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    Edelmetallmessen-Interview Commerce Resources  1496  0 Kommentare
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    „Das Blue River-Projekt verfügt noch über erhebliches Wertsteigerungspotenzial.“

    Nach einiger Verzögerung hatte der kanadische Tantal- und Seltene Erdenexplorer Commerce Resources (WKN A0J2Q3) vergangene Woche seine Studie zur unabhängigen Bewertung der Wirtschaftlichkeit (PEA) des Tantalprojekts Blue River vorgelegt. Die Reaktion am Markt fiel allerdings vergleichsweise verhalten aus. Wir sprachen auf der Edelmetallmesse in München mit Chris Grove – zuständig für die Unternehmenskommunikation bei Commerce – und ließen uns seine Sicht der Dinge erläutern.

    „Die verhaltene Reaktion der Märkte auf die PEA zum Blue River-Projekt ist zunächst einmal verständlich“, erklärte Chris Grove. „Auf den ersten Blick sehen viele Anleger wohl nur das veranschlagte Basisszenario, das auf einen Net Present Value von 18,5 Millionen kanadischen Dollar kommt.

    Man muss dazu aber wissen, dass AMEC Americas (die unabhängigen Experten, die die PEA erstellt haben, A.d.R) bei dieser Rechnung einen Metallpreis ansetzt, der sich aus dem Durchschnitt der vergangenen vier Jahre errechnet. Dies ist ein unserer Ansicht nach sehr konservativer Ansatz, in dem der Anstieg des Tantalpreises von mehr als 100% in den vergangenen 12 Monaten nur geringe Berücksichtigung findet.“

    „AMEC kommt so auf einen Tantalpreis in einem Oxidprodukt von nur 317 USD pro Kilogramm“, führt Grove weiter aus. „Schaut man sich aber den aktuellen Preis für Tantalpentoxid von 383 USD pro Kilogramm an und rechnet diesen in Tantal in einem Oxidprodukt um (teilt durch 0,818967), dann ergibt sich ein aktueller Preis von 467 USD pro Kilogramm. Das sind rund 50% mehr als im Basisszenario angenommen! Und ähnliches gilt für den verwendeten Niobpreis.

    Und selbst wenn man nur einen um 20% höheren Tantalpreis von 380 USD pro Kilogramm annimmt, wie dies in der PEA vorgerechnet wird, explodiert der Net Present Value schon auf rund 160 Millionen kanadische Dollar. Angesichts des Angebotsdefizits von – je nach Berechnung 25 bis 55% im Tantalmarkt – bei einer gleichzeitig weiter anziehenden Nachfrage vor allem von den großen Elektronikherstellern der Welt, die ja kein „Konflikttantal“ aus der Demokratischen Republik Kongo mehr beziehen dürfen, sind wir mit unserer Erwartung weiter steigender oder zumindest auf dem derzeitigen Niveau verbleibender Tantalpreise meiner Meinung nach auf der sicheren Seite.“

    Und wie Grove weiter erläutert, steigt mit einem höher angesetzten Preis nicht nur der Net Present Value des Projekts. „Man muss bei der Bewertung des Blue River-Projekts auch in Betracht ziehen, dass sich mit höheren Preisen auch das Ressourcenmodell ändert. Bei 470 USD pro Kilo Tantal beispielsweise würde die Gesamtressource von 8,12 Mio. Kilo enthaltenem Tantalpentoxid und 73,75 Mio. Kilo enthaltenem Niobpentoxid (im Basisszenario) auf 11,21 bzw. 86,1 Mio. Kilogramm steigen. Denn zu diesem Preis ist natürlich ein wesentlich größerer Teil der Ressource ökonomisch abbaubar. Damit aber steigt natürlich auch das im Basisszenario angenommene Minenleben von 10 Jahren deutlich an – wenn man nicht die Produktion über die bislang geplanten 2,7 Mio. Tonnen Erz pro Jahr hinaus erhöht.“

    „Abgesehen davon“, fährt Grove fort, „basiert die Ressourcenschätzung, auf deren Grundlage die PEA erstellt wurde, auf 183 Bohrungen, die bis 2009 durchgeführt wurden. Mittlerweile aber – 2010 und 2011 – hat Commerce 88 weitere Bohrlöcher auf der Lagerstätte gesetzt, sodass die anstehende neue Ressourcenkalkulation auf insgesamt 271 Bohrungen beruhen wird. Damit dürfte dann nicht nur die Ressource deutlich steigen, sondern natürlich auch der NPV des Projekts! Und nur, um dies auch noch klarzustellen: selbst bei einem Tantalpreis unterhalb des aktuellen Niveaus weist die PEA für Blue River eine positive Wirtschaftlichkeit aus. Schließlich liegen die Cashkosten pro Kilogramm Tantal in einem Oxidprodukt bei lediglich 24,91 CAD bzw. bei ca. 20 CAD für ein Kilogramm Tantalpentoxid – das bedeutet sehr, sehr gesunde Gewinnspannen.“

    „Oft habe ich auch die Aussage gehört, dass die Kosten für den Bau einer Produktionsanlage/Mine mit 379 Mio. Dollar im Vergleich zum Net Present Value doch hoch seien und die interne Rendite doch gering. Um das einmal richtig zu stellen: knapp 380 Mio. Dollar für den Minenbau ist ein vergleichsweise niedriger Betrag! Und in dieser Hinsicht muss man darüber nachdenken, wofür diese Werte (Net Present Value und interne Rendite (IRR)) überhaupt entworfen wurden. Ursprünglich nämlich sind sie lediglich Teil eines Discounted Cashflow-Modells, das Minenriesen wie BHP Billiton oder Rio Tinto entworfen haben, um intern (!) zwei verschiedene Projekte vergleichen zu können – die man aber auch selbst, das heißt intern und aus eigenen Mitteln finanziert bzw. finanzieren kann“, so Grove weiter.

    „Und natürlich wird Commerce Resources das Blue River-Projekt nicht aus eigenen Mitteln bzw. selbst finanzieren. Wir prüfen da verschiedene Modelle, aber wir könnten zum Beispiel für einen Anteil von 30% des vorhandenen Tantal- oder Niobmetalls – vorzugsweise des Niobs – einen Abnahmevertrag abschließen und damit den gesamten Minenbau finanzieren! Und glauben Sie mir, Elektronikgiganten wie beispielsweise Samsung interessiert es nicht, was für einen Net Present Value wir in unserer Studie ausweisen. Diese Konzerne benötigen unbedingt Tantal, um überhaupt ihr Geschäftsmodell umsetzen zu können! Denn ohne Tantal gibt es – zum Beispiel – keine Smartphones. Und wenn heutzutage ein Unternehmen mit Konflikttantal aus dem Kongo erwischt wird, zieht das hohe Strafzahlungen nach sich – vom Imageschaden einmal ganz abgsehen.“

    „Zusammengefasst“, erklärt Grove abschließend, „haben wir hier ein Projekt, dessen Produkte stark nachgefragt sind und – zumindest im Fall von Tantal – einem gewaltigen Angebotsdefizit gegenüber stehen, das hohe Gewinne abwerfen dürfte und das allein schon durch die noch nicht einbezogenen Bohrungen der Jahre 2010 und 2011 über enormes Wertsteigerungspotenzial verfügt. Ich denke, das wird auch der Markt über kurz oder lang erkennen.“



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