Immobilienkrise ante portas?
Es gibt in der Bundesrepublik einen Steuerskandal, der merkwürdigerweise nirgendwo thematisiert wird. Da wird viel über die Reichensteuer lamentiert, doch den wirklichen Punkt trifft niemand.
Auf Einkünfte aus Kapitalvermögen sind bei uns nur 25 % Einkommensteuer zu entrichten. Auch wer 100 Millionen Kapitaleinkommen pro Jahr erzielt, zahlt nur 25 %. Das gilt für Zinsen, Dividenden, aber auch für Veräußerungsgewinne.
Wer hingegen Einkommen aus anderen Einkunftsarten bezieht, wer so blöd ist, zu arbeiten, oder auch, wer Miete aus Immobilien vereinnahmt, zahlt recht schnell einen Grenzsteuersatz von 42 %, ab 250.000 Euro sogar 45 %.
Wer also 1 Million Zinseinnahmen hat, zahlt darauf 250.000 Steuer, wer hingegen 1 Million aus Immobilien bezieht, 450.000 Steuer. Die Rendite auf Immobilien müsste also beinahe doppelt so hoch sein, um den steuerlichen Nachteil gegenüber Aktien und Festverzinslichen auszugleichen.
So hoch ist sie jedoch nicht. Konsequenterweise müssten eigentlich die Preise um die Hälfte fallen, um das wieder auszugleichen.