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    Rohstoffe  2738  0 Kommentare Was Japans Beben für Rohöl und Mais bedeutet

    Mittlerweile erweist sich das Beben und das damit verbundene Nuklear-Desaster als noch größerer Unsicherheitsfaktor als vor dem Wochenende befürchtet – auch bei Rohstoffen.

    Rohöl: Als drittgrößter Ölnachfrager der Welt spielt Japan an den Ölmärkten eine ausgesprochen wichtige Rolle. Durch das Erdbeben und die nachfolgenden Tsunamis ist auf einen Schlag einer tägliche Raffineriekapazität von 1,2 Mio. Barrel ausgefallen, was ungefähr einem Viertel der Gesamtproduktion des Inselstaats entspricht. Damit dürften die Produktionsausfälle Libyens mehr als kompensiert zu sein. Der Ölpreis wurde bereits vor dem Wochenende auf Talfahrt geschickt. Die Wahrscheinlichkeit für ein Unterschreiten der Marke von 100 Dollar hat sich bei Brent-Rohöl nunmehr deutlich erhöht – beim Kontrakt auf WTI ist der Sturz unter die psychologisch wichtige Marke bereits eingetreten. Man darf daher gespannt sein, ob die Natur- und Nuklearkatastrophe den aus fundamentaler Sicht überteuerten Ölpreis auf Dauer in tiefere Regionen schicken wird oder die Ängste vor einem Versorgungsengpass wegen der Unruhen in diversen Ölförderstaaten wieder die Oberhand gewinnen werden.
    Am Montagvormittag zeigte sich der Ölpreis mit fallenden Notierungen. Bis gegen 8.30 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 1,74 auf 99,42 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 1,39 auf 112,45 Dollar zurückfiel.

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    Mais: Weil Japan als bedeutender Importeur und Großkunde der US-Maisproduzenten gilt und nun wegen der Probleme im eigenen Land massiv an Bedeutung verlieren könnte, brach der Preis für den am aktivsten gehandelten Mais-Future bereits am Freitag um 2,7 Prozent ein. Weil die Marktakteure Unsicherheit gar nicht mögen, entstand auch von dieser Seite ein massiver Verkaufsdruck. Da viele Häfen und Getreide-Verarbeitungsbetriebe im Nordosten Japans zerstört wurden, droht auf kurze Sicht erst einmal der Ausfall eines großen Mais-Nachfragers. Bislang wurde davon ausgegangen, dass 17 Prozent des diejsjährigen globalen Angebots an frei handelbarem Mais nach Japan gelangt. Diese Zahlen dürften nun deutlich nach unten korrigiert werden.
    Am Montagvormittag zeigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Mais (Mai) mit stabilen Notierungen. Bis gegen 8.30 Uhr (MEZ) verteuerte sich der Kontrakt um 1,00 auf 665,20 US-Cents pro Scheffel.
     




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    Jörg Bernhard
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    Jörg Bernhard arbeitet seit 2002 als freier Wirtschaftsjournalist und hat sich innerhalb des Themenkomplexes Börse & Investment auf die Bereiche Rohstoffe und Zertifikate spezialisiert. Derzeit arbeitet er für diverse Internetportale und Fachpublikationen.
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    Verfasst von 2Jörg Bernhard
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