checkAd

    Smart Investor Weekly 33/2011  1549  0 Kommentare Aus Mangel an Alternativen

    Die letzten Wochen waren eine harte Bewährungsprobe für das Crack-up-Boom-Szenario, zumindest an den Aktienmärkten. Während Gold im Rahmen der ungehindert voranschreitenden Schuldenkrise einmal mehr neue All-Time-Highs erzielen konnte, kam es an den Aktienbörsen zu regelrechten Kursstürzen. Viele der für diese Kursstürze angeführten Gründe können nicht überzeugen: Wenn sich die Krise rund um das Thema Staatsfinanzierung verschärft, dann sollten doch vor allem Staatsanleihen unter Druck stehen. Und zwar auch solche, die aktuell noch mit höchster Bonität eingestuft werden, weil der Trend schon jetzt absehbar in Richtung Bonitätsverschlechterung weist, auch in Deutschland. Wenn man seit Ausbruch der Krise überhaupt etwas lernen konnte, dann, dass die Politik einfach nicht bereit ist, ernsthaft an die eigentlichen Themen Verschuldung und Wettbewerbsfähigkeit heranzugehen.

    Stattdessen wird Flickschusterei betrieben, die sich zudem weit jenseits der Legalität abspielt: Die kriminelle Geldpolitik der EZB (= Ankauf von Staatsanleihen von de facto bankrotten Staaten), wird wohl künftig durch eine ebenso kriminelle Fiskalpolitik (= Ausgabe gemeinsamer, sogenannter EU-Anleihen, genannt Euro-Bonds) flankiert werden. Auch das hat die Krise gezeigt: Noch gegen jedes „Rettungspaket“ hat sich die deutsche Regierung im Vorfeld öffentlichkeitswirksam gesträubt – als Inszenierung für die „Heimatfront“ – und dennoch hat sie letztlich jede dieser Maßnahmen uneingeschränkt mitgetragen – alternativlos. Diese Schmierenkomödie wird sich bei den Euro-Bonds wiederholen. Die Annahme einer Wiederaufnahme des Crack-up-Booms begründet sich gerade auf solchen Maßnahmen einer Politik, die weiter genau das tun wird, was wir aus österreichischer Sicht zwar für falsch halten, was in der Konsequenz jedoch das Strohfeuer des CuB anfacht. Schließlich ist die Vermeidung einer Deflation (USA, EU) ebenso Staatsräson, wie die Aufrechterhaltung des aufoktroyierten Währungsexperiments, genannt Euro. Sogar in Polen beginnt man angesichts der Euro-Krise den Zloty wieder zu schätzen und drückt auf die Beitrittsbremse – wer will es den Polen verübeln, sie haben schließlich Erfahrung mit sozialistischen Währungen?!

    Seite 1 von 3




    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 33/2011 Aus Mangel an Alternativen Nach dem Schock an den Aktienmärkten beleuchten wir die wesentlichen Bestimmungsfaktoren für die Märkte - Geld- und Fiskalpolitik