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    Explosion des Interesses an Rohstoffen  1530  0 Kommentare
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    Bieterstreit um die London Metal Exchange könnte bevorstehen

    Die London Metal Exchange (LME), die vor 134 Jahren im Finanzdistrikt der britischen Hauptstadt gegründet wurde, könnte die nächste große Börse sein, die übernommen wird. Hohe Handelsvolumina haben das Interesse zahlreicher potenzieller Käufer geweckt.

    Die LME wird laut den Analysten von KBW Inc. aus New York mit rund 160 Mio. Pfund (ca. 247 Mio. Dollar) bewertet. Die Börse dürfte wesentlich mehr Wert sein als die 9,5 Mio. Pfund Nettoeinkommen aus dem Jahr 2010, da so wenige Börsenplätze dieser Art zum Verkauf stehen, meinen Experten für Finanz- und Rohstoffmärkte.

    Die LME, die rund 80% des globalen Handels an Metall-Futures abwickelt, erklärte am 23. September, dass von mehreren Seiten Interesse an einer Übernahme bekundet worden sei. Kein Wunder, denn die Metallpreise haben sich im letzten Jahrzehnt mehr als verdreifacht, da die Nachfrage aus den Emerging Markets und vor allem aus China das Angebot aus der Minenproduktion überflügelte.

    Die LME, die sich im Besitz ihrer Mitglieder befindet, wickelte im vergangenen Jahr 11,6 Billionen Kontrakte ab. 1999 waren es lediglich 2,5 Billionen, was sowohl die gestiegenen Preise als auch das steigende Spekulationsinteresse an Rohstoffen widerspiegelt.

    Die LME erklärte man werde einen formellen Prozess einleiten, der zu einem annehmbaren Angebot führen könnte oder auch nicht. Die Börse engagierte die US-amerikanische Investmentbank Moelis & Co. als Berater und wollte die Verlautbarung nicht weiter kommentieren. Bieter könnten nach Ansicht von KBW Inc. die CME Group, der größte Futures-Markt der Welt, IntercontinentalExchange Inc. und Singapore Exchange Ltd. sein. Diese wollten die Geschehnisse aber nicht kommentieren. Auch die London Stock Exchange könnte interessiert sein, heiß es, wollte aber ebenfalls keinen Kommentar abgeben.

    Der von einigen Nachrichtenagenturen in den Raum gestellte Kaufpreis von mehr als 1 Mrd. Pfund erscheint den Analysten der UBS zu hoch. Sie haben kalkuliert, dass die LME 2012 run 27 Mio. Dollar Gewinn einfahren könnte. Die in Chicago ansässige CME hatte zuletzt 2008 die New York Mercantile Exchange für 7,6 Mrd. Dollar übernommen, während die ICE 2007 das New York Board of Trade für 1,79 Mrd. Dollar erworben hatte. Das Angebot des Singapore Exchange in Höhe von 8,3 Mrd. AUD für die australische Börse ASX scheiterte im April dieses Jahres am Einspruch der australischen Regierung.

    Der Kauf der LME wäre sowohl für die CME als auch die ICE eine „relativ kleine“ Übernahme, hieß es in dem Bericht von KBW. Ein neuer Besitzer könnte die Gewinne der Londoner Metallbörse steigern, indem er das Clearing übernimmt, Gebühren für Marktdaten einführt und die Handelskosten erhöht, hieß es weiter. CME und ICE verfügen bereits über eigene Clearing-Systeme.

    Die LME handelt das Clearing über LCH.Clearnet Group Ltd., an der man 3,27 Mio. Aktien hält. Im Mai hatte das Unternehmen erklärt, man denke darüber nach, ein neues Clearing-System aufzusetzen, um die eigenen Gewinne zu steigern.

    Das Interesse an Rohstoffen war im vergangenen Jahrzehnt enorm gestiegen, da Angebotsdefizite die Preise in die Höhe trieben. Im Juli hielten Investoren Rohstoffe im Wert von 431 Mrd. Dollar, eine annähernde Verfünffachung in sechs Jahren, zeigen Daten von Barclays Capital. Glencore International und Baar, in der Schweiz ansässige Rohstoffhändler hatten im Mai Aktien verkauft, womit sie eine drei Jahrzehnte alte Partnerschaft beendeten.

    Die LME weist auf ihrer Website 92 Mitglieder aus, darunter Goldman Sachs Group., Barclays und Citigroup.

     

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