checkAd

    Wochenausblick  1628  0 Kommentare
    Anzeige
    EURUSD + Dax

    Euro-Dollar:

     

    Nach einem Start bei 1,36 konnte der Euro zu Wochenbeginn kontinuierlich Zugewinne verbuchen. In der Nacht zum Mittwoch erreichte die Gemeinschaftswährung dann ihr Wochenhoch bei 1,3861 und damit signifikant über der Widerstandszone 1,3780-1,3820. Auslöser der Aufwärtsbewegung war die Erwartung, daß EZB-Chef Trichet auf der Pressekonferenz nach der Ratssitzung erneut auf die Inflationsgefahren hinweisen werde und damit möglicherweise eine erste Andeutung einer Zinsanhebung noch in diesem Jahr geben würde. Der Markt war extrem einseitig in dieser Erwartung positioniert - und wurde dann recht hart durch den Notenbankchef bestraft. Dabei war es im Vorfeld bereits logisch, daß Trichet nicht noch einmal das Thema Inflation hoch hängen würde, schon deshalb, weil die EZB dann unter Handlungsdruck geraten und damit letztlich ein Getriebener der Märkte wäre. Der Euro fiel bis knapp über 1,36 und konnte sich dann am Donnerstag nicht mehr erholen. Am Freitag folgte mit den eigentlich miserablen US-Arbeitsmarktdaten der nächste Schlag, der die Gemeinschafstwährung zwischenzeitlich auf ein Tief bei 1,3541 drückte.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu DAX Performance!
    Short
    19.502,03€
    Basispreis
    14,05
    Ask
    × 12,87
    Hebel
    Long
    16.705,86€
    Basispreis
    14,07
    Ask
    × 12,86
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

     

    Seit der Pressekonferenz Trichets ist das Thema möglicher Zinsanhebungen erst einmal vom Tisch - und damit die Haupttriebfeder für den Anstieg der letzten Wochen. Fragt man nach den Gründen, warum der Euro weiter steigen sollte, so fallen uns nicht wirklich viele Argumente ein. Da ist die zunächst einmal die Erwartung des Marktes, daß sich die Euro-Krise, die derzeit schlicht geleugnet wird, durch einen großen Befreiungsschlag seitens der EU-Verantwortlichen schon irgendwie lösen wird. So hat Kanzlerin Merkel, die bislang nicht durch konstruktive Vorschläge aufgefallen war, einen "Pakt für Wettbewerbsfähigkeit" ins Spiel gebracht: die EU-Staaten sollten ihre Finanz-, Wirtschafts- und Sozialpolitik enger abstimmen. Dabei aber bleiben viele Fragen offen, so zum Beispiel die Frage nach Sanktionen bei Verstößen gegen den "Pakt". Daß ein Land wie Irland nicht sehr begeistert sein wird, wenn es beispielsweise zur Anhebung der Unternehmenssteuern gezwungen wird, dürfte auf der Hand liegen. Schwerwiegender aber ist, daß der Vorschlag Merkels faktisch zu einer Entmachtung der EU-Kommission sowie des EU-Parlaments führen würde - und hier werden viele wohlgenährte EU-Bürokraten massiv dagegen steuern! Man kann also von einem "Merkel-Putsch" sprechen, der die Uneinigkeit weiter eskalieren läßt.

    Wir gehen daher davon aus, daß der erwartete Befreiungsschlag eben nicht gelingen wird, weil die Interessen zu heterogen sind - einerseits zwischen den Ländern, andererseits zwischen Regierungschefs und EU-Kommission und EU-Parlament. Hier liegt das Potential für einen weiteren Abverkauf des Euro, zumal die ersten Reaktionen auf den EU-Gipfel vom Wochenende genau in diese Richtung weisen.

    Charttechnisch ist der Euro angeschlagen. Wir gehen davon aus, daß die Gemeinschaftswährung zeitnah den Unterstützungsbereich bei 1,34-1,3425 ansteuern wird. Fällt auch diese Unterstützung, ist der Aufwärtstrend des Euro erst einmal ad acta gelegt - Ziel wäre dann zunächst die 1,3060er-Zone. Auf der Oberseite warten Widerstände bei 1,3670, 1,3780-1,3825 und beim bisherigen Verlaufshoch bei 1,3860.

     

     

     

     

    Dax:

     

    Nach einem Start knapp unter 7100 Punkten kam der Dax letzten Montag zunächst unter Druck, gleichsam als Nachwirkung des Abverkaufs der US-Börsen vom vorherigen Frietag aufgrund des Ägypten-Schocks. Der Index fiel knapp unter 7040, konnte sich dann jedoch kontinuierlich erholen und erreichte Mittwoch vormittag dann ein neues Jahreshoch bei 7219 Punkten. Am Freitag schließlich endete der X-Dax bereits über 7200 Punkten und kann am heutigen Montag den wichtigen Widerstand bei 7230/35 durchbrechen - Anschlußkäufer und gezogene Stopps katapultierten den deutschen Leitindex dann schnell in Sichtweite der 7300er-Marke.

    Das haben die Amerikaner wieder fein gemacht, mit den Arbeitsmarktdaten letzten Freitag. 36.000 neue Stellen statt den 140.000 erwarteten, und nach einem kurzen Absacker sprangen die US-Indizes nach oben und generierten neue Jahreshochs. Einmal weil die Arbeitslosenquote überraschend von 9,4% auf 9,0% gefallen war, was bei der geringen Zahl neuer Stellen geradezu ein Wunder ist. Aber im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sind offensichtlich die Manipulationen von Statisken besonders unbergrenzt: so hat man kurzerhand und ohne dies im Vorfeld zu kommunizieren, die Erfassungsmethode geändert und flugs knapp 700.000 Menschen aus dem Raster fallen lassen. So kommt man dann auf die Zahl von 9,0%, wobei überraschenderweise diese knapp 700.000 Menschen immer noch arbeitslos sind. Wenn die Amerikaner so weiter machen und jeden Monat 0,4% weniger Arbeitslose haben, dann herrscht in 22,5 Monaten in den USA Vollbeschäftigung! Es ist also kein Wunder, wenn die US-Indizes auf neue Hochs gestiegen sind, angesichts dieser blendenden Aussichten.

    Der zweite Grund für den Anstieg ist offenkundig die Freude darüber, daß bei derart schwachen Daten vom US-Arbeitsmarkt allgemein davon ausgegangen wird, daß die Fed ihr QE fortsetzen wird. Bekanntlich endet QE2 bereits Ende Juni diesen Jahres, und die Spekulation geht nun dahin, auf ein QE3 im Anschluß darauf zu wetten. Wir gehen jedoch davon aus, daß hier eine Menge Wunschdenken im Spiel ist, da sich die Gewichte in der Fed durch neue stimmberechtigte Mitglieder verschoben haben, die dem Kurs Bernankes kritisch gegenüber stehen, jedoch sich noch nicht verbal exponiert haben.

    Ein weiterer Grund für den Anstieg ist die Lage in Ägypten. Die derzeitige Entspannung - die jedoch vorübergehender Natur sein dürfte - wird als Vorwand für den Sprung über den Widerstand 7230/35 genommen, doch stellt sich die Frage, warum die Aktienmärkte nun steigen sollten, wenn sie schon beim Anblick bürgerkriegsähnlicher Zustände nicht gefallen sind. Man sieht: kein Erklärung ist hohl genug, um den gewollten Anstieg über den Widerstand zu begründen, der letztlich durch gezielte Käufe im Dax-Future mit kleinem Volumen zu bewerkstelligen ist.

    Charttechnisch scheint nach Überwindung der Zone 7200-7235 der Weg nun frei. Markante Punkte auf dem Weg nach oben liegen bei 7282 (Gap aus dem Januar 2008 - zu seligen Zeiten von Herrn Kerviel von SocGen) sowie eine große Zone aus dem Sommer 2007, deren untere Begrenzung bei 7350 Pukten zu finden ist. Dennoch besteht noch die Möglichkeit eines Fehlausbruchs, quasi einer Bullenfalle, die dann über die Stationen 7100 und 7000 zu einem Abverkauf führt.

     

    Markus Fugmann

    fugmann@actior.de

    Tel.:040/44809860

    www.actior.de

     

     



    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Markus Fugmann
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Markus Fugmann ist Chefanalyst der actior AG und Redakteur bei www.finanzmarktwelt.de. Die actior AG bietet Selbsthändlern die Möglichkeit, an allen gängigen Märkten der Welt im Bereich CFDs, Futures, Aktien und Devisen zu Top-Konditionen zu handeln. Darüber hinaus erhalten Kunden kostenlose Informationsabende, Seminare, One-to-One Coaching, allgemeine Einführungen in die Handelsplattformen und Märkte.
    Mehr anzeigen



    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.




    Verfasst von Markus Fugmann
    Wochenausblick EURUSD + Dax Dax ausgebrochen, Euro auf dem Weh nach Süden

    Disclaimer