 Anleger der beiden Fonds darüber informiert, dass sie mit Ausschüttungen auch in diesem Jahr nicht rechnen dürfen. Und auch in Zukunft nicht. Als Grund für die unglückliche Entwicklung nennt WealthCap die Kapitalvernichtung an den britischen Aktienmärkten. Im Gegensatz zu deutschen Versicherern dürfen britische Anbieter bis zu 50 Prozent ihres Kapitals an der Börse anlegen. Durften, besser gesagt. Denn nach den teils massiven Verlusten haben die britischen Aufsichtsbehörden die Quote gesenkt. Aktuell beträgt sie im Schnitt nur noch 31 Prozent. Der Anteil der festverzinslichen Papiere in den Portfolien der Versicherer ist dagegen von 28 Prozent auf 41 Prozent gestiegen. Bei gesunkenen Zinsen haben die Versicherer so selbst bei steigenden Aktienkursen keine Chance, die Verluste auf absehbare Zeit wieder auszugleichen. „Derzeit erarbeiten wir einen umfangreichen Maßnahmenkatalog, um Verluste zu begrenzen und weitere Ertragspotenziale zu nutzen”, informiert WealthCap in seinem Anlegerschreiben. Was bedeutet das? „Das heißt, dass Anleger auf ihre Ausschüttungen verzichten und WealthCap zunächst auf seine Geschäftsführungsvergütung. Mit den britischen Partnern verhandeln wir ebenfalls über eine Gebührenreduzierung”, so WealthCap-Geschäftsführerin Gabriele Volz.
Sie hofft, auf diese Weise zumindest den Pfund-Einsatz der Investoren bis zum Ende der Laufzeit nach zehn beziehungsweise zwölf Jahren zu retten. Doch sicher ist das nicht, und das, obwohl die Ablaufleistung aus Versicherungssumme plus jährlichen Bonuszahlungen garantiert ist. Denn der Fonds verursacht erhebliche, laufende Belastungen. Bei einem Fremdkapitalhebel von 50 Prozent fallen über die gesamte Laufzeit Zinsen in Höhe von sechs Prozent an. Die Beleihungsgrenze der Bank liegt bei 65 Prozent der Rückkaufswerte, aktuell sind knapp 60 Prozent erreicht. Wird die Bank zusätzliche Sicherungen fordern, wenn die Rückkaufswerte weiter sinken? „Das vermag ich nicht zu sagen”, meint Volz, „per heute halte ich das aber nicht für realistisch. Ich gehe davon aus, dass die Anleger mit einem blauen Auge davon kommen.”
Meiner Meinung nach... Ein blaues Auge als Belohnung für die Investition in eine Kapitalanlage, bei der eigentlich nichts anbrennen sollte. Dieser Bonus winkt den Anlegern immer öfter. Nicht nur bei britischen Policen-Fonds wobei auch Zeichner anderer Initiatoren betroffen sind. Bei Ideenkapital läuft ebenfalls nicht alles wie geplant, und GENO Asset Finance hat die Anleger seines US-Policen-Fonds kürzlich darüber unterrichtet, dass die Prognose weit unterschritten wird. Die Versicherten sterben nicht so schnell wie geplant, das ist hier der Grund für die Fehlkalkulation. Geschlossene Fonds sind unternehmerische Beteiligungen. Immer. Daher sollten Initiatoren gründlich überlegen, wie und an wen sie künftig ihre Produkte verkaufen.
Das Unternehmen der UniCredit-Gruppe hat die rund 7.000 Anleger der beiden Fonds darüber informiert, dass sie mit Ausschüttungen auch in diesem Jahr nicht rechnen dürfen. Und auch in Zukunft nicht. Als Grund für die unglückliche Entwicklung nennt WealthCap die Kapitalvernichtung an den britischen Aktienmärkten. Im Gegensatz zu deutschen Versicherern dürfen britische Anbieter bis zu 50 Prozent ihres Kapitals an der Börse anlegen. Durften, besser gesagt. Denn nach den teils massiven Verlusten haben die britischen Aufsichtsbehörden die Quote gesenkt. Aktuell beträgt sie im Schnitt nur noch 31 Prozent. Der Anteil der festverzinslichen Papiere in den Portfolien der Versicherer ist dagegen von 28 Prozent auf 41 Prozent gestiegen. Bei gesunkenen Zinsen haben die Versicherer so selbst bei steigenden Aktienkursen keine Chance, die Verluste auf absehbare Zeit wieder auszugleichen. „Derzeit erarbeiten wir einen umfangreichen Maßnahmenkatalog, um Verluste zu begrenzen und weitere Ertragspotenziale zu nutzen”, informiert WealthCap in seinem Anlegerschreiben. Was bedeutet das? „Das heißt, dass Anleger auf ihre Ausschüttungen verzichten und WealthCap zunächst auf seine Geschäftsführungsvergütung. Mit den britischen Partnern verhandeln wir ebenfalls über eine Gebührenreduzierung”, so WealthCap-Geschäftsführerin Gabriele Volz.
Sie hofft, auf diese Weise zumindest den Pfund-Einsatz der Investoren bis zum Ende der Laufzeit nach zehn beziehungsweise zwölf Jahren zu retten. Doch sicher ist das nicht, und das, obwohl die Ablaufleistung aus Versicherungssumme plus jährlichen Bonuszahlungen garantiert ist. Denn der Fonds verursacht erhebliche, laufende Belastungen. Bei einem Fremdkapitalhebel von 50 Prozent fallen über die gesamte Laufzeit Zinsen in Höhe von sechs Prozent an. Die Beleihungsgrenze der Bank liegt bei 65 Prozent der Rückkaufswerte, aktuell sind knapp 60 Prozent erreicht. Wird die Bank zusätzliche Sicherungen fordern, wenn die Rückkaufswerte weiter sinken? „Das vermag ich nicht zu sagen”, meint Volz, „per heute halte ich das aber nicht für realistisch. Ich gehe davon aus, dass die Anleger mit einem blauen Auge davon kommen.”
Meiner Meinung nach... Ein blaues Auge als Belohnung für die Investition in eine Kapitalanlage, bei der eigentlich nichts anbrennen sollte. Dieser Bonus winkt den Anlegern immer öfter. Nicht nur bei britischen Policen-Fonds wobei auch Zeichner anderer Initiatoren betroffen sind. Bei Ideenkapital läuft ebenfalls nicht alles wie geplant, und GENO Asset Finance hat die Anleger seines US-Policen-Fonds kürzlich darüber unterrichtet, dass die Prognose weit unterschritten wird. Die Versicherten sterben nicht so schnell wie geplant, das ist hier der Grund für die Fehlkalkulation. Geschlossene Fonds sind unternehmerische Beteiligungen. Immer. Daher sollten Initiatoren gründlich überlegen, wie und an wen sie künftig ihre Produkte verkaufen.