Rohstoffe
Goldpreis: Knapp unter 200-Tage-Linie
Vom schwachen Dollar konnte der Goldpreis bislang nicht profitieren. Aus charttechnischer Sicht stellt sich die Lage sehr spannend dar.
Im Zuge der Dezemberbaisse rutschte der Goldpreis zeitweise recht deutlich unter die 200-Tage-Linie. Dies war zuletzt 2008 der Fall, als dem gelben Edelmetall nach der Lehman-Pleite nur mit viel
Mühe noch eine positive Jahresperformance gelang. Damals wies die 200-Tage-Linie in der zweiten Jahreshälfte sogar eine fallende Tendenz auf, was unter Chartisten als Anzeichen für einen starken
Abwärtstrend interpretiert wird. Derzeit ist dies nicht der Fall, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sich das Verkaufssignal als Bärenfalle entpuppen wird. Aus fundamentaler Sicht spricht
nämlich einiges gegen einen starken Goldpreisverfall. Neben den problematischen Staatshaushalten dies- und jenseits des Atlantiks sorgen niedrige Zinsen für geringe Opportunitätskosten und erhöhen
dadurch die Attraktivität von Gold. Außerdem treten Notenbanken seit 2010 als Nettokäufer am Goldmarkt in Erscheinung. Selbst ihr Vertrauen in Dollar und Euro hat massiv gelitten und das gelbe
Edelmetall als Vermögensschutz und zur Diversifikation wieder ins Gespräch gebracht.
Am Montagnachmittag präsentierte sich der Goldpreis mit leicht anziehenden Notierungen. Bis gegen 15.00 Uhr (MEZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold
(Februar) um 4,20 auf 1.621,00 Dollar pro Feinunze.
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Am Montagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit stabilen Notierungen. Bis gegen 15.00 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,01 auf 101,55 Dollar,
während sein Pendant auf Brent um 0,24 auf 113,30 Dollar anzog.
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