Egbert Prior: Röder Zeltsysteme: Zeit zum Feiern!

Bei dem Zeltverleiher aus hessischen Büdingen-Wolferborn laufen die Geschäfte trotz der Sorgen um die Konjunktur rund. Im Gespräch mit der Prior Börse sagte Vorstand Jens Brüggemann, er rechne erneut mit einem guten Jahr: “Wir sehen überhaupt keine Krise. Ganz im Gegenteil.” Zu den größten Abnehmern zählt die Automobilbranche, z.B. Mercedes, Formel 1 oder BMW. Zudem sind der chinesische Kranbauer Sany oder das Reitturnier Aachen treue Kunden. “Rückgänge sehe ich nicht”, betonte Brüggemann. Gleichwohl gibt er zu, daß aus anderen Branchen bei dem ein oder anderen Kunden “ein bißchen Unsicherheit da ist”, aber nichts, was ihn beunruhigen würde. 2010 war ein überaus erfolgreiches Jahr für den Mittelständler: Der Umsatz kam von 47 auf 55 Millionen Euro voran. Das Ergebnis vor Steuern schnellte von 0,4 auf 3 Millionen Euro. Unterm Strich klingelten knapp 2,6 Millionen Euro in der Kasse. Das Geschäft warf Barmittel von 8 Millionen ab, wie die Kapitalflußrechnung zeigt. Dank des sprudelnden cash flows konnte der Vorstand zur Hauptversammlung 3,90 Euro je Aktie ausschütten. Die Dividendenrendite entspricht beim akt. Kurs (47,30 Euro) fürstliche 8,2%. Im laufenden Jahr möchte Brüggemann beim Umsatz “60 Millionen Euro übertreffen”. Und das Vorsteuerergebnis soll besser ausfallen. Die Umsatzrendite (vor Steuern) soll sich stets in einer Bandbreite zwischen 5 und 10% bewegen. Brüggemann gibt zu, daß er selbst im Jahr 2010 etwas überrascht war, daß das Geschäft derart gut lief. Es hängt neben der guten Auftragslage mit der strickten Kostenkontrolle zusammen. Die Führungsspitze mußte selbst während der Wirtschaftskrise weder Mitarbeiter abbauen noch Kurzarbeit einführen. Das Erfolgsgeheimnis sind Leiharbeiter. Sie müssen sich das so vorstellen: Werden Partyzelte für eine Veranstaltung gebucht, so entsendet Röder zwei Montage-Männer aus dem eigenen Stab zur Aufsicht, der Rest sind Subunternehmer. So hat Röder stets die Kosten im Griff. Ein weiterer Erfolgsgarant ist nach Meinung Brüggemanns der Wandel im Marketing. Immer mehr Firmen setzen auf das Erlebnismarketing, sprich auf spektakuläre Events. Nachteil ist, daß die Buchungen recht kurzfristig erfolgen. 77% des Umsatzes stemmen die Hessen mittlerweile im Ausland. In China, Italien, Großbritannien, Frankreich, Rußland und in der Türkei betreiben sie Niederlassungen. Der Löwenanteil der Einnahmen entfällt auf den Zeltverleih, nur 37% auf den Zeltverkauf. Mit 67% ist die Eigenkapitalquote solide. Die Aktie ist markteng. 85% der Anteile liegen bei der Vermögensverwaltung Udai. Nur 15% im Streubesitz. Limitieren Sie streng. Der Börsenwert 44 Millionen Euro, er deckt nicht mal einen Umsatz ab. Kommen dieses Jahr 4 Millionen Euro netto zusammen, beträgt das KGV 11.