Actelions selektiver S1P1-Rezeptor-Agonist Ponesimod erfolgreich in Phase II-Studie bei Multipler Sklerose - Klinische Weiterentwicklung von Ponesimod in Phase III-Studie
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Actelions selektiver S1P1-Rezeptor-Agonist Ponesimod erfolgreich in Phase
II-Studie bei Multipler Sklerose - Klinische Weiterentwicklung von Ponesimod in
Phase III-Studie
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ALLSCHWIL/BASEL, SCHWEIZ - 02. August 2011 - Actelion (SIX: ATLN) gab heute
bekannt, dass die Dosisfindungsstudie der Phase-IIb mit dem selektiven S1P(1)-
Rezeptor-Agonisten Ponesimod bei Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose
(MS) ihren primären Endpunkt - die Reduktion der Anzahl neuer entzündlicher
Gehirnläsionen - erreicht hat.
In Rahmen der Studie wurden Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von drei
Dosierungen Ponesimod (10 mg, 20 mg, 40 mg) gegenüber Plazebo geprüft. Dabei
wurde Ponesimod 24 Wochen lang einmal täglich oral verabreicht. Mit 464
beteiligten Patienten ist dies die grösste jemals durchgeführte
Dosisfindungsstudie bei dieser Autoimmunerkrankung des Zentralen Nervensystems.
In der Studie zeigte sich, dass Ponesimod die kumulative Anzahl der mittels
Magnetresonanztomographie (MRT-Scans) gemessenen neuen aktiven Hirnläsionen
signifikant verringert, wobei die wirksamste Dosis bei p<0,0001 lag. Die Scans
erfolgten in den Wochen 12 bis 24.
Martine Clozel, Chief Scientific Officer von Actelion, kommentierte: "Dies ist
das erste Mal, dass für einen selektiven S1P(1)-Rezeptor-Agonisten ein
statistisch signifikanter Behandlungseffekt bei Patienten mit schubförmiger
Multipler Sklerose berichtet wurde. Der Zusammenhang zwischen der Verminderung
der Lymphozytenzahl und der Wirksamkeit wird eine zentrale Rolle bei künftigen
wissenschaftlichen Untersuchungen spielen. Die rasche Reversibilität der
Lymphozytenzahl nach Absetzen der Therapie ist bereits ein entscheidendes
Differenzierungsmerkmal, das diesen selektiven S1P(1)-Rezeptor-Agonisten und
sein pharmakokinetisches Profil auszeichnet."
Wie auch bei vorausgegangenen Studien mit gesunden Probanden beobachtet, wurde
die durchschnittliche Anzahl von Lymphozyten bei Patienten mit schubförmiger
Multipler Sklerose in Abhängigkeit von der Dosierung vermindert. Die
durchschnittliche Anzahl der Lymphozyten erreichte innerhalb einer Woche nach
Absetzen der Behandlung mit Ponesimod wieder den Ausgangswert.
Guy Braunstein, Leiter der klinischen Entwicklung bei Actelion, kommentierte:
"Ich bin sehr erfreut darüber, dass in dieser grossen Studie ein deutlicher
Zusammenhang zwischen Dosis und Wirkung aufgezeigt werden konnte. Damit sind wir
zuversichtlich, die geeignete Dosierung für das anstehende Phase III-Programm zu
identifizieren."
Trotz der in der Studie insgesamt geringen Anzahl bestätigter Schübe, konnte für
die über das Gesamtjahr betrachtete Schubrate ein klinisch bedeutsamer Effekt
beobachtet werden, ein wichtiger sekundärer Endpunkt der Studie. Multiple
Sklerose wird am häufigsten bei jungen Erwachsenen diagnostiziert und ist mit
verschiedenen periodisch auftretenden neurologischen Symptomen verbunden.
Aufgrund des beobachteten Nebenwirkungsprofils dürfte Ponesimod ein
konkurrenzfähiges Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil aufweisen, sollten
diese Ergebnisse durch das anstehende Phase III-Programm bestätigt werden.
Jean-Paul Clozel, Chief Executive Officer von Actelion, kommentierte: "Diese
gross angelegte Phase IIb-Studie unterstreicht die Wirksamkeit von Ponesimod und
liefert uns wichtige Informationen zur möglichen Differenzierung dieses
Wirkstoffes gegenüber allen anderen, entweder bereits vermarkteten oder noch in
Entwicklung befindlichen oralen Wirksubstanzen zur Behandlung von MS. Ich bin
sehr erfreut, dass eine derart viel versprechende Substanz auf unsere eigenen
Forschungs- und Entwicklungsleistungen zurückzuführen ist."
Nach Abschluss der vollumfänglichen Datenanalyse wird Actelion die Details des
anstehenden Phase III-Programms mit den Gesundheitsbehörden weltweit besprechen.
Zu einem späteren Zeitpunkt wird Actelion die Ergebnisse dieser Phase IIb-Studie
sowie des Phase III-Programms im Rahmen wissenschaftlicher Präsentationen und
Publikationen vorstellen und näher erläutern.
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Anmerkungen für Herausgeber
Über Multiple Sklerose
Multiple Sklerose (MS) ist eine Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems
(ZNS) und die häufigste Ursache progressiver neurologischer Behinderungen bei
jungen Erwachsenen [1,2]. MS ist das Ergebnis einer Abfolge von physiologischen
Prozessen: ausgehend von einer Aktivierung des Immunsystems kommt es zu akuten
herdförmigen, entzündlich-demyelinisierenden Läsionen und einem Verlust von
Nervenfasern, die nur teilweise wiederhergestellt werden. Die Folge sind
chronische, herdförmige Nervenfaserschäden (Plaques) in Gehirn und Rückenmark.
Patienten, die an MS leiden, werden mit einer Vielzahl heterogener klinischer
Symptome, einem unberechenbaren Krankheitsverlauf und unterschiedlichen
Prognosen konfrontiert. Die Vielzahl der Symptome von MS ist die Folge einer
Entmarkung der Nervenfasern, durch die die Übertragung der Nervenimpulse an den
verschiedenen Läsionsherden im Gehirn und des Rückenmarks gebremst oder
blockiert wird. Aufgrund wiederholt auftretender Krankheitsschübe kann es
allmählich zu einem Verlust neurologischer Funktionen kommen.
Von 100.000 Personen erkranken jährlich sieben an MS [1]. Die Krankheitsursache
ist bisher noch ungeklärt. Die Prävalenzrate liegt je nach ethnischer
Zugehörigkeit und geographischer Breite zwischen 50 bis 120 pro 100.000
Einwohnern [1]. Gemäss der vorherrschenden wissenschaftlichen Meinung handelt es
sich bei MS um eine immunbedingte, demyelinisierende Krankheit, die bei
entsprechender genetischer Prädisposition durch unbekannte Umweltfaktoren
ausgelöst wird.
Über die Phase IIb-Studie mit Ponesimod bei Multipler Sklerose
Bei der Studie handelte es sich um eine multizentrische randomisierte,
plazebokontrollierte Doppelblind-Studie der Phase IIb in parallelen Gruppen bei
Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose. Die Studie umfasste insgesamt
464 Patienten, die nach dem Zufallsprinzip den Prüfgruppen zugeteilt wurden.
Dabei wurden Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von drei Dosierungen
Ponesimod gegenüber Plazebo untersucht, die über einen Zeitraum von 24 Wochen
einmal täglich verabreicht wurden.
Als primärer Endpunkt der Studie war die kumulierte Anzahl der mittels
Magnetresonanztomographie gemessenen neuen, T1-gewichteten Gadolinium-
anreichernden Läsionen in Woche 12, 16, 20 und 24 nach Beginn der Verabreichung
des Medikaments definiert. Eine Gadolinium-anreichernde Läsion erscheint auf der
MRT-Aufnahme als heller Fleck und entsteht infolge eines Zusammenbruchs der
Blut-Hirn-Schranke während des Angriffs des Immunsystems auf das Myelin, die
fetthaltige Substanz, die die Nervenfasern in Gehirn und Rückenmark umgibt und
schützt.
Ein wichtiger sekundärer Endpunkt dieser Studie war die über das Jahr verteilte
Schubrate auf der Basis der 24-wöchigen Behandlung. Ein Schub ist definiert als
das Auftreten einer akuten Phase mit einem oder mehreren neuen Symptomen oder
der Verschlechterung bestehender MS-Symptome (z.B. Taubheitsgefühl,
Muskelschwäche, Sprach- oder Sehprobleme), die nicht mit Fieber oder einer
Infektion in Zusammenhang stehen und im Anschluss an eine Periode der Stabilität
von mindestens 30 Tagen auftreten und über mindestens 24 Stunden andauern.
Patienten, die die 24-wöchige Behandlung abgeschlossen hatten, erhielten die
Möglichkeit, an einer Anschlussstudie teilzunehmen. Dabei wurden die zuvor nach
dem Zufallsprinzip der Plazebo-Gruppe zugeteilten Patienten wiederum nach dem
Zufallsprinzip in eine der drei Dosierungsgruppen mit Ponesimod aufgenommen.
Patienten, die ursprünglich an einer der mit Ponesimod behandelten Gruppen
teilgenommen hatten, wurden mit der gleichen Dosierung der Wirksubstanz
weiterbehandelt. Diese Anschlussstudie dauert gegenwärtig an.
Über selektive S1P-Rezeptoren
Sphingosin-1-Phosphat (S1P) ist ein von Erythrozyten (rote Blutkörperchen),
Blutplättchen, Mastzellen und anderen Zelltypen freigesetztes Phospholipid. Nach
heutigem Wissensstand ist davon auszugehen, dass S1P mindestens fünf
unterschiedliche an der Zelloberfläche vorkommende G-Protein-gekoppelte
Rezeptoren (G-protein coupled receptors, GPCRs) stimuliert: S1P1,2,3,4, und 5.
Die Aktivierung dieser GPCRs verändert eine Vielzahl komplexer biologischer
Reaktionen wie beispielsweise Lymphozytenmigration, Proliferation von
Endothelzellen, Verengung der Blutgefässe sowie Veränderung der Herzfrequenz.
Über den selektiven S1P(1)-Agonist Ponesimod
Ponesimod ist ein oral aktiver, selektiver Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptor-1-
(S1P(1))-Agonist. Ponesimod blockiert die Migration von Lymphozyten aus den
Lymphknoten, vermindert dadurch die Zahl der im Blut zirkulierenden Lymphozyten
und verhindert somit das Eindringen von Lymphozyten in das Zielgewebe. In
Korrelation mit der eingesetzten Dosis kommt es zu einer raschen Verminderung
der zirkulierenden Lymphozyten, die bei gleichbleibender Dosierung
aufrechterhalten bleibt. Nach Absetzen der Behandlung steigt die Zahl der
Lymphozyten schnell wieder an. Ponesimod wirkt nicht lymphotoxisch: es zerstört
keine Lymphozyten, noch stört es ihre zelluläre Funktion. Andere Blutkörperchen
des angeborenen Immunsystems sind nicht betroffen und stehen für die Bekämpfung
von Infektionen bereit. Deshalb gilt Ponesimod als viel versprechende neue orale
Substanz für die Behandlung verschiedener Autoimmunerkrankungen.
Über Ponesimod bei Psoriasis
Ponesimod wird auch als potenzieller oraler Wirkstoff zur Behandlung von
Psoriasis, einer Autoimmunerkrankung der Haut, entwickelt. Ponesimod wird dazu
gegenwärtig in einer multizentrischen, randomisierten, plazebokontrollierten
Doppelblindstudie in parallelen Gruppen evaluiert. Es handelt sich dabei um eine
Dosisfindungsstudie mit einmal täglicher Gabe von zwei Dosierungen Ponesimod. In
der Studie werden Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von Ponesimod bei
Patienten mit mittelschwerer bis schwerer chronischer Plaque-Psoriasis
untersucht. Mit der Rekrutierung der in die Studie einzubeziehenden 320
Patienten wurde 2010 begonnen. Ergebnisse werden für die zweite Hälfte 2012
erwartet.
Über Actelion und selektive S1P(1)-Agonisten
Das Engagement von Actelion auf dem Gebiet der selektiven S1P(1)-Rezeptor-
Agonisten begann im Jahr 1999, als man sich mit GPCRs auf dem Endothel - einer
Zellschicht, die Blutgefässe auskleidet - beschäftigte. Ergebnis dieser
Forschung ist der erste oral wirksame, selektive S1P(1)-Rezeptor-Agonist
Ponesimod.
LIteraturhinweise
1. Compston A, Coles A. Multiple sclerosis. Lancet 2002;359:1221-31.
2. Compston A, Coles A. Multiple sclerosis. Lancet 2008;372:1502-18.
Actelion Ltd.
Actelion Ltd ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit Hauptsitz in
Allschwil/Basel, Schweiz. Actelions erstes Medikament Tracleer®, ist ein zur
Therapie der pulmonalen arteriellen Hypertonie zugelassener dualer Endothelin-
Rezeptor-Antagonist in Tablettenform. Actelion vertreibt Tracleer® durch eigene
Niederlassungen in den wichtigsten internationalen Märkten, so in den
Vereinigten Staaten (mit Sitz in South San Francisco), der Europäischen Union,
Japan, Kanada, Australien und der Schweiz. Actelion, 1997 gegründet, ist ein
weltweit führendes Unternehmen bei der Erforschung des Endothels. Das Endothel
trennt die Gefässwand vom Blutstrom. Mit über 2.500 Mitarbeitenden konzentriert
sich Actelion darauf, innovative Medikamente in Bereichen mit hohem
medizinischem Bedarf zu entdecken, zu entwickeln und zu vermarkten. Actelion
Aktien sind am SIX Swiss Exchange notiert (Symbol: ATLN) und werden als Teil des
Schweizer Blue-Chip-Index SMI (Swiss Market Index SMI®) gehandelt.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Roland Haefeli
Vice President, Head of Investor Relations & Public Affairs
Actelion Pharmaceuticals Ltd, Gewerbestrasse 16, CH-4123 Allschwil
+41 61 565 62 62
+1 650 624 69 36
www.actelion.com
--- Ende der Mitteilung ---
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Source: Actelion Pharmaceuticals Ltd via Thomson Reuters ONE
[HUG#1535315]
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