Crash bei Zucker
Rohstoffe erleben turbulente Handelswoche
Vor dem Wochenende gab es bei Rohstoffen tiefrote Vorzeichen.
So schnell wie die Milliarden – Fed sei Dank – in die Rohstoffmärkte geflossen sind, so schnell scheinen sie sich auch wieder zu verflüchtigen. Die heftigsten Turbulenzen gab es bei Zucker.
Hier war beim Future auf Rohzucker sogar ein regelrechter Crash zu beobachten. So verbuchte der März-Kontrakt am Donnerstag einen Tagesverlust von 9,6 Prozent und am Freitag sogar ein Minus von 11,6 Prozent. Als Auslöser für den Absturz wurden Spekulationen ausgemacht, dass die chinesische Notenbank zwecks Beruhigung des Booms und zur Eindämmung der Inflation die Zinsen anheben könnte. Doch es gab auch andere Gründe: So erhöhte die Terminbörse ICE die erforderlichen Sicherheitsleistungen (Margins) für den Handel von Zucker-Futures um 65 Prozent. Um einen Kontrakt im Gegenwert von 112.000 Pfund zu handeln, muss ein Spekulant nunmehr 4.970 Dollar hinterlegen, während gestern lediglich eine Margin in Höhe von 3.010 Dollar erforderlich war. Die massenhaften Positionsglattstellungen lösten eine Abwärtsspirale aus. Noch am gestrigen Donnerstag markierte der Kontrakt mit 33,39 US-Cents den höchsten Stand seit fast 30 Jahren, einen Tag später schließt er mit 26,21 US-Cents fast 22Prozent darunter.
Erhöhter Verkaufsdruck bei Rohöl
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Deutlich weniger turbulent als am Zuckermarkt ging es am Energiemarkt zu. Die Tendenz war aber ebenfalls eindeutig nach unten gerichtet. Nachdem am Donnerstag beim nächstfälligen WTI-Future noch ein Zweijahreshoch markiert worden war, löste ein Mix von starkem Dollar und Zinsängsten einen signifikanten Richtungswechsel aus. Die Sorge vor einer Zinserhöhung in China sitzt tief, schließlich gilt das Riesenreich als weltweit größter Ölverbraucher und wichtiger Garant für ein Minimum an physischem Nachfragewachstum. In den vergangenen Wochen profitierte der Ölpreis in erster Linie von Finanzinvestoren, welche die enorme Liquidität in Rohöl pumpten. Sollte nun die chinesische Notenbank die wirtschaftliche Dynamik des Landes signifikant bremsen, dürfte sich die überkaufte Situation wieder normalisieren und der Ölpreis auf niedrigerem Niveau einpendeln.
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