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     2513  0 Kommentare Aktien zu teuer?

    …ein interessantes Phänomen: kaufe hoch, verkaufe höher

     

    Wie im richtigen Leben möchten wir Qualität zu günstigen Preisen ergattern. An der Börse führt das Verhalten oftmals in die Sackgasse. Es sei denn, wir verfügen über das phänomenale Gespür eines Warren Buffett. Dem begnadeten Value-Investor gelingt es regelmäßig, Unternehmen mit Perspektive günstig einzukaufen.

    Buffett verfügt über beste Kontakte, Geld, Geduld und hat ein unglaubliches Marktgespür. Wer über seine Qualitäten verfügt, hat mit gefallenen Aktien viel Spaß. Je mehr Abstriche wir von diesen Idealvorstellungen machen, desto riskanter wird ein Investment in gefallene Engel. Die Kurse sind nicht grundlos unten, sondern weil es Probleme gibt. Verbessert sich die Unternehmensperspektive nicht, haben wir einen Hoffnungswert, der unten bleibt. Schlimmer noch, seinen Trend fortsetzt – abwärts.

    Warum nicht auf Aktien setzen, die teuer erscheinen? Warum nicht Werte herauspicken, wo fundamentale Daten unterfüttert werden durch steigende Kurse? In einen Aufwärtstrend zu investieren ist weniger riskant als vermeintliche „Turn-around-Kandidaten“ abfischen zu wollen.

    Genau davor schrecken viele Anleger zurück. Man kauft zu „Höchstkursen“. Wer will das schon? Aber genau diese Strategie kann bei einer konsequenten Verlustbegrenzung Erstaunliches leisten. Nur leider ist sie nicht für die menschliche Natur geschaffen.

    Oder muss ich sagen Gott sei Dank? Resultiert nicht gerade daraus das überdurchschnittliche Gewinnpotential für smarte Investoren, weil die Mehrheit der Anleger von der Börse emotional verführt wird? Scheinbar billig zu kaufen und in einen Abwärtsstrudel zu geraten?

    Übertrage ich den Gedanken auf den Gesamtmarkt, so lässt sich in einer liquiditätsgetriebenen Hausse erst recht die Empfehlung ableiten, Aktien zu meiden, die bisher nicht oder nur unterdurchschnittlich gestiegen sind. Favorisieren Sie starke Titel, die nach oben rennen. Achten Sie auf eine Story, die gut ankommt bei Institutionellen und Medien. Bestätigt die fundamentale Einschätzung die positiven Kursavancen? Ansonsten besteht die Gefahr einer Luftnummer. Vergessen Sie nicht die Verlustbegrenzung!

     

    Abbildung oben: Fuchs Petrolub ist ein schönes Beispiel für eine starke Aktie mit Fundament. Das Unternehmen ist etabliert, produziert gewinnbringend und wird von Institutionellen geschätzt. Selbst dramatische Kursrückschläge wie in der Finanzmarktkrise wurden wieder aufgeholt. Fuchs Petrolub war nur selten „billig“ zu haben. Höchstkurse zogen neue Höchstkurse nach sich.

    Irgendwann erwischt es einen. Man kauft zu historischen Höchstkursen, weil der Aufwärtstrend bricht. Getreu dem Motto „Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen“ läßt sich der Schaden bei Fehlgriffen begrenzen. Klingt furchtbar einfach, nicht wahr? Schön wärs! Die Götter haben vor den Erfolg den Schweiß gesetzt. Die Umsetzung in der Praxis ist eine psychologische Herausforderung, da die erforderlichen Verhaltensweisen wider der menschlichen Natur sind.




    Heiko Aschoff
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    Dreißig Jahre Börsenbegeisterung und professionelle Tätigkeiten im Investmentbereich zeichnen den Diplom-Kaufmann Heiko Aschoff aus. Das spannende Geschehen fordert ihn als Investor und leidenschaftlicher Aktionär täglich auf ein Neues heraus.
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    Verfasst von Heiko Aschoff
    Aktien zu teuer? …ein interessantes Phänomen: kaufe hoch, verkaufe höher   Wie im richtigen Leben möchten wir Qualität zu günstigen Preisen ergattern. An der Börse führt das Verhalten oftmals in die Sackgasse. Es sei denn, wir verfügen …