Dieser Bauer ist weiter aussichtsreich!

Das Landwirtschaftsunternehmen mit angeschlossener Biogasproduktion hat das Jahr 2010 erfolgreich abgeschlossen. Wie uns Vorstandschef Siegfried Hofreiter im Hintergrundgespräch mitteilt, hat KTG Agrar die eigenen Ziele erreicht. Die Gesamtleistung wird sodann von rund 60 auf knapp 70 Millionen Euro steigen. Das EBIT dürfte sich von 9,2 auf zehn bis zwölf Millionen Euro erhöhen. Unterm Strich rechnen wir mit einem Gewinnanstieg von 5,6 auf sechs bis sieben Millionen Euro. Die Dividende will Hofreiter kräftig erhöhen. Nach zehn Cent im Vorjahr soll nun eine Dividende von 15 Cent vorgeschlagen werden.

Ins neue Jahr ist das Unternehmen gut gestartet. Die Anbaufläche der Gesellschaft in Ostdeutschland und in Litauen beträgt derzeit über 33.000 Hektar. Davon 26.000 Hektar in heimischen Gefilden und 7.000 in Osteuropa. 20 Prozent der Fläche sind im Eigenbesitz. Der Rest ist mit einer durchschnittlichen Laufzeit von 15 Jahren gepachtet. „Wir haben den harten Winter unbeschadet überstanden und haben aufgrund der steigenden Preise für Agrarrohstoffe eine sehr gute Ausgangssituation für das Jahr 2011“, sagt Hofreiter. Da die Ernte für 2011 bereits weitgehend kontraktiert wurde, erwartet der CEO ein sehr gutes Jahr. Hofreiter erwartet zudem ein Flächenwachstum von zehn bis 15 Prozent in diesem Jahr.

In der Produktion von Biogas startet die Gesellschaft mit einer Kapazität von knapp 16 Megawatt ins neue Jahr. Das führt zu einem Umsatz von mehr als 20 Millionen Euro in 2011. „In dieser Einheit wollen wir um 30 Prozent wachsen“. Die Kapazität soll weiter ausgebaut werden. Ab 2012 sollen Biogasanlagen mit einer Leistung von 30 Megawatt am Netz sein. Das entspricht Umsätzen von knapp 50 Millionen Euro bei einer EBIT-Marge von 20 Prozent. Insgesamt hat Hofreiter dann 110 bis 120 Millionen Euro in dieses Geschäft investiert. „Unsere Investition wird sich auszahlen, da wir aufgrund des EEG eine sehe gute Planungssicherheit haben“, betont Hofreiter. Für die Biogasproduktion verwendet KTG Agrar die eigenen Rohstoffe. Daher sind diese hohen Renditen möglich. Das Beste: Als Abfallprodukt aus der Biogasproduktion gewinnt die Firma hochwertigen Dünger, der wiederum für die eigene Landwirtschaft verwendet wird. „Das ist ein geschlossener Kreis. Dadurch müssen wir bereits circa 50 Prozent weniger Dünger extern einkaufen und können so viel Geld einsparen“, freut sich der CEO.

Wie Sie aus unserer Berichterstattung wissen, plant VERBIO in Osteuropa große industrielle Biogasanlagen gemeinsam mit Partnern aus der Landwirtschaft. Partner könnte KTG Agrar sein, die in Litauen Äcker betreibt. „Das Modell von VERBIO ist interessant für uns. Es könnte ein Win-Win Situation entstehen“, sagt Hofreiter. KTG Agrar liefert den „Mist“, für die Produktion Biogas, deren Anlage von VERBIO aufgebaut und betrieben wird.

Im Jahr 2011 dürfte KTG Agrar mehr als 80 Millionen Euro Leistung erwirtschaften und das EBIT um zehn bis 15 Prozent steigern. 2012 soll die Leistung die Marke von 100 Millionen Euro knacken und die EBIT-Marge bei 15 Prozent liegen. Auf Sicht von fünf Jahren ist es das Ziel von Hofreiter eine Leistung von 250 Millionen Euro zu stemmen bei einer EBIT-Marge von 18 Prozent. „Das ist unser neues Ziel, dass wir uns im Besprechungsraum aufgehängt haben. Vor ein paar Jahren stand auf diesem Schild eine Leistung von 100 Millionen Euro bei einer Marge von 15 Prozent. Dieses Ziel erreichen wir 2012“. Die eigene Fläche soll auf 50.000 Hektar ausgebaut werden.

KTG Agrar profitiert einerseits vom Megatrend des weltweiten Wachstums der Bevölkerung und der steigenden Nachfrage nach Ernährung. Auch die Energieproduktion durch Biogas ist ein wichtiger Trend in der Zukunft. Insbesondere vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse in Japan. „Wir profitieren von unserer Agrarsparte und der Energieproduktion, die in einem engen Zusammenhang stehen“, sagt Hofreiter.

Die rund 5,7 Millionen Aktien repräsentieren einen Börsenwert von 92 Millionen Euro. Das KGV von zwölf für 2011 ist preiswert. Altfavorit KTG Agrar ist auf aktuellem Niveau weiter kaufenswert.

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