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    Hintergrundbericht zum Tantal-Markt  2506  0 Kommentare
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    Legt Commerce Resources die PEA für das Tantal-Projekt Blue River noch im September vor?

    Wie wir aus Kanada gehört haben, soll der Tantal- und Seltene Erden-Explorer Commerce Resources (WKN A0J2Q3) in Kürze, vermutlich sogar noch im September, endlich eine Studie zur vorläufigen Bewertung der Wirtschaftlichkeit (PEA) seines Tantal-Projekts Blue River vorlegen. Grund genug, noch einmal einen Blick auf die fundamentalen Entwicklungen des Tantal-Marktes zu werfen.

    Einen sehr schöner Überblick zu diesem Thema bietet die aktuelle Ausgabe des Strategic Metalls Bulletin von Autor Terence van der Hout.  Dieser beginnt seine Ausführungen mit der Anmerkung, dass Tantal – vergleichbar den Seltene Erden-Elementen – auf Grund einer Reihe von markttechnischen und politischen Entwicklungen äußerst knapp sei, sodass Endnutzer die Lieferkette hinauf reisen würden, um sich ihren Teil des Angebots zu sichern.

    Tantal wird in elektronischen Kondensatoren genutzt, die in Verbraucherelektronik wie Handys und Computern eingesetzt werden. Es sei so gut wie nicht zu ersetzen, wenn es um die Verkleinerung von Elektronikelementen geht, so van der Hout. Tantalum wird zudem in chemischen und pharmazeutischen Prozessen, in der Luft- und Raumfahrt, der Energiebranche eingesetzt. Dabei liegt das Gesamtmarktvolumen laut dem Experten bei gerade einmal 1.000 Tonnen, was als sehr klein betrachtet werden sollte. 2008 seien Angebot und Nachfrage noch im Gleichgewicht gewesen, so van der Hout weiter.

    Von 2007 bis 2009 lag der Preis von Tantalerz recht konstant bei rund 40 USD pro Pfund, doch Mitte 2009 begann ein dramatischer Preisanstieg. In weniger als einem Jahr verdoppelte sich der Preis von Tantalerz und im Juni 2011 erreichte er ein Hoch bei 132 USD pro Pfund, so van Hout. Was aber führte zu diesem Anstieg?

    Laut dem Experten waren es zwei Entwicklungen, die den Tantalmarkt in den letzten Jahren beeinflussten. Zum einen stellten zwei großte Tantalproduzenten (Global Advanced Metals und Cabot) als Ergebnis der Finanzkrise 2008 die Produktion auf ihren Minen Wodgina bzw. TANCO ein, womit das weltweite Angebot um 40% einbrach. Wodgina wurde mittlerweile wieder eröffnet, produziert aber nur mit der Hälfte der vorherigen Kapazität, während TANCO immer noch stillgelegt ist.

    Die zweite Entwicklung war die Verabschiedung des „Conflict Minerals Act“  als Teil des „Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act“ von 2010. Dieses Gesetzt verlangt, dass alle Teilnehmer der Minerallieferkette nachweisen, dass ihre Materialien aus Konfliktfreien Regionen stammen. Diese Maßnahme, deren Implementierungskosten die Produzenten auf 9 bis 16 Mrd. Dollar schätzen, trat im vergangenen April in Kraft und soll verhindern, dass Kapital aus dem Verkauf von Mineralien in die Hände von Individuen und Gruppen gelangt, die  - oft extreme – Gewalt finanzieren. Sie hat einen besonders großen Einfluss auf Tantal aus der Demokratischen Republik Kongo, die traditionell einer der größten Tantallieferanten weltweit und zugleich Chinas größte Quelle dieses Metalls ist. Die Regierung der Demokratischen Republik Konto stoppte im September vergangenen Jahres alle Bergbauaktivitäten in der Konfliktregion, womit das Angebot um weitere 16% fiel.

    Das bedeutet, dass das weltweite Tantalangebot innerhalb von zwei Jahren um fast 60% einbrach, erläutert van Hout. 2010 stammte das Angebot aus lediglich vier Quellen in Brasilien, Äthiopien und China. Abgesehn vom Crash 2008 aber, so der Experte weiter, sei die Nachfrage nicht eingebrochen, sondern im Gegenteil im vergangenen Jahrzehnt um rund 10% pro Jahr gestiegen. Vor allem die unstillbare Nachfrage aus dem Elektroniksektor und die steigende Nachfrage aus China befeuerten diese Entwicklung.

    Entsprechend geht die Schere zwischen Angebot und Nachfrage immer weiter auf und Verbraucher werden immer besorgter über das zukünftige Angebot. In einer Studie von Anfang 2010 erklärte Paumanok Publications, dass man davon ausgehe, dass auf Grund der Schließung von Minen in Australien, Mosambik und Kanada in den Kalenderjahren 2010 und 2011 ein Defizit im Tantalmarkt entstehen werde, das seinen Höhepunkt 2012 erreichen werde. Und, so van Hout weiter, damals sei noch gar nicht bekannt gewesen, dass auch das Tantal aus der Demokratischen Republik Kongo vom Markt verschwinden werde!

    Tantal ist in dem Sinn ein seltenes Element, dass es keine alternativen Anbieter gibt und die Lagerbestände bereits niedrig sind. Und, so van Hout, wenn ein Lager leer ist, hilft es nichts, höhere Preise zahlen zu wollen – es ist einfach nicht genug Material auf dem Markt. Das bedeutet, Tantal ist ein wirklich kritisches Element. Brancheninsider erklären, dass die Unternehmen in de Regel Lagerbestände für 3 bis 12 Monate vorhalten. Einige von diesen Lagern könnten, so van der Hout, jeden Tag geleert sein.

    Was aber unternimmt die Branche, um sich Zugriff auf ethisch einwandfreies Tantal zu sichern, wenn das Angebot so knapp ist? Den ersten Schritt unternahmen wie so oft die asiatischen Länder. Kaum war der Conflict Minerals Act verabschiedet, gab es Berichte, dass die Chinesen jedes nicht aus dem Kongo stammende Angebot an Tantal angingen. Und kurz darauf unterzeichnete die brasilianische Fluminense eine Vereinbarung mit den Chinsesn über die Abnahme von 75% ihrer Produktion. Damit nahm man im Endeffekt das gesamte ethisch saubere Tantal kurz- bis mittelfristig vom Markt.

    Mittlerweile ist es schon so weit gekommen, dass die Tantalanbieter ihre Kunden drängen, ihnen gebrauchte Geräte, die Tantal enthalten zum Recycling zu verkaufen – sonst würden sie riskieren, überhaupt nicht mehr mit dem Material versorgt zu werden, das sie so dringend brauchen. Mit anderen Worten, führt van der Hout aus, ist das Angebot so knapp, dass die Endkunden ihre Produktion nur fortsetzen können, wenn sie selbst das Tantal aus gebrauchten Gütern beisteuern.

    Die Nachfrage bleibt also hoch, das Angebot ist stark gesunken und wird sich si schnell auch nicht erholen und die Lager werden immer leerer. Der Markt ist im Defizit. Das Rohmaterial wird nur in kleinen Mengen produziert und ist ein entscheidender und größtenteils nicht zu ersetzender Teil on Hightechprodukten, insbesondere in den Märkten für Kondensatoren / Halbleiter. Tantal wird in Ländern produziert, die nicht als verlässliche Quelle betrachtet werden und die Nachfrage in China ist hoch.

    Dies sind die klassischen Symptome eines Rohstoffs der kritisch und strategisch ist und für verlässliche Tantalquellen im westlichen Wirtschaftsraum sollte ein hoher Aufschlag zu erzielen sein.

    Einige wenige kanadische Niob- und Tantalprojekte befinden sich in vergleichsweise fortgeschrittenen Entwicklungsphasen und könnten in einigen Jahren einen Teil des dringend benötigten Angebots liefern. Dazu könnte wie eingangs erwähnt auch die Upper Fir-Lagerstätte auf Commerce Resources’ Blue River-Projekt gehören. Deshalb ist es so wichtig, dass das Unternehmen jetzt tatsächlich in Kürze die PEA (Preliminary Economic Assessment) für Blue River vorlegt – und diese positiv ausfällt. Abgesehen von der Bedeutung für den Tantalmarkt dürfte das den Aktien von Commerce Resources einen gewaltigen Schub geben.

    Leider ist nicht völlig auszuschließen, dass es dabei zu weiteren Verzögerungen kommt, auch wenn wir unsere Quellen für zuverlässig halten. Unserer Ansicht nach können Investoren, die sich der bestehenden Risiken bewusst sind, aber auf dem zurzeit niedrigen Bewertungsniveau einen guten Einstiegs- oder Aufstockpunkt bei Commerce Resources finden. Zumal das Unternehmen ja auch noch über das aussichtsreiche Seltene Erden-Projekt Eldor verfügt.

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