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    EURUSD  1796  0 Kommentare Täglicher Devisenkommentar: EUR/USD-Kurs im Schatten von Standard & Poor’s

    Im Zuge des gestrigen Handelstages geriet das EUR/USD-Paar massiv unter Druck und erreichte einen Tiefpunkt um 1,4150 USD, nachdem es am Morgen bei seinem Eröffnungskurs noch bei 1,4422 USD gehandelt worden war. Dies war zum einen dem Umstand zu schulden, dass massiv über Restrukturierungspläne griechischer Schuldtitel spekuliert wurde, und zum anderen dem Wahlergebnis in Finnland, bei welchem die rechtspopulistische Partei „Die Wahren Finnen“ einen großen Erfolg feierte. Dies ist insofern von Relevanz, da diese Partei eine Boykottierung des Euro-Rettungsschirms proklamiert hat. Außerdem konnte in der Auktion kurzläufiger spanischer Schuldtitel nicht der gesamte Umfang platziert werden. Mit Spannung darf die Auktion 10-jähriger Papiere erwartet werden.

    Allerdings geriet auch der US-Dollar am Montag kurzzeitig stark in Bedrängnis. Die Ratingagentur Standard & Poor’s kommt in ihrer Analyse der größten Volkswirtschaft zu dem Schluss, dass es für die amerikanische Politik schwer werden dürfte, sich auf mittelfristige Sicht auf eine Verbesserung der Finanzlage im Kongress zu einigen. Daher zieht S&P es in Erwägung, die Bonität der USA herabzustufen, und senkte infolgedessen ihren Ausblick von stabil auf negativ. Diese Nachricht verschaffte dem EUR/USD-Kurs jedoch nur eine kurze Verschnaufpause und es folgte eine weitere Abwärtsbewegung bis in die Nähe des Unterstützungsbereichs bei 1,4140 bis 1,4156 USD.

    Der heutige Handelstag dürfte für den EUR/USD-Kurs stark vom Nachbeben des gestrigen Handelstages bestimmt werden. Die gestiegene Volatilität und die damit einhergehende Nervosität dürften den Markt auch heute fest im Griff haben. Die Zahlen zu den US-Wohnbaubeginnenbzw.-Wohnbaugenehmigungen können heute Mittag weiteren Aufschluss über die Verfassung der US-Wirtschaft geben und vielleicht einen kleinen Ausblick auf die Zahlen, welche Donnerstag noch zu erwarten sind. Spannend bleibt, wie sich der Ausblick auf die Herabstufung der Bonität der USA auf den EUR/USD-Kurs weiter auswirkt. Die Abwärtsbewegung gestern bis zur 1,4150 USD ist kaum fundamental zu erklären. Allerdings sollte man bedenken, dass ein Downgrading der USA als äußerst unwahrscheinlich gilt. Der US-Dollar scheint weiterhin als sicherer Hafen angesehen zu werden, besonders dann, wenn es an den Märkten hoch hergeht. Besonders bei der Betrachtung der Crossrates fällt dies auf und man sollte im Bezug auf den gestrigen Handelstag eher von einer Euro-Schwäche als von einer US-Dollar-Stärke sprechen.

    Wichtige Marken, die Trader im Blick behalten sollten, sind zum einen der Bereich um 1,4140 USD. Ein nachhaltiger Bruch dieses Levels dürfte weitere Abwärtsdynamik nach sich ziehen und den EUR/USD-Kurs bis in den Bereich um 1,4040 USD führen. Sollte das EUR/USD-Paar hingegen zunächst eine Verschnaufpause einlegen und es zu einem Rebound der Preise kommen, so stehen als erste Ziele die Marken bei 1,4255 USD und dann bei 1,4300 USD an. Sollte die Aufwärtsdynamik des Währungspaares stark genug sein, so könnte sogar ein Test der 1,4350 USD anstehen.  




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    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
    EURUSD Täglicher Devisenkommentar: EUR/USD-Kurs im Schatten von Standard & Poor’s Im Zuge des gestrigen Handelstages geriet das EUR/USD-Paar massiv unter Druck und erreichte einen Tiefpunkt um 1,4150 USD, nachdem es am Morgen bei seinem Eröffnungskurs noch bei 1,4422 USD gehandelt worden war. Dies war zum einen dem Umstand zu schulden, dass massiv über Restrukturierungspläne griechischer Schuldtitel spekuliert wurde, und zum anderen dem Wahlergebnis in Finnland, bei welchem die rechtspopulistische Partei „Die Wahren Finnen“ einen großen Erfolg feierte. Dies ist insofern von Relevanz, da diese Partei eine Boykottierung des Euro-Rettungsschirms proklamiert hat. Außerdem konnte in der Auktion kurzläufiger spanischer Schuldtitel nicht der gesamte Umfang platziert werden. Mit Spannung darf die Auktion 10-jähriger Papiere erwartet werden.

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