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     1663  0 Kommentare Neues von Lehman und Argentinien


    Dividende von Ruhe und Sonne

    Es ist nur der winzige letzte Satz einer kleinen Meldung, und doch ist er sehr interessant. Wer seinerzeit einen Dollar bei Lehman Brothers investiert hat, soll etwa 20 Cents heraus bekommen, heißt es da. Da ich seinerzeit nur 10 Cent für den Dollar bezahlt habe, wäre das ein Ertrag von 100 Prozent. Doch es liegen ja noch viele Wenns und Abers dazwischen.

    Ansonsten haben die Insolvenzverwalter von Lehman Brothers bisher mehr als eine Milliarde Dollar für die Abwicklung kassiert, schreibt die Presse. Warum das nun wieder sein muss? Manche Anwälte kassieren dabei 1.000 Dollar die Stunde. Als es in Deutschland bei der Treuhandanstalt um Millionen ging, habe ich selbst miterlebt, wie Berater 5.000 DM am Tag gekostet haben. Wenn wir dagegen an die Lehman-Summen denken, passt es schon wieder.

    Währenddessen zahlt Argentinien gerade 6,6 % Zinsen für alle zur zweiten Umschuldung angemeldeten Altbonds. Das sind 20 % des aktuelles Kurswertes. Für die anderen, nicht zur Umschuldung angemeldeten Anleihen gibt es private Übernahmeangebote. Es kommt Bewegung in die Sache.

    Altspekulationen sind derzeit nicht das Schlechteste. Doch das ist nur so, weil das Wetter an den Märkten wieder sonniger ist. Hoffentlich bringt man die Deals durch, bis der nächste Sturm aufzieht.

    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Neues von Lehman und Argentinien Dividende von Ruhe und Sonne Es ist nur der winzige letzte Satz einer kleinen Meldung, und doch ist er sehr interessant. Wer seinerzeit einen Dollar bei Lehman Brothers investiert hat, soll etwa 20 Cents heraus bekommen, heißt es da. Da ich …