Nikolaus, hol die Bazooka raus
Am 6. Dezember ist Nikolaustag. Drei Tage später soll auf einem erneuten Gipfeltreffen der Eurozone die „allerendgültigste“ Lösung der Schuldenkrise des Staatenkonglomerats beschlossen werden.
Dass sich die Staatenlenker dabei den historischen Nikolaus zum Vorbild nehmen, ist wenig wahrscheinlich. Der soll als Abt in der Nähe von Myra in Lykien, dem heutigen Demre in der Türkei (kein Mitglied der Eurozone) gelebt und sein ererbtes Vermögen unter den Armen verteilt haben.
Dass sich die Staatenlenker dabei den historischen Nikolaus zum Vorbild nehmen, ist wenig wahrscheinlich. Der soll als Abt in der Nähe von Myra in Lykien, dem heutigen Demre in der Türkei (kein Mitglied der Eurozone) gelebt und sein ererbtes Vermögen unter den Armen verteilt haben.
Die am 9. Dezember wieder einmal versammelten Politiker haben sich lange treiben lassen, eine Eigenschaft, die so gar nicht zu dem passt, was man von Staatenlenkern erwartet. Sie haben sich zu lange
treiben lassen und so sind sie zu Getriebenen worden (und das ist aus meiner Sicht das mildest mögliche Urteil...).
Wer treibt die Getriebenen? Die „Märkte“. Nachdem der von derselben Führungsriege Ende Oktober gefasste Hebelei-Beschluss hinsichtlich EFSF von den „Märkten“ kurz gefeiert worden war, kam schon kurz darauf die Ernüchterung: Eine Hebelung per 20%-iger Verlustgarantie wurde als bei weitem nicht ausreichend angesehen. Diese Versicherungslösung basierte übrigens auf einem Vorschlag des ehemaligen „Goldman“ Achleitner, noch Finanzvorstand der Allianz.
Die „Märkte“ verstärkten in der Folge ihre Zweifel an der Kreditwürdigkeit der PIIGS in der Eurozone, aber nicht nur das. Auch Kern-Europa muss nun höhere Zinsen für Staatsanleihen zahlen. Zwar hält sich der Aufschlag bei den deutschen „Bunds“ noch in Grenzen, aber die Charttechnik legt nahe, dass künftig weiter steigende Zinsen wahrscheinlich sind.
Die „Märkte“ reagieren spät, aber sie reagieren heftig. Die Renditespreads in der Eurozone steigen über einen wichtigen Pegel, erkennbar am Kursverlauf eines ETFS, der invers an den iBoxx Sovereigns Eurozone total Return Index gekoppelt ist (siehe Chart!).
Angesichts der immer offensichtlicher werdenden Unfähigkeit der Politik, die Krise in den Griff zu bekommen, wollen die „Märkte“ jetzt mit einem noch nie größeren Nachdruck entweder Eurobonds oder unbegrenzte Anleihekäufe durch die EZB, am besten beides.
Der im Chart sichtbare Ausbruch ist auch ein Hinweis auf eine Extremsituation bei der Markttechnik. So lange ihr Zustand „stationär“ ist, können bestimmte, einfache Regeln beobachtet werden. Die Reaktionen des Systems sind leicht vorhersagbar, geringe Veränderungen der Anfangsbedingungen führen nur zu kleinen Reaktionen. Rückkopplungen sind negativ und wirken dämpfend auf das Ergebnis. In Extremsituationen werden die Rückkopplungen innerhalb des Preisbildungs-Systems positiv, sein Zustand wird „chaotisch“. Dann führen schon geringe Änderungen zu großen Ausschlägen bei den Resultaten. In dieser Situation befinden sich die Finanzmärkte aktuell.
Wer treibt die Getriebenen? Die „Märkte“. Nachdem der von derselben Führungsriege Ende Oktober gefasste Hebelei-Beschluss hinsichtlich EFSF von den „Märkten“ kurz gefeiert worden war, kam schon kurz darauf die Ernüchterung: Eine Hebelung per 20%-iger Verlustgarantie wurde als bei weitem nicht ausreichend angesehen. Diese Versicherungslösung basierte übrigens auf einem Vorschlag des ehemaligen „Goldman“ Achleitner, noch Finanzvorstand der Allianz.
Die „Märkte“ verstärkten in der Folge ihre Zweifel an der Kreditwürdigkeit der PIIGS in der Eurozone, aber nicht nur das. Auch Kern-Europa muss nun höhere Zinsen für Staatsanleihen zahlen. Zwar hält sich der Aufschlag bei den deutschen „Bunds“ noch in Grenzen, aber die Charttechnik legt nahe, dass künftig weiter steigende Zinsen wahrscheinlich sind.
Die „Märkte“ reagieren spät, aber sie reagieren heftig. Die Renditespreads in der Eurozone steigen über einen wichtigen Pegel, erkennbar am Kursverlauf eines ETFS, der invers an den iBoxx Sovereigns Eurozone total Return Index gekoppelt ist (siehe Chart!).
Angesichts der immer offensichtlicher werdenden Unfähigkeit der Politik, die Krise in den Griff zu bekommen, wollen die „Märkte“ jetzt mit einem noch nie größeren Nachdruck entweder Eurobonds oder unbegrenzte Anleihekäufe durch die EZB, am besten beides.
Der im Chart sichtbare Ausbruch ist auch ein Hinweis auf eine Extremsituation bei der Markttechnik. So lange ihr Zustand „stationär“ ist, können bestimmte, einfache Regeln beobachtet werden. Die Reaktionen des Systems sind leicht vorhersagbar, geringe Veränderungen der Anfangsbedingungen führen nur zu kleinen Reaktionen. Rückkopplungen sind negativ und wirken dämpfend auf das Ergebnis. In Extremsituationen werden die Rückkopplungen innerhalb des Preisbildungs-Systems positiv, sein Zustand wird „chaotisch“. Dann führen schon geringe Änderungen zu großen Ausschlägen bei den Resultaten. In dieser Situation befinden sich die Finanzmärkte aktuell.
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