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     1511  0 Kommentare Über 10% Dividendenrendite?


    Der Mobilfunkserviceprovider ist auf gutem Wege das Ertragsziel für das Jahr 2010 zu erreichen. „Wir erwarten ein um Sondereffekte bereinigtes EBITDA von 350 Millionen Euro“. Das sagt uns Vorstandschef Christoph Vilanek im Hintergrundgespräch. Nach unseren eigenen Berechnungen ergäbe sich abzüglich Capex von circa 30 Millionen Euro, einer Zinsbelastung von rund 60 Millionen Euro sowie einer moderaten Steuerquote von zwölf Prozent aufgrund milliardenschwerer Verlustvorträge, für dieses Jahr ein Free Cashflow von circa 230 Millionen Euro. Der freie Mittelzufluss ermöglicht den Hamburgern eine üppige Ausschüttung von Dividenden. „Pro Aktie wollen wir zwischen 80 Cent und ein Euro ausschütten“, so Vilanek. Die Dividende ist im Inland steuerfrei!

    Einziges Haar im Zahlenwerk von Freenet (DE000A0Z2ZZ5) ist der massive Verlust von Kunden. Innerhalb eines Jahres hat sich die Anzahl auf 1,8 Millionen summiert. Auch für das Schlussquartal erwartet der CEO einen weiteren Kundenrückgang. „Das wird auch noch in 2011 so sein, allerdings wird sich der Schwund gegenüber diesem Jahr drastisch reduzieren, und wir werden auch Quartale sehen, die neutral sind“. Allerdings ist der Rückgang im Wesentlichen auf wenig lukrative pre-paid Verträge zurückzuführen. Der Durchschnittserlös pro Kunde stabilisiert sich zusehends. „Im kommenden Jahr wird sich der ARPU weiter stabilisieren, wenn sich der Preiswettbewerb nicht weiter verschärft“, betont Vilanek.

    Für das Jahr 2011 wollte der diplomierte Betriebswirt allerdings noch keine Ertragsprognose abgeben. Nach unseren eigenen Berechnungen sollte sich das EBITDA im kommenden Jahr zwischen 305 und 320 Millionen Euro stabilisieren. „Unter der Annahme eines unveränderten Capex und gleicher Steuerquote wird sich die Zinsbelastung aufgrund der Auflösung eines teuren SWAP-Vertrages zum Ende Juli dieses Jahres und einer erheblich geringeren Verschuldung weiter reduzieren“, sagt der zweifache Familienvater. Sodann müsste der sich Gewinn je Aktie trotz reduziertem EBITDA leicht verbessern. Der Free Cashflow sprudelt weiter und sollte gemäß unseren Erwartungen auch für das Jahr 2011 eine ähnlich hohe Ausschüttung wie für 2010 ermöglichen. Außerordentliche Abschreibungen auf Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte erwartet Vilanek stand heute nicht. Die hohen Kaufpreisallokationen auf Debitel werden sich ab 2013 deutlich reduzieren und sich positiv im Ergebnis je Aktie wiederspiegeln.

    Abgeschlossen ist inzwischen weitgehend die Restrukturierung und Integration von Debitel. Die Migration aus zwei Abrechnungssystemen zu einer einheitlichen Lösung soll Ende Q2 des kommenden Jahres abgeschlossen werden. „Das schafft eine höhere Effizienz und Flexibilität“. Die Einspareffekte will Vilanek allerdings nicht auf das EBITDA hochrechnen, da die Branche einem starken Wettbewerb ausgesetzt ist.

    Telekommunikation ist kein Wachstumsmarkt und ein Markt mit beinhartem Preisdruck. Das klingt für Investoren auf den ersten Blick wenig attraktiv. Vilanek will sich indes nicht auf seinem sehr cashflow-starken Kerngeschäft ausruhen, sondern lotet Wachstumschancen für das Unternehmen aus. Nach eigenen Angaben werden mehrere strategische Optionen geprüft. Die Anzahl von mehr als 15 Millionen Kunden inklusive einer starken Vertriebsmacht kann durch den Verkauf von anderen Produkten optimal monetarisiert werden. Ganz oben auf der Prioritätsliste steht der Strom- und Gasmarkt. „Das ist ein sehr spannendes Feld. Stromverträge passen ideal zu unserem Geschäft. Ziel ist Anfang 2011 nähere Details nennen zu können“. Eine weitere Option ist die Vertriebsstärke auch einen Partner nutzen zu lassen. „Beispielsweise wäre ein Verkauf von Hardware-Zubehör über unsere Strukturen über einen Partner, der unsere Vertriebsflächen nutzt, denkbar“, erklärt Vilanek.

    Der Börsenwert von Freenet beträgt aktuell rund eine Milliarde Euro. Die Verschuldung ist angesichts der Cashflows mit dem zweifachen EBITDA moderat. Selbst bei einer Reduktion des EBITDA auf mehr als 300 Millionen Euro ist die Bewertung nicht teuer. Sexappeal hat die Aktie vor allem aufgrund der hohen, steuerfreien Dividendenrendite von mehr als zehn Prozent. Zudem könnte Freenet früher oder später eigene Aktien zurückkaufen und diese dann einziehen. Gar nicht einberechnet in die Bewertung ist der Einstieg in neue Geschäfte. Für die Aktie wäre dies der größte Treiber. Dann wird Freenet wieder wachsen und nicht zu einer „langweiligen“ Dividenden-Aktie mutieren. Angesichts der günstigen Bewertung und der Super-Rendite raten wir nach der Kurskorrektur wieder zum Kauf des Papiers in Tranchen. Bei weiterer Kursschwäche kann die Position ausgebaut werden. Im Hinblick auf die Ausschüttung in 2011 wird das Papier früher oder später eine Dividenden-Rally starten.

    Beste Grüße
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    Verfasst von 2TradeCentre
    Über 10% Dividendenrendite? Der Mobilfunkserviceprovider ist auf gutem Wege das Ertragsziel für das Jahr 2010 zu erreichen. „Wir erwarten ein um Sondereffekte bereinigtes EBITDA von 350 Millionen Euro“. Das sagt uns Vorstandschef Christoph Vilanek im Hintergrundgespräch. …

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