checkAd

     1761  0 Kommentare Immobilienkrise ante portas?

     

    Es gibt in der Bundesrepublik einen Steuerskandal, der merkwürdigerweise nirgendwo thematisiert wird. Da wird viel über die Reichensteuer lamentiert, doch den wirklichen Punkt trifft niemand.

     

    Auf Einkünfte aus Kapitalvermögen sind bei uns nur 25 % Einkommensteuer zu entrichten. Auch wer 100 Millionen Kapitaleinkommen pro Jahr erzielt, zahlt nur 25 %. Das gilt für Zinsen, Dividenden, aber auch für Veräußerungsgewinne.

     

    Wer hingegen Einkommen aus anderen Einkunftsarten bezieht, wer so blöd ist, zu arbeiten, oder auch, wer Miete aus Immobilien vereinnahmt, zahlt recht schnell einen Grenzsteuersatz von 42 %, ab 250.000 Euro sogar 45 %.

     

    Wer also 1 Million Zinseinnahmen hat, zahlt darauf 250.000 Steuer, wer hingegen 1 Million aus Immobilien bezieht, 450.000 Steuer. Die Rendite auf Immobilien müsste also beinahe doppelt so hoch sein, um den steuerlichen Nachteil gegenüber Aktien und Festverzinslichen auszugleichen.

     

    So hoch ist sie jedoch nicht. Konsequenterweise müssten eigentlich die Preise um die Hälfte fallen, um das wieder auszugleichen.

     

     

     


    Bernd Niquet
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

    Mehr anzeigen
    Verfasst von Bernd Niquet
    Immobilienkrise ante portas? Größte steuerliche Ungleichbehandlung