Schwierige Situation

Junior Explorer leiden unter der Marktsituation

Kleine Explorationsunternehmen haben es derzeit am Markt nicht leicht. Egal was sie machen, ihre Kurse geraten leicht unter Druck.

Die Märkte sind nervös. Die Schuldenkrisen in Europa und in den USA, die sich abschwächende Wirtschaftsentwicklung, die derzeit teils nachlassende Nachfrage aus China – all das lastet auf den Börsen der Welt. Während eine solche Situation schon für große Konzerne nicht einfach ist, kann sie für kleine Unternehmen zu einem regelrechten Desaster werden. Denn viele Investoren sind derzeit weniger an fundamentalen Daten oder an positiven Perspektiven interessiert, sie interessiert nur noch cash. Oft wollen Anleger ihre Aktien rasch versilbern, um so dem Parkett vorläufig den Rücken zu wenden.

Unter der Situation leiden Juniorexplorer, wenn sie derzeit Nachrichten veröffentlichen. Seien die Meldungen auch noch so gut, der Kurs muss in der Folge nicht unbedingt die erwartete Richtung gen Norden nehmen. Im Gegenteil, gerade in den vergangenen Tagen haben eine Reihe von Explorern die Erfahrung gemacht, dass auch sehr gute Meldungen, beispielsweise von starken Bohrergebnissen, am Markt mit Kursverlusten abgestraft werden. Dabei geht es letztlich gar nicht mehr um die Meldung, es geht vielmehr nur noch um die Möglichkeit, sich von den Papieren zu trennen. Die normalen Marktmechanismen sind derzeit außer Kraft gesetzt, die Logik weicht der Psychologie stärker als sonst. Es zählt die Devise „sell on good news”.

Diese Marktreaktion bietet jedoch auch Chancen für solche Marktteilnehmer, die hinter der Krise die Chance sehen oder die die Krise als gar nicht so schlimm bewerten. Diese können sich nämlich derzeit günstig bei vielversprechenden Unternehmen engagieren. Zusammenschlüsse und Zukäufe werden momentan hoch gehandelt. Einiges ist nur Gerücht, anderes ist Realität. So gibt es in diesen Wochen eine regelrechte Bieterschlacht zwischen Rio Tinto (WKN: 852147) und Cameco (WKN: 882017) um Hathor Exploration (WKN: 936334). Experten erwarten für die kommenden Monate zudem eine Reihe weiterer Übernahmeofferten, viele Großkonzerne haben sehr gut gefüllte Taschen und wollen die günstige Chance nutzen.

Gleichzeitig birgt die aktuelle Situation für kleine Explorer eine weitere Gefahr. Es ist für sie doppelt schwer, sich frisches Kapital zu besorgen. Kapitalerhöhungen sind schwierig zu platzieren, Kredite werden auch nicht so leicht vergeben. Die Unternehmen mit einer starken Bilanz werden die Situation gestärkt verlassen können, doch einige Juniorexplorer werden wahrscheinlich auf der Strecke bleiben, egal wie gut ihre Projekte auch sein mögen – oder eben übernommen.

 

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