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    SolarWorld  6367  0 Kommentare Hoher Verlust in 2011?


    Solarfans sind traurig. Die Aktien der Industrie implodieren durch die Bank und werden täglich weniger wert. Zahlreiche Unternehmen aus der Branche werden diese Phase nicht überleben und hops gehen. Selbst der einstige Liebling der Analysten und Fondsmanager SolarWorld ist am Boden zerstört. Auf unserer internen Pleiteliste für Solarunternehmen haben wir den Titel bis heute nicht notiert. Dennoch machen wir uns Sorgen um die Bonner und unseren lieben Sonnenkönig Frank Asbeck. Insbesondere die Bilanz, die üppige Verschuldung und die stetigen negativen Free Cashflows, bereiten uns „schlaflose Nächte“ um SolarWorld.

    Asbeck hat sich noch vor gar nicht allzu langer Zeit mit breiter Brust vor die Presse gestellt und den Journalisten gerne eine Liquidität von gut eine Milliarde Euro in den Notizblock diktiert. Dumm nur, dass eine Bilanz auch eine Passiv-Seite hat. Die Wahrheit sah stets anders aus und sieht heute eher grausam aus. In den Büchern von SolarWorld schlummern kurzfristige Bankschulden von rund 120 Millionen Euro sowie langfristige Finanzverbindlichkeiten von mehr als eine Milliarde Euro! Die Kasse schrumpft. Asbeck selbst beziffert die Nettoliquidität per 30. Juni auf negative 770 Millionen Euro! Das ist extrem viel Holz und zeigt wie schwach SolarWorld finanziell aufgestellt ist. Geht die muntere Geldverbrennung in der Kapitalflussrechnung weiter, hat der Vorstand ein ernstes Problem. Allein im ersten Halbjahr 2011 wurden im Cashflow aus der operativen Tätigkeit rund 175 Millionen Euro durch den Schornstein gejagt.

    In der ersten Jahreshälfte 2011 erzielte der Konzern einen Umsatz von 535 Millionen Euro nach knapp 610 Millionen Euro im Vorjahr. Das EBIT reduzierte sich von 83,7 auf 68,1 Millionen Euro. Der Nettogewinn schrumpfte von knapp 35 auf nur noch 22,4 Millionen Euro. Das Geschäft im zweiten Halbjahr dürfte auf der Zahlenseite noch schlechter laufen als in den ersten sechs Monaten. SolarWorld dürfte sogar in diesem Jahr einen Verlust ausweisen. Wir erwarten nämlich Sonderabschreibungen in der Bilanz. Alleine die Vorräte summieren sich auf rund 500 Millionen Euro. Das riecht nach einer Sonderabschreibung, da in dieser Position beispielsweise Module zu deutlich höheren Preisen inkludiert sind, als sie sich am Markt jemals verkaufen lassen. Auch andere Positionen auf der Aktiv-Seite könnten von zusätzlichen Abschreibungen betroffen sein. Asbeck müsste sodann viel Luft aus der Bilanz lassen. Aktuell weist das Unternehmen ein Eigenkapital von mehr als 900 Millionen Euro aus. Der aktuelle Börsenwert beläuft sich lediglich auf 430 Millionen Euro. Auf den ersten Blick bekommen Sie das Unternehmen massiv unter dem bilanziellen Eigenkapital. Lassen Sie sich davon nicht blenden. Im Eigenkapital schlummern Zeitbomben, die jederzeit explodieren können und das Eigenkapital schnell deutlich schrumpfen lassen. Zudem erlauben wir uns an dieser Stelle die Frage, wie SolarWorld in Zukunft unverändert hohe Investitionen stemmen will. Die Bilanz lässt jedenfalls eine weitere Ausweitung der Verschuldung kaum zu. Das Verhältnis EBITDA zur Nettoverschuldung dürfte 2011 die Kennzahl von drei massiv überschreiten. Ein Wert unter drei ist in Ordnung. Besser wäre ein Wert unter zwei. Viel Platz zum Atmen hat das Unternehmen sicher nicht.

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    Verfasst von 2TradeCentre
    SolarWorld Hoher Verlust in 2011? Solarfans sind traurig. Die Aktien der Industrie implodieren durch die Bank und werden täglich weniger wert. Zahlreiche Unternehmen aus der Branche werden diese Phase nicht überleben und hops gehen. Selbst der einstige Liebling der Analysten und …