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    Eiswüste Nunavut  1747  0 Kommentare
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    Kostspielige Rohstoffsuche voller Herausforderungen

    Am Rande der Arktis in Kanada bekommt der kanadische Goldproduzent Agnico-Eagle Mines (WKN 860325) immer wieder zu spüren, wie schwierig es ist, in einer solche abgelegenen Region zu operieren, die verlockend große aber auch entmutigend schwer zu erreichende Reserven an Öl, Gas und Mineralen aufweist.

    Kommentatoren erwähnen nur selten die albtraumhaft schwierige Logisti, Eisbären und eine Kälte, die sogar Stahl zerbrechen lässt, wenn sie zuversichtlich vorhersagen, dass sich Arktis erwärmt, das Eis schmilzt und die Winter kürzer werden – was mehr Land für die Exploration eröffne.

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    Doch dies geht an der Realität des Arbeitens in einer Eiswüste vorbei, die sich von Russland über Skandinavien und Alaska bis nach Kanada erstreckt. Und abgesehen davon dürfte eine Erwärmung der Arktis und das damit verbundene Auftauen der Permafrostböden den Minenbetreibern die Arbeit eher erschweren als sie zu erleichtern.

    Ein genauerer Blick auf das im hohen Norden gelegene kanadische Nunavut-Gebiet scheint zu zeigen, dass dieses scheinbar so viel versprechende Explorationsgebiet so hohe Herausforderungen stellt, dass sich die Arktis doch nur als Nischenmarkt erweisen könnte, in dem nur Großunternehmen mit einer hohen Risikotoleranz eine Handvoll große Lagerstätten entwickeln.

    Video-Präsentation der Meadowbank-Mine von Agnico-Eagle Mines

    http://www.youtube.com/watch?v=gUifmYBV6sA

    Und trotz aller Vermutungen in Bezug auf eine „Goldgrube” gibt es bislang nur eine produzierende Mine in Nunavut. Eben Agnico-Eagles Meadowbank-Mine, deren Kosten sich bis jetzt auf 1,5 Mrd. US-Dollar belaufen. Die Goldmine, die wortwörtlich am Ende der Welt liegt, wird von Dämmen umgeben, die mehrere flache Seen auf Abstand halten. Die Temperaturen fallen im Winter regelmäßig auf minus 50 Grad, was Risiken von fast sofortigen Erfrierungen und mechanischen Defekten mit sich bringt.

    Die meisten Arbeiter müssen eingeflogen werden, solange es das oft schlechte Wetter erlaubt. Der einzige Zugang über Land ist eine Schotterstraße, die das Unternehmen nach Baker Lake gebaut hat, einer kleinen Stadt rund 70 Kilometer südlich der Mine. Statt der ursprünglich veranschlagten 275.000 USD pro Kilometer kostete diese Straße Agnico-Eagle Mines im Endeffekt 550.000 USD pro Kilometer.

    Es verwundert nicht, dass Agnicos CEO Sean Boyd eingesteht, dass ein solches Projekt nichts für Menschen mit schwachen Nerven ist. Und, wie Boyd weiter ausführt, damit sich der Aufwand lohnt, braucht man Minen mit einem hohen Tonnagevolumen. Angesichts der Kostenstruktur würde etwas anderes keinen Sinn machen.

    In Nunavut, einer 2 Mio. Quadratkilometer großen Fläche von Stein und Eis – zwei Mal so groß wie Westeuropa – gibt es so gut wie keine Infrastruktur. Darüber hinaus verstreut sich auf diesem riesigen Gebiet ein zum großen Teil nicht ausgebildete Inuit-Bevölkerung von gerade einmal 33.000 Menschen.

    Schwere Ausrüstung, Ersatzteile und Diesel müssen in dem kurzen Zeitfenster, das der Sommer bietet eintreffen – zunächst auf Lastschiffen, dann über die so teure Straße. Es sei schwer zu glauben, dass man sich geographisch im Zentrum Kanadas befinde, meint Angicos President Ebe Scherkus. Die letzten 16 Monate hätten das Unternehmen gelehrt, dass es langfristige Planungen gebe – und dann gebe es sehr langfristige Planungen wie sie für ein Projekt wie Meadowbank benötigt würden.

    Im März zerstörte ein Feuer die Küche des Minen-Camps und zwang das Unternehmen mehr als 300 Mitarbeiter zu evakuieren und die Mine nur mit einer Notbesetzung zu betreiben. Eine mehrere Millionen Dollar teure, neue Küche wird Ende dieses Sommers eintreffen. Probleme wie dieses könnten erklären, warum Nunavut so lange keine Rolle gespielt hat, obwohl es auch noch andere Probleme gibt.

    Das raue Klima zwingt viele Explorationsgebiete dazu, von Oktober bis März zu schließen. Eisbären sind eine ständige Gefahr und Schneestürme reduzieren die Sicht. Es gibt drei Monate im Jahr nur sehr wenig oder gar kein Sonnenlicht im hohen Norden und die niedrigen Temperaturen im Winter führen dazu, dass Metall bricht, Öl sich verdickt und Hubschrauber nicht mehr fliegen.

    Und als sei das noch nicht genug, müssen in Nunavut tätige Unternehmen auch noch herausfinden, wie sie Zugang zu ihrem Gelände bekommen, wenn das Wetter wärmer wird und wie sie mit dem allmählichen Auftauen der Permafrostböden zurecht kommen – jener gefrorenen Bodenschicht, die rund zwei Meter unter der Oberfläche liegt. Man wisse, wie man auf Permafrostboden bauen muss und wie auf Boden ohne Permafrost. Was man nicht wisse sei, wie man auf Permafrostboden baut, der langsam auftaut, erklären Experten. In Teilen der kanadischen und der US-amerikanischen Arktis beginnen bereits erste Gebäude zusammenzubrechen und Straßen sich aufzulösen, da sich der gefrorene Boden erwärmt.

    Doch trotz aller Herausforderungen führen die hohen Rohstoffpreise dazu, sich nun wieder Lagerstätten anzuschauen, die man in der Vergangenheit als zu teuer betrachtete, um sie auszubeuten. Es ist sogar so etwas wie ein Explorationsboom entstanden. 1999 gaben Unternehmen 30 Mio. Dollar für die Exploration in Nunavut aus; dieses Jahr wird diese Zahl wohl auf 325 Mio. Dollar steigen.

    Nunavut hat signifikante Vorteile gegenüber seinen arktischen Rivalen Russland, Alaska und Norwegen. Landbesitz ist sicher, die politische Situation stabil, das Gebiet riesig und die Geologie schon divers. Laut Brooke Clements, President des Bergbaujuniors Peregrine Diamonds (WKN A0JC1R) wird eine solche Region in der Explorationsbranche als „Elefantenland” bezeichnet. Denn hier bestehe noch das Potenzial, wirklich große Lagerstätten von Weltklasseformat zu finden. Doch die Exploration ist kostspielig und langwierig. Peregrine beispielsweise verbrachte drei Sommersaisons damit, 30 Bodenproben pro Tag per Helikopter (!) entnehmen zu lassen – wobei jede Probe 1.000 Dollar kostete.

    Peregrine hat damit eine viel versprechende Reihe von diamantenhaltigen Kimberlitgesteinsformationen gefunden. Ob daraus tatsächlich eine Mine entsteht, steht aber noch in den Sternen.

    Jedenfalls müssen sich Firmen, die in Nunavut auf die Jagd nach Bodenschätzen gehen wollen, sehr genau überlegen, ob sich der Aufwand lohnt – und sich warm anziehen.
     

     

     

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