Regulierung
Viel Lärm um nichts
Von Wolfgang Schäubles Plänen zur Regulierung geschlossener Fonds ist nicht viel geblieben. Nicht die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wird künftig für geschlossene Fonds und
deren Vertrieb zuständig sein, sondern die Gewerbeaufsichtsämter - nach Ansicht von Juristen zahnlose Tiger, weil sie kaum Sanktionsmöglichkeiten kennen. Ich sehe das nicht so dramatisch. Denn ich
glaube nicht, dass eine BaFin-Aufsicht, geplanten Schindluder vermieden hätte. Wer betrügen will, lässt sich nicht aufhalten. Und ob eine Regulierung welcher Art auch immer verhindert hätte, dass
Anleger ihr Geld in Dubai verpulvern, bezweifele ich ebenfalls. Die Pleite-Fonds der ACI sind nur ein weiteres Beispiel. Für die Unverfrorenheit mancher Initiatoren und die mit Gier gepaarte
Gutgläubigkeit von Investoren. Kapitalanlage ist immer auch Vertrauenssache. Und selbst Fondsinitiatoren haben nicht immer ein glückliches Händchen mit der Wahl ihrer Partner. BVT hat Unternehmen aus
den eigenen Games-Fonds verklagt, weil vereinbarte Garantiezahlungen nicht geflossen sind wie besprochen. Beim Thema Geld hört der Spaß auf, auch bei Spielen.
Vor Gericht liegen auch Anleger früherer VIP-Medienfonds. In München wird in einem Kapitalanleger-Musterverfahren geklärt, ob Prospektfehler vorgelegen haben, und wer als Konsequenz daraus für die tatsächlichen Verluste haftet. Entscheidend wird sein, was die amerikanischen Zeugen aus Hollywood zu Protokoll geben. Um den Filmproduzenten einen erfreulicheren Anlass zu bieten, nach München zu fliegen, wurden sie jetzt ausdrücklich zur Wiesn-Zeit eingeladen. Ist das nicht fast schon wieder filmreif?
Dabei wurde damals bestimmt kein Anleger in die Medienfonds gedrängt. Zu verlockend schien die Möglichkeit, mit den Filmen und Fernsehproduktionen Steuern zu sparen. Das ist mit geschlossenen Fonds nennenswert nur noch bei 6b-Modellen möglich. Dabei übertragen Investoren Rücklagen aus dem Verkauf zum Beispiel von Grundstücken steuerneutral. Weil damit Ende des Jahres ebenfalls Schluss sein wird, bringen Initiatoren in den verbleibenden Monaten eine Reihe von entsprechenden Angeboten. Hoffentlich geht das ohne spätere Gerichtsverfahren gut.
Ihr Markus Gotzi,
Chefredakteur "Der Fondsbrief"
Vor Gericht liegen auch Anleger früherer VIP-Medienfonds. In München wird in einem Kapitalanleger-Musterverfahren geklärt, ob Prospektfehler vorgelegen haben, und wer als Konsequenz daraus für die tatsächlichen Verluste haftet. Entscheidend wird sein, was die amerikanischen Zeugen aus Hollywood zu Protokoll geben. Um den Filmproduzenten einen erfreulicheren Anlass zu bieten, nach München zu fliegen, wurden sie jetzt ausdrücklich zur Wiesn-Zeit eingeladen. Ist das nicht fast schon wieder filmreif?
Dabei wurde damals bestimmt kein Anleger in die Medienfonds gedrängt. Zu verlockend schien die Möglichkeit, mit den Filmen und Fernsehproduktionen Steuern zu sparen. Das ist mit geschlossenen Fonds nennenswert nur noch bei 6b-Modellen möglich. Dabei übertragen Investoren Rücklagen aus dem Verkauf zum Beispiel von Grundstücken steuerneutral. Weil damit Ende des Jahres ebenfalls Schluss sein wird, bringen Initiatoren in den verbleibenden Monaten eine Reihe von entsprechenden Angeboten. Hoffentlich geht das ohne spätere Gerichtsverfahren gut.
Ihr Markus Gotzi,
Chefredakteur "Der Fondsbrief"