Escondida wird ausgebaut

Rio Tinto und BHP setzen auf den Kupfertrend

Der Kupfermarkt wird weiter wachsen. Erste Unternehmen reagieren und kümmern sich um die Expansion ihrer Minen.

4,5 Milliarden Dollar wollen BHP Billiton (WKN: 850524) und Rio Tinto (WKN: 852147) in die Kupfermine von Escondida in Chile investieren. Damit soll die Mine deutlich ausgebaut werden. 2011 wurden dort 760.000 Tonnen Kupfer abgebaut, das war ein Minus von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Niedrigere Erzgrade waren für den deutlichen Rückgang verantwortlich. Die großen Konzerne wollen sich gegen diesen Trend stemmen. Bis 2015 soll die Produktion auf Escondida auf 1,3 Millionen Tonnen Kupfer pro Jahr ausgebaut werden. Das entspricht 5 Prozent des Weltkupfermarktes. Um 25 Prozent sollen die Reserven durch den Ausbau erhöht werden. Man hofft, dass die Mine noch rund 100 Jahre lang den begehrten Rohstoff liefern kann.

2,6 Milliarden Dollar werden bei der anstehenden Expansion von BHP aufgebracht, Rio Tinto steuert 1,4 Milliarden Dollar zu den Investitionskosten bei, der Rest stammt vom japanischen JECO-Konsortium. Für BHP ist dies nicht die einzige Großinvestition in mittlerer Zukunft. Bis 2015 will der Minengigant 80 Milliarden Dollar investieren. Kupfer ist dabei einer der Schwerpunkte. Dies zeigt, wie sehr man auf einen langfristigen Kupfertrend setzt.

Dabei ist der Kupferpreis zuletzt um fast 20 Prozent zurückgegangen. Vom Rekordpreis um die 10.000 Dollar aus dem Vorjahr ist man derzeit weit entfernt. Dies hält die Minengiganten jedoch nicht davon ab, sich um Nachschub zu kümmern. Man erwartet eine weiter hohe Nachfrage aus den Schwellenländern, mit China als Primus. Dabei kann sich die Dynamik der Nachfrage abschwächen, von einem ehemals vermuteten Rückgang ist jedoch keine Rede mehr. Im Gegenteil! Bis zum Ende des Jahrzehnts soll es beim Angebot ein Defizit von mehr als 0,3 Millionen Tonnen geben. Das sorgt für zusätzlichen Druck auf den Preis. Zudem soll der Kupfermarkt von 2015 bis 2020 von 24 Millionen Tonnen auf 27 Millionen Tonnen wachsen.

Die jüngsten Expansionspläne in Chile wirken sich nicht sofort auf das weltweite Kupferangebot aus, frühestens in zwölf Monaten sind die ersten Auswirkungen zu spüren. Erwartet wird von Beobachtern, dass weitere Bergbauunternehmen dem Beispiel von Rio Tinto und BHP folgen. Allgemein wird mit einer Expansion bei Kupferprojekten gerechnet. BHP legt dabei vor. Die Gesellschaft eröffnet eine Mine in den USA wieder, die man vor einigen Jahren aufgrund der wirtschaftlichen Lage geschlossen hatte. Die steigende Nachfrage, aber auch günstigere Energiekosten in den USA sorgen für eine neue Wirtschaftlichkeit der Mine von Pinto Valley in Arizona. Hier sollen 195 Millionen Dollar in die Wiedereröffnung der Mine investiert werden. Geplant ist eine Kapazität von 60.000 Tonnen im Jahr. Analysten zeigen sich von diesem Schritt überrascht.

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