checkAd

    Wochenausblick  1331  0 Kommentare
    Anzeige
    EURUSD + Dax

    Euro-Dollar:

     

     Nur eine Richtung scheint derzeit Euro-Dollar zu kennen: nach oben! Dabei handelte die Gemeinschaftswährung von Montag bis Donenrstag in einer schmalen Bandbreite zwischen 1,3855 und 1,4013. Der Ausbruch nach oben erfolgte am Donnerstag mit einem Anstieg bis 1,4050, der anschließende Rücksetzer endete bei 1,3980. Am Freitag dann die nächste Ausbruchsbewegung, die durch Aussagen Trichets, der erneut von "erhöhter Wachsamkeit" gesprochen hatte, zusätzlich befeuert wurde. Zu Wochenschluß handelte der Euro nur knapp unter 1,42, in der Nacht zum heutigen Montag wurde die runde 1,42 touchiert - seitdem konsolidiert die Gemeinschaftswährung auf hohem Niveau.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu DAX Performance!
    Short
    19.162,16€
    Basispreis
    14,26
    Ask
    × 12,45
    Hebel
    Long
    16.323,95€
    Basispreis
    14,31
    Ask
    × 12,41
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Derzeit scheint alles gegen den Dollar zu laufen, obwohl fundamental einiges für den Greenback sprechen könnte: da ist zunächst einmal die gestiegene Wahrscheinlichkeit, daß die Fed das QE nach Juni nicht fortsetzen wird. Damit würde der wichtigste Faktor für die derzeitige Dollar-Schwäche erst einmal aus dem Spiel genommen. Der zweite Faktor ist natürlich die angekündigte Zinsanhebung durch die EZB: bis Freitag schien es wahrscheinlich, daß die EZB aufgrund der Japan-Katastrophe möglicherweise doch nicht die Zinsen anheben würde, doch haben die Aussagen Trichets am Freitag diese These offenkundig widerlegt. Sollten sich die Atom-Turbulenzen in Japan aber weiter verschärfen, bleibt für die Euro-Bullen ein Restrisiko, daß im April doch keine Anhebung erfolgt. Hinzu kommt, daß der EZB-Chef bereits darauf hingewiesen hat, daß eine Abfolge weiterer Zinsanhebungen eher unwahrscheinlich sei, sprich die Zinsschere zwischen Euro und Dollar sich nicht weiter ausweiten wird. All das spräche eigentlich gegen einen weiteren Anstieg des Euro, da zwei bis drei Zinsschritte durch die EZB im Grunde eingepreist sind.

    Wichtiger als diese fundamentalen Gründe scheinen jedoch die Positionsauflösungen durch Japan und andere asiatische Anleger zu sein, deren exposure hauptsächlich im Dollar-Raum liegen dürfte. Schon der dramatische Anstieg des Yen in der letzten Woche ging vorwiegend auf Kosten des Dollar. Hinzu kommt, daß die Verschuldungssituation der USA verstärkt wahrgenommen wird, schon in diesem Monat erreicht das Land seine Obergrenze der Verschuldung, die Republikaner in den USA werden einer Anhebung dieser Grenze zustimmen müssen. Offenkundig erwarten die Big Player nicht, daß die USA ernsthaft ihr Defizit angehen, sichtbar an den steigenden Renditen für US-Staatsanleihen, die nach einem kleinen Schub durch die Japan-Krise wieder unter Druck gekommen sind. Dazu kommt, daß die Fed unter Bernanke in ihren geistigen Möglichkeiten etwas eingeschränkt ist: so ist das unselige Gerede des US-Notenbankchefs, der sich standhaft weigert, die klare Tendenz zu weiteren Inflationsschüben auch nur wahrzunehmen, durchaus beängstigend und für einen Investor nicht unbedingt ein Beleg, daß sein Geld in US-Staatsanleihen wirklich gut aufgehoben ist. Neben den aktuell für den Dollar ungünstigen Ereignissen in Japan kommt also langsam aber sicher eine Vertrauenskrise gegenüber dem Dollar zum Tragen, die natürlich sachlich gerechtfertigt ist - auch wenn das Thema lange verdrängt wurde. Daß auch der Euro alle andere als vertrauenswürdig ist, steht auf einem anderen Blatt - auch hier sind massive Verdrängungsmechanismen am Werk, weil derzeit sich alles auf den Dollar eingeschossen hat.

    Charttechnisch sieht die Lage für den Euro derzeit blendend aus - wenn nun die Zone 1,42 nachhaltig überwunden werden kann. Auf dem Weg zu weiteren Hochs wartet dann bei 1,4280 ein Top aus dem Zeitraum Oktober/November 2010. Auf der Unterseite sollte der Euro nun nicht mehr unter 1,40 fallen, da sonst ein rasches Wiedersehen mit der Unterstützung bei 1,3850/60 die Folge wäre.

     

     

    Dax:

     

    Ein heftiges Auf und Ab kennzeichnete die letzte Handelswoche im Dax. Bereits am Montag öffnete der deutsche Leitindex mit einem Abwärtsgap unter die 7000er-Marke. Erst bei der Unterstützung im Bereich 6850/60 konnte sich der Dax dann fangen, doch folgte der nächste massive Nackenschlag bereits am Dienstag mit dem nächsten Abwärtsgap, das diesmal mit fast 200 Punkten sehr deftig ausfiel. Der Rutsch setzte sich dann mit Handelsbeginn nahezu ungebremst fort, der Dax verlor weitere 200 Punkte, drehte jedoch knapp unter der 6500er-Marke und schoss dann wieder bis Mittwoch morgen über die 6700. Von dort aus wieder der scharfe Abverkauf, der den Dax dann bis 6412 Punkte stürzen ließ. Am Donnerstag folgte dann zur Abwechslung ein Aufwärtsgap und anschließenden Kursgewinnen, die am Freitag bei 6760 Punkten ihren Hochpunkt erreichten, bevor der Dax dann im späteren Handel wieder unter Druck kam. Am heutigen Montag folgte dann das nächste Gap nach oben, das den Dax bislang in der Spitze auf 6827 Punkte führte.

    Die Ereignisse in Japan sind ein Jahrhundertereignis und werden die nächsten Jahre die Weltwirtschaft prägen - auch wenn viele Analysten das nicht zu begreifen scheinen. Da wird etwa darauf verwiesen, daß Japan ja nur 1-2% des deutschen Exports ausmache, und überhaupt sei Japan nicht wirklich vernetzt mit der Welt. Daß insbesondere letzere Aussage ziemlicher nonsens ist, zeigt sich gerade: so ist Nippon ein unentbehrlicher Zulieferer insbesondere für Elektronikteile, sodaß viele Betriebe der westlichen Welt bereits massive Schwierigkeiten haben, ihre Produktion aufrecht zu erhalten. Hinzu kommt, daß das Land auch ein wichtiger Investor ist, die Folgen haben wir mit dem massiven Yen-Anstieg gesehen. Es ist also in jeder Hinsicht unangebracht, die Bedeutung Japans für die globalisierte Ökonomie herunter zu spielen.

    Wir glauben, daß die Ereignisse in Japan letztlich folgenreicher sind als der 11.September 2001. Damals wurde eine für unverwundbar gehaltene Supermacht getroffen, die ohnehin auf dem absteigenden Ast war. Der Anschlag auf die USA traf die dominierene Supermacht auf der Höhe ihrer Möglichkeiten, und verdeutlichte gleichzeitig, daß die Vormachtstellung bereits ihren Hochpunkt überschritten hatte. Die Ereignisse in Japan hingegen sind der Beginn einer technologischen Trendwende, auch wenn viele Atomstaaten davon noch nichts wissen wollen. Sie zeigen die Grenzen des Machbaren, sind der Beginn einer neuen Ära der "Demut" (jenseits der religiösen Spähre gemeint). Die Wahrscheinlichkeit, daß ein ebenso gigantisches Beben etwa auch Kalifornien treffen wird, ist vergleichsweise hoch. Während das 20. Jahrhundert gekennzeichnet ist durch den Glauben, der Mensch schaffe technologisch alles, so dürfte das 21.Jahrhundert eben diesen Glauben ein für allemal zerstören. Die Natur wird das beherrschende Thema sein, mit dem wir und unsere Kinder uns auseinandersetzen müssen.

    Zurück zum Dax: die Ralley ist erst einmal vorbei, auch wenn wie heute dynamische Gegenbewegungen die Bullen an ihre Fortsetzung glauben lassen. Aber der nächste Rückschlag wartet schon, und dieser Rückschlag wird den Dax mindestens bis zum Ausbruchsniveau aus Oktober 2010 bei 6330 Punkten bringen. Bislang kämpft der Dax vergeblich, zumindest das Gap bei 6850 Punkten zu schließen. Gelingt es dem Index nicht, nachhaltig über dieses Niveau zu steigen, liegt das nächste Abwärtsziel wieder im Bereich 6500, dann die angesprochene Zone bei 6330. Auf der Oberseite ist auf das nächste Gap bei 6960 zu achten, dessen Überwindung den Dax noch einmal bis 7100 Punkte bringen könnte. Wir gehen jedoch davon aus, daß der Dax die 7000er-Marke so schnell nicht mehr sehen wird.

     

    Markus Fugmann

    fugmann@actior.de

    Tel.:040/44809860

    www.actior.de

     



    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Markus Fugmann
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Markus Fugmann ist Chefanalyst der actior AG und Redakteur bei www.finanzmarktwelt.de. Die actior AG bietet Selbsthändlern die Möglichkeit, an allen gängigen Märkten der Welt im Bereich CFDs, Futures, Aktien und Devisen zu Top-Konditionen zu handeln. Darüber hinaus erhalten Kunden kostenlose Informationsabende, Seminare, One-to-One Coaching, allgemeine Einführungen in die Handelsplattformen und Märkte.
    Mehr anzeigen



    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.




    Verfasst von Markus Fugmann
    Wochenausblick EURUSD + Dax Dax vor nächstem Abverkauf, Euro stabil

    Disclaimer