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     2808  0 Kommentare Egbert Prior: Zooplus - Die lustige Welt der Tiere

    Die meisten Unternehmen entstehen aus Leidenschaft. Fasziniert von der eigenen Geschäftsidee baut der typische Unternehmensgründer durch jahrelange harte Arbeit ein kleines Imperium auf. Ganz anders liegen die Dinge bei Zooplus. Hier bastelten sich junge Unternehmensberater im aufkommenden Internetzeitalter ein Geschäftsmodell, mit dem die Gründer systematisch und möglichst viel Geld verdienen wollten. Gewissermaßen wurde Zooplus in Reagenzglas gezeugt und der bisherige Geschäftserfolg kann sich sehen lassen. Finanzvorstand und Mitgründer Florian Seubert erläutert im Gespräch mit der Prior Börse, warum sich die  Protagonisten ausgerechnet für den Online-Versand von Tierbedarf entschieden haben. Mit insgesamt schätzungsweise 19 Milliarden Euro sei das europaweite Marktvolumen groß. Mit preisbereinigt etwa 3% läge (ca. die Hälfte des Buchmarkts) die Wachstumsrate über dem Durchschnitt. Etwa 70% des Umsatzes entfalle auf Tierfutter, ein Einkaufsbedarf, der sich permanent wiederholt! Zudem ist das Fressen naturgemäß ziemlich schwer, so daß man sich solche Produkte, ähnlich wie bei Getränken, gerne nach Hause liefern läßt. 1999 ging Zooplus an den Start. Die Prämissen der Kaufleute erwiesen sich als richtig. Im laufenden Jahr sollen nach den Planungen rund 250 Millionen Euro durch die Bücher gehen, damit sei Zooplus auf seinem Feld der mit Abstand größte Internethändler in Europa. In den letzten vier Jahren stiegen die Erlöse um durchschnittlich mehr als 50% p.a.! Die Aktie freilich ist seit dem Börsengang 2008 (Ausgabepreis umgerechnet 13 Euro) noch schneller geklettert. Aktueller Kurs 51 Euro. Mit 280 Millionen Euro liegt die Marktkapitalisierung tierisch hoch. Das entspricht dem 16fachen Buchwert, der auf mickrige 17 Millionen geschrumpft ist. Bezogen auf den Gewinn im letzten Jahr (2 Millionen Euro) ergibt sich ein kaum zu glaubendes KGV von mehr als 140. Es drängt sich die Frage auf, sind die Vorschußlorbeeren gerechtfertigt? Manager Seubert räumt ein, daß die Wachstumsraten der Vergangenheit nicht zu halten sein werden. Dennoch soll der Umsatz in den kommenden drei Jahren bis auf 500 Millionen Euro geschraubt werden. Bis dieses Ziel erreicht werden kann, dürfte der Gewinn nicht sehr üppig ausfallen, denn Wachstum kostet Geld. Im laufenden Geschäftsjahr wird Zooplus allein 12 bis 15 Millionen in Werbung stecken. Die Halbjahreszahlen fielen fast schon besorgniserregend aus. Das operative Minus mehr als 6 Millionen, 11 Millionen Bargeld wurden verbrannt, in diesem Tempo wäre Zooplus schon im kommenden Jahr pleite. Nach Angaben von Seubert habe ein Einmaleffekt, nämlich die Inbetriebnahme eines neuen Logistikzentrums, das die Umsatzkapazität des Onlinehändlers von 300 auf 400 Millionen Euro hieven soll, die Bilanz verhagelt. Wenn alles gut geht, hofft Zooplus eines Tages die Rendite des stationären Tierbedarfhandels zu erreichen, die wir auf etwa 5% nach Steuern schätzen. Bezogen auf das 2014er Umsatzziel von 500 Millionen bedeutete dies etwa 25 Millionen Gewinn bzw. ein KGV von etwa 11. Langfristig möchte Zooplus sogar die 1-Milliarde-Marke ins Visier nehmen. Dies sind offenbar die Visionen, die Investoren derzeit begeistern. Allen voran Verleger Hubert Burda (Bunte, Focus etc.), der seinen Anteil in den letzten Jahren kontinuierlich auf aktuell gut 50% ausgebaut hat.





    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior: Zooplus - Die lustige Welt der Tiere Die meisten Unternehmen entstehen aus Leidenschaft. Fasziniert von der eigenen Geschäftsidee baut der typische Unternehmensgründer durch jahrelange harte Arbeit ein kleines Imperium auf. Ganz anders liegen die Dinge bei Zooplus. Hier bastelten …