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     1776  0 Kommentare Bullen stark genug?

    Die Aktienindices in den entwickelten Industrieländern werden seit September 2010 angetrieben durch die „alles-wird-gut“-Zuversicht, dass die wirtschaftliche Erholung über eine „Korrektur der Korrektur“ hinausgeht.

    Nach dem offenen Ausbruch der Finanzkrise im Herbst 2008 war die Realwirtschaft in die sprichwörtliche „Kiste“ gesprungen. Als klar wurde, dass die Finanzkrise (noch) nicht das Ende der (finanzkapitalistischen) Welt eingeläutet hatte, setzte eine Gegenbewegung ein. Die Übertreibung nach unten wurde korrigiert. Das war im Frühjahr 2010 so weit erledigt und alsbald kamen Befürchtungen auf, die US-Wirtschaft könnte in eine Rezession zurückfallen.

    Die Angst vor dem „double dip“ löste sich auf, als die Fed im September 2010 massive geldpolitische Maßnahmen ankündigte. Anfang November wurde „QE2“dann gestartet, woraufhin die Aktienmärkte eine kleine konsolidierende Pause einlegten.

    Anfang Dezember starteten die Bullen erneut durch und spätestens seit Mitte Januar waren die Märkte nach allen Regeln der Kunst „überkauft“. Die Dips wurden größer, aber immer rasch wieder gekauft. Fast schien so, als ob sie sogar immer aggressiver gekauft wurden. So ging das Spiel bis zum Beginn dieser Woche.

    Das Verhalten erklärt sich durch die weiterhin noch vorhandene Makro-Zuversicht und durch Phantasie einer Inflation in der Frühphase. So weit die notwendige positive Rahmen-Bedingung für die Aktienmärkte. Dass zahlreiche Akteure mit ihren, Fed-sei-Dank reichlichen liquiden Mitteln an der Seitenlinie stehen, liefert die hinreichende Bedingung. Beide Umstände haben für das starke bullische Bewegungsmomentum der Märkte gesorgt und damit dafür, dass jeder Kursrutsch als Kaufgelegenheit angesehen wurde.

    Jetzt stellt sich die Frage, ob die zu häufige Wiederholung des „Buy-the-dip“-Vorgangs nicht zur „Ermüdung“ und damit letztlich zum Abwarten führt - mit der Konsequenz, dass Einbrüche nicht mehr unbedingt als sofortige Einstiegschance gesehen werden. Dann verliert der Markt aber sein Bewegungsmomentum und damit wiederum steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es zu größeren Gewinnmitnahmen kommt. Einstiegswillige Akteure auf der Seitenlinie sagen sich dann, warum soll ich heute kaufen, wenn es morgen billiger ist.

    Die mehr als gerechtfertigte Volksbewegung im arabischen Raum wirkt momentan als „externe Störung“ auf die Finanzmärkte. Sie kam zwar nicht vom Grundsatz, wohl aber vom Zeitpunkt überraschend und hat deshalb das Zeug, als Katalysator für zumindest eine ausgedehntere Konsolidierung zu dienen.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Bullen stark genug? Die Aktienindices in den entwickelten Industrieländern werden seit September 2010 angetrieben durch die „alles-wird-gut“-Zuversicht, dass die wirtschaftliche Erholung über eine „Korrektur der Korrektur“ hinausgeht. Nach dem offenen …