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     745  0 Kommentare Verschlechterte Konditionen bei Garantie-Produkten

    Fest- und Tagesgeld bringen Anlegern kaum noch etwas ein. Der Aktienmarkt ist vielen sicherheitsorientierten Anlegern dagegen zu heiß. Garantie-Zertifikate sind in solchen Phasen eine gute Alternative, da sie Partizipation an steigenden Märkten ermöglichen, Verlus-te jedoch außen vor lassen. Doch schlägt das Niedrigzins-Umfeld auf diese Papiere besonders durch. Scope Analysis hat bei Zeichnungsprodukten aus diesem Bereich vor allem eines beobachtet: Die Laufzeiten werden länger.

    Irgendwo zwischen 120 und 160 Prozent ist meist Schluss – als Ausgleich für die Kapitalgarantie ist die Partizipation an steigenden Kursen bei Garantie Capped-Zertifikaten begrenzt. Aktuell sind die meisten Caps relativ tief angesiedelt. Das sticht vielen Anlegern ins Auge. Wer genauer hinsieht, beobachtet aber dass zudem auch die Laufzeiten tendenziell länger werden. Nur durch Ausweitung der Laufzeiten lassen sich für Emittenten wohl überhaupt noch akzeptable Renditechancen darstellen. Der Grund hierfür liegt in erster Linie im aktuell niedrigen Zinsniveau. Dies verteuert die Nullkupon-Anleihe, die Teil der Konstruktion von Garantie-Zertifikaten ist und dafür sorgt, dass der Anleger am Laufzeitende in jedem Fall seinen Kapitaleinsatz zurück erhält. Somit bleibt weniger Geld übrig, das die Konstrukteure in die enthaltenen Optionskomponenten investieren können, die eine Partizipation an steigenden Basiswert-Kursen bis zur Obergrenze ermöglichen.

    Konditionen heute und vor einem Jahr
    Wie sehr sich die Konditionen inzwischen verschlechtert haben, zeigen Vergleiche von aktuellen Garantie Capped-Zertifikaten und Produkten, die vor rund einem Jahr aufgelegt wurden. Um die Vergleichbarkeit zu sichern, wurden ausschließlich Zertifikate mit dem Euro STOXX 50 als Basiswert betrachtet. Ein Beispiel ist ein entsprechendes Produkt, das die Credit Suisse noch bis 15. Oktober zur Zeichnung anbietet (ISIN: DE000CS8AC76). Der Cap wird voraussichtlich bei 152 Prozent des Startniveaus fixiert. Die Laufzeit beträgt sieben Jahre und einen Monat. Vor rund einem Jahr waren derart lange Laufzeiten kaum zu finden. Sie lagen meist zwischen vier und sechs Jahren. Inzwischen sind fünf Jahre in der Regel Minimum. Das Vergleichsprodukt vom selben Anbieter, das bereits im September 2009 emittiert wurde (ISIN: DE000CS8AAL5), bietet eine Partizipation bis zu einem Anstieg auf 160 Prozent des Startkurses. Noch dazu müssen Anleger vom Auflagetag gerechnet nur rund sechs Jahre warten, bis sie mindestens den Kapitaleinsatz und höchstens eine Rendite von 60 Prozent zurückbekommen.

    Produkte der Landesbank Berlin und LBBW im Vergleich
    Ähnlich sieht der Vergleich zweier Produkte der Landesbank Berlin aus. Im Juli 2009 brachte sie ein Garantie Capped-Zertifikat auf den Euro STOXX 50 mit einer Laufzeit von fünf Jahren auf den Markt (ISIN: DE000LBB22S4). Der Cap wurde bei 144 Prozent des Startwertes festgesetzt. Am 30. September emittiert die Bank ein ähnliches Produkt (ISIN: DE000LBB5JP9). Die Laufzeit ist allerdings ein halbes Jahr länger, der Cap wird bereits bei 115 bis 120 Prozent fixiert. Noch deutlicher wird der Vergleich anhand zweier Produkte der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) auf den Euro STOXX 50 mit einem Cap bei 130 bzw. 131 Prozent. Das Zertifikat vom September 2009 (ISIN: DE000LBW4B73) wies eine Laufzeit von fünf Jahren auf. Beim Pendant (ISIN: DE000LB0CLD0), das am 30. August 2010 emittiert wurde, sind es sechs Jahre.

    Aktuelles Angebot und Sekundärmarkt
    Unter den zur Zeichnung angebotenen Garantie Capped-Zertifikaten auf den Euro STOXX 50 sind aktuell zwei Produkte hervorzuheben, die bei einer Laufzeit von sechs Jahren noch einen Cap bei 150 bzw. 151 Prozent vorweisen können. Diese stammen von der DZ BANK (ISIN: DE000AK0FFR7) bzw. vom neuen Anbieter Macquarie Oppenheim (ISIN: DE000MQ22QQ2). Im Scope Rating sind diese mit je drei Sternen bewertet. Ein besseres Rating in diesem Bereich erreicht aktuell lediglich ein Produkt auf dem Sekundärmarkt. Das Garantie Capped-Zertifikat der LBBW (ISIN: DE000LBW0DE2), das im August 2008 an den Markt kam, ist mit fünf Sternen im Scope Rating bewertet. Es läuft noch bis Dezember 2012, der Briefkurs beträgt aktuell 108,24 Prozent. Der Cap wurde zum Startzeitpunkt bei 160 Prozent des Euro STOXX 50-Kurses fixiert. Damit ist eine Partizipation bis 3.888,50 Indexpunkten möglich. Bis das Renditepotenzial für den Anleger ausgeschöpft ist, darf der Index also noch knapp 40 Prozent zulegen. Auf der Risikoseite ist bei diesem Produkt zu beachten: Der Kapitalschutz bezieht sich hier nur auf 90 Prozent des Nominalbetrags.



    Sasa Perovic
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    Scope wurde im Jahre 2002 als unabhängige Ratingagentur mit Sitz in Berlin gegründet. Das Unternehmen ist europaweit auf das Rating und die Analyse von mittelständischen Unternehmen, Anleihen, Finanzinstitutionen, Zertifikaten, Investment- und Immobilienfonds spezialisiert. Scope ist von der ESMA als offiziell zertifizierte Credit Rating Agency (CRA) in der Europäischen Union zugelassen. Weitere Informationen zu Scope finden sie auf www.scoperatings.com.
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    Verfasst von 2Sasa Perovic
    Verschlechterte Konditionen bei Garantie-Produkten Fest- und Tagesgeld bringen Anlegern kaum noch etwas ein. Der Aktienmarkt ist vielen sicherheitsorientierten Anlegern dagegen zu heiß. Garantie-Zertifikate sind in solchen Phasen eine gute Alternative, da sie Partizipation an steigenden Märkten …

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