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    Keine Reichtümer aber Renditen  2612  0 Kommentare Fast 50 Jahre ging alles gut

    Fast 50 Jahre lang ging alles gut. Offene Immobilienfonds bescherten ihren Anlegern zwar keine Reichtümer, dafür aber regelmäßige Renditen. Damit ist Schluss. Erstmals verlieren die Immobiliensparer richtig Geld. Und nicht zu knapp. Drei Fonds haben inzwischen ihre Liquidation angekündigt. Nachdem KanAm mit dem Amerika-Fonds US-grundinvest den Reigen eröffnete, haben Aberdeen mit dem Degi Europa und Morgan Stanley mit dem P2 Value nachgezogen. Die Manager kündigten an, die Immobilien im Laufe der kommenden Jahre zu verkaufen und die Fonds aufzulösen.

    Ist das der Anfang vom Ende eines Immobilienmodells? Der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) sagt nein und weist darauf hin, dass die Gesamtheit der offenen Immobilienfonds in diesem Jahr bis zum Stichtag Ende August einen Mittelzufluss von 2,6 Milliarden Euro verzeichnet hat. Andere argumentieren, die Verlust-Fonds haben individuelle Gründe für ihre unglückliche Entwicklung. Kan-Am ist mit seinem US-Fonds voll in die amerikanische Immobilienkrise geraten. Dem einst der Dresdner Bank gehörende Degi-Fonds ist der Vertrieb weggebrochen, seit die Commerzbank das grüne Band der Sympathie gelb eingefärbt hat und hauptsächlich eigene Fonds am Bankschalter verkauft. Morgan Stanley hat auf dem Preisgipfel in Asien zu teuer eingekauft.

    Das mag so sein, verhindert jedoch nicht, dass in anderen Fonds ähnliche Fallen lauern. Immerhin bleibt noch eine ganze Reihe von ihnen geschlossen. Sie sind derzeit noch nicht in der Lage, Anteile zurückzunehmen. Da bringt es den betroffenen Anlegern wenig, dass die jährliche Rendite auf Sicht von 20 Jahren im Durchschnitt 4,8 Prozent betrug, wie der BVI meldet.

    Immobilien sind ein langfristiges Investment. Entscheidend ist nicht nur die laufende Vermietung, sondern auch der Verkaufserlös. Das sollten auch Zeichner typischer geschlossener Fonds beachten, die derzeit im Vertrieb sind. Wobei der Exit bei nahezu allen Investments entscheidend ist. Damit etwa das GSI-Konzept mit Ersatz-Turbinen aufgeht, muss sich ein Käufer finden, der in einigen Jahren mindestens so viel für die Triebwerke zahlt wie der Fonds heute.

    Einen neuen Mieter finden müssen die Initiatoren von Flugzeugfonds, die sich auf  die Airline Hamburg International als Leasingnehmer verlassen haben. Nach der Pleite der Regional-Fluglinie stehen die Airbus-Flieger auf dem Boden. Wohl ein Einzelfall. Anders als die Krise in der Schifffahrt. Hier mehren sich die Zeichen dafür, dass sich die Märkte erholen. Doch genau das kann für viele Schiffsfonds das Ende bedeuten. Warum, und welche Rolle die Banken dabei spielen, lesen Sie im Fondsbrief (Nr. 125).

     

    Ihr Markus Gotzi,
    Chefredakteuer Der Fondsbrief





    Markus Gotzi
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    Markus Gotzi ist Chefredakteur des Fachmediums "Der Fondsbrief", dem bundesweit auflagenstärksten Newsletter mit Schwerpunkt geschlossene Beteiligungsmodelle, der alle 14 Tage über Neuigkeiten aus der Branche berichtet sowie Rechts- und Steuerfragen analysiert.

    Außerdem verfasst der Diplom-Journalist regelmäßig Artikel zu allen Themen rund um die Immobilie und geschlossene Fonds zum Beispiel in der Financial Times Deutschland, der Welt am Sonntag und im Wirtschaftsmagazin Capital, für das er einige Jahre lang als Redakteur tätig war. Darüber hinaus produziert Gotzi Fernsehbeiträge für den Nachrichtensender n-tv, in denen er vor laufender Kamera als Experte für Beteiligungsmodelle aktuelle Angebote analysiert.
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    Verfasst von 2Markus Gotzi
    Keine Reichtümer aber Renditen Fast 50 Jahre ging alles gut Offene Immobilienfonds bescherten ihren Anlegern keine Reichtümer, jedoch regelmäßige Renditen. Sehen wir nun den Anfang vom Ende eines Immobilienmodells? Der BVI sagt nein und weist auf Mittelzuflüsse. Zudem haben die Verlust-Fonds individuelle Gründe für ihre unglückliche Entwicklung.