Smart Investor Weekly 3/2012
Wenn Schiffe – Schlagseite bekommen
Was passieren kann, wenn ein Ozeanriese von seinem angestammten Weg abweicht, können wir derzeit am Beispiel des Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia" beobachten, welches vor der italienischen Insel
Giglio aufgrund menschlichen Versagens einen Felsen gerammt hat, voll Wasser gelaufen und schließlich gekentert ist – mehrere Dutzend Tote dürften zu beklagen sein.
Mit dem „Schiff Europa“ verhält es sich nicht unähnlich. Hier ist ebenfalls menschliches Versagen der Politiker und Notenbanker ursächlich für die derzeitige Havarie. Allerdings gab es von Anfang
an auch Konstruktionsfehler, die sich für die Allgemeinheit aber erst im Zeitablauf zeigten. Dass nun Frankreich und sogar der Rettungsfonds EFSF von S&P herabgestuft wurden, ist völlig logisch
und wird in den kommenden Monaten noch öfter passieren. Es handelt sich dabei schlicht um Warnungen vor dem Untergang des „Euro-Schiffs“ – und das geht so lange weiter bis es keinen Euro mehr
gibt.
Die mit dem Wulff tanzen
Unser Präsident Christian Wulff hatte bereits im Sommer letzten Jahres auf die Fehlentscheidungen der Politiker in Sachen Europa-Politik hingewiesen und durchblicken lassen, dass er nicht gewillt
ist, jeden Unfug mitmachen zu wollen. Und das, so scheint es, hat ihm nun die derzeitige Enthüllungskampagne eingebrockt. Nicht, dass wir hier missverstanden werden: Wulff hat sich in der
Vergangenheit falsch verhalten, keine Frage. Aber das derzeitige Medienfeuerwerk steht in keinem Verhältnis zu den Untaten Wulffs. Was genau wir hinter der ganzen Affaire vermuten, lesen Sie bitte
im kommenden Heft 2/2012. Aber so viel lässt sich jetzt schon sagen: was wir derzeit in den Medien vernehmen, ist nur die eine Seite der Medaille. Viel interessanter und aufschlussreicher aber sind
diejenigen Dinge, die wir nicht in den Medien lesen bzw. die im Hintergrund laufen. Hierzu passt auch unsere dreiteilige Geschichte „Wer regiert die Welt“ im aktuellen Heft 2/2012. Einer der drei
Teile davon ist das Interview mit dem amerikanischen Autor G. Edward Griffin „Die Kreatur von Jekyll Island“), welches Sie hier nachlesen können.